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0171 - Die Hexe vom Hyde Park

0171 - Die Hexe vom Hyde Park

Titel: 0171 - Die Hexe vom Hyde Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Büro. Da hatte es Glenda besser. Sie nahm kurzerhand einen Urlaubstag, um das schöne Wetter zu genießen. Jane Collins war auch nicht da, sondern tummelte sich irgendwo an der See. Wahrscheinlich sogar in der Nähe von Brighton, wo wir das Abenteuer mit dem Rattenkönig erlebt hatten.
    Bill Conolly erholte sich zu Hause von dem letzten Fall. Schließlich hatte er sich in der Gewalt des Kraken befunden. Suko und Shao waren auch nicht zu Hause, sondern irgendwo aufs Land gefahren. Jetzt war es eine Wohltat, mit der Harley durch die Gegend zu brausen.
    Nur ich Esel saß hinter meinem Schreibtisch und bekam langsam lange Zähne vor Hunger.
    Es wurde Zeit, den knurrenden Magen mit einem kleinen Imbiß zu verwöhnen. Durst hatte ich auch noch.
    Mit einer Verwünschung klappte ich den Schnellhefter zu. Daran würde ich am nächsten Tag weiterarbeiten. Jetzt wollte ich etwas essen.
    Seufzend griff ich zum leichten Jackett. Es war eine Qual, die Jacke überzustreifen, doch das musste sein, denn sonst fiel meine Beretta auf, die in einer Halfter am Hosengürtel steckte. Und wer zeigt sich schon gern mit einer Waffe in der Öffentlichkeit?
    Die Türklinke hielt ich bereits in der Hand, als das Telefon anschlug.
    Sollte ich oder sollte ich nicht? Beim vierten Klingeln hatte ich mich entschieden.
    Für das Pflichtbewußtsein.
    Ich nahm den Hörer. Mein »Sinclair« klang nicht gerade begeistert, denn am anderen Leitungsende vernahm ich ein verlegendes Räuspern.
    »Oberinspektor Sinclair?« vergewisserte sich der Anrufer.
    »Ja.«
    »Ich bin Sergeant Bennet, Sir, und möchte Ihnen von einem Vorgang Meldung machen, der uns sehr mysteriös erscheint.«
    Auf der Schreibtischkante ließ ich mich nieder. »Schießen Sie los, Sergeant.«
    »Die Sache hat sich im Hyde Park abgespielt…« Dann redete er, und ich lieh ihm mein Ohr. Ein bißchen seltsam war das Ganze schon, was er mir da mitteilte, deshalb fragte ich, als er seinen Bericht beendet hatte: »Sagen Sie mal, Sergeant, Sie selbst waren nicht dabei?«
    »Nein.«
    »Dann haben Sie sich nur auf die Aussage von Zeugen verlassen?«
    »So ist es, Sir.«
    »Und einen Sonnenstich hatten die Leute nicht.«
    »Danach sahen sie mir nicht aus, Sir. Ich hätte Sie auch nicht angerufen, wenn nicht diese Anordnung bestehen würde, weil die Sache mir selbst sehr suspekt ist.«
    Die Anordnung kannte ich. Sie stammte von Sir James Powell, meinem direkten Vorgesetzten. Sämtliche nicht in den Rahmen passenden Fälle waren augenblicklich seiner Abteilung zu melden, so hatte es der Alte beschlossen.
    Den Erfolg sah ich jetzt.
    »Ich danke Ihnen auf jeden Fall, dass Sie mich informiert haben«, lobte ich Sergeant Bennet.
    »Werden Sie sich um den Fall kümmern, Sir?«
    Ich schaute auf die Uhr. Ein Abend im Hyde Park das war keine schlechte Idee. »Ja, ich fahre hin. Wo ist das eigentlich genau passiert?«
    Er erklärte mir die Stelle.
    »Danke.«
    Ob ich nun in einem schwülen Lokal etwas aß oder mich in den Park setzte, das war im Endeffekt egal. So fuhr ich nach unten und ging zum Parkplatz, der an der Rückseite des Yard liegt. Dort stand auch mein Bentley.
    Nein, es war unmöglich, sich in den Wagen hineinzusetzen. Da drinnen war die reinste Hölle. Das Fahrzeug war zwar mit einer Klimaanlage ausgerüstet, die hatte ich aber vergessen einzuschalten.
    Ein paar Minuten wartete ich. Dann konnte ich auf dem Leder Platz nehmen, ohne mir die Schenkel zu verbrennen.
    Sehr weit hatte ich es nicht bis zum Hyde Park. Es gab drei Parks, die praktisch ineinander übergingen. Der St. James Park, der Green Park und der Hyde Park.
    Über den Birdcage Walk rollte ich am St. James Park vorbei, passierte Buckingham Palace am Green Park, schlug den Bogen an der Südspitze vorbei und fuhr über den Grosvenor Place auf Hyde Park Corner zu. Nicht weit davon lag schon mein Ziel.
    Die Scheibe an der Fahrerseite hatte ich nach unten fahren lassen.
    Der schwüle Wind brachte kaum Kühle. Ich sah zu, dass ich für den Bentley einen Parkplatz bekam und bewältigte das letzte Stück auf Schusters Rappen.
    Es herrschte noch reger Betrieb. Man konnte meinen, halb London wäre auf den Beinen.
    Sehr schnell fand ich die Stelle, wo das seltsame Ereignis geschehen war. Und noch immer standen Menschen herum und diskutierten darüber. Ich fing Gesprächsfetzen auf und hörte Sätze wie: »Der ist einfach verschwunden.«
    »Stimmt, das habe ich auch gesehen.«
    »Ich glaube das nicht.«
    Und für mich war es auch sehr schwer

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