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0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

Titel: 0172 - Mit Gangstern spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Gangstern spielt man nicht
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Phil.
    Blythe war blaß geworden. Er schüttelte den Kopf. »Dem hätte ich’s nie zugetraut. Forster! Der Schreibstuben-Corporal der B-Company. Ein ruhiger, zuverlässiger Mann.«
    »Sie sehen ja, wie zuverlässig er ist«, sagte Phil lakonisch.
    Blythe schnaufte wütend: »Dem werd’ ich Bescheid sagen! Die Militärpolizei muß ihn sofort verhaften! Ich werde…«
    »Stopp, Major!« unterbrach ich. »Sie werden gar nichts, und die Militärpolizei wird auch nichts tun. Glauben Sie, wir nehmen eine Spur auf, damit Sie sie mit der MP wieder verwischen? Beschäftigen Sie die betroffenen Leute unter irgend einem Vorwand noch eine halbe Stunde! Inzwischen soll die Militärpolizei die Schachteln heimlich wieder zurückbringen. Wir brauchen sie jetzt nicht mehr. Hauptsache, Forster kann sich noch in Sicherheit wiegen.«
    »Was wollen Sie inzwischen unternehmen?«
    »Besorgen Sie uns Fotos von Forster! Wir werden ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Er wird die benötigte Menge jeden Tag von einem ungefährlichen Ort holen. Diesen Ort müssen wir herausfinden.«
    Blythe ging in ein Nebenzimmer, in dem die Regale bis an die Decke reichten. Nach kurzer Zeit kam er mit einer Akte zurück. Oben rechts war ein Foto angeheftet. Es zeigte George P. Forster. Wir prägten uns das Gesicht ein.
    »Lassen Sie unauffällig feststellen, was er in diesem Augenblick tut!« bat ich. »Geben Sie uns dann Bescheid!« Blythe dachte eine Weile nach, dann nickte er: »Ich kann ihn wegen des morgigen Dienstplans aufsuchen. Heute nachmittag hatte ich ja keine Zeit, mich darum zu kümmern. Da kann es ihm nicht auffallen, wenn ich jetzt damit komme.«
    »Gut. Wir warten hier.«
    Blythe setzte sich in Marsch. Well, ich kann es vorwegnehmen: Forster blieb an diesem Abend in der Unteroffiziersmesse. Wir warteten, bis er nach reichlichem Rumgenuß ins Bett fiel. Dann erst konnten wir daran denken, selbst unsere Betten aufzusuchen.
    Am nächsten Morgen waren wir pünktlich zur Stelle. Mit Hilfe einiger zuverlässiger Militärpolizisten beschatteten wir Forster abwechselnd den ganzen Tag. Bis zum Nachmittag spielte sich nichts Verdächtiges ab, und Blythe fing bereits an, die Geduld zu verlieren.
    Doch plötzlich erschien einer der MP-Leute und verkündete, Forster habe beim wachhabenden Offizier um Urlaub für zwei Stunden nachgesucht, weil er sich in zahnärztliche Behandlung begeben wollte. Phil griff bereits nach seinem Hut. Auch ich stülpte mir meine Kopfbedeckung auf den Schädel und grinste Blythe zufrieden zu: »So long, Major! Sie sehen, Geduld zahlt sich irgendwann aus.«
    Wir bezogen gegenüber dem Hauptausgang Posten an einem Zeitungskiosk. Keine fünf Minuten später erschien Forster schon. Er wandte sich vom Tor aus nach links und ging die Flushing Avenue entlang. Wir gaben ihm einen Vorsprung von rund 80 Yard. Dann hängten wir uns an seine Fersen.
    Zu unserer Überraschung ging er gar nicht weit. Er betrat eine Spielhalle. Es herrschte ein reges Kommen und Gehen. Hunderte von Spielautomaten standen herum oder hingen an den Wänden.
    Wir schlenderten an Automaten vorbei, in denen Kugeln rasselten, Scheiben rotierten, Zahlen aufleuchteten.
    Wir ließen unseren Blick schweifen, Forster aber konnten wir in diesem Tohuwabohu nicht so schnell entdecken.
    »Suchen Sie jemand?« fragte plötzlich ein Mann an unserer Seite.
    Wir sahen ihn an. Er hatte die bulligen Gesichtszüge eines Berufsschlägers.
    »Ja«, sagte ich. »Wir wollten uns mit ’nem Freund hier treffen. Wegen einer kleinen Wette.«
    »Eine Wette? Was für eine Wette?«
    »Ach«, lachte ich, »unser Bekannter behauptet, er könne an jedem Spielautomat fünfmal hintereinander den Höchstgewinn erzielen. Wir haben um 20 Dollar gewettet, daß er’s nicht kann. Wahrscheinlich drückt er sich jetzt um die Wette.«
    Der Bulle grinste: »Na, dann suchen Sie mal weiter! Ehrlich gesagt, Sie haben Aussichten, Ihre Wette zu gewinnen.«
    Wir grinsten ihn an und setzten unsere Suche fort. Wahrscheinlich war er einer der Aufseher in dieser legalen Spielhölle. Wir kümmerten uns nicht um ihn. Obgleich wir es besser getan hätten.
    In der hintersten Ecke dieses Sündenbabels staute sich eine beachtliche Menschenmenge. Wir schoben uns heran und versuchten, über die Köpfe der anderen nach vorn zu blicken. Hier stand der Automat aller Automaten. Ein Spielapparat, bei dem der Einsatz einen ganzen Dollar betrug. Aber dafür war auf der Glasscheibe auch ein Höchstgewinn von 50 Dollar verzeichnet.

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