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0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

Titel: 0172 - Mit Gangstern spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit Gangstern spielt man nicht
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ein paar völlig uninteressante, kleine Fische im großen Karpfenteich der New Yorker Unterwelt. Viel interessanter würde schon Joe Preavitt für uns werden.
    ***
    Wir baten die Kollegen vom Revier, Sam und Morty zum FBI zu bringen. Der Revierleiter gab zwei Riesen diesen Auftrag, die sich sofort mit den beiden kleinen Figuren auf den Weg machten.
    »Ich habe noch eine Bitte«, sagte ich, als die beiden in den Streifenwagen verfrachtet wurden.
    Captain Moolfield zog die Augenbrauen in die Höhe: »Ja, Cotton?«
    »Wir müssen eine Bande ausheben. Ein Racket, das nebenbei in Rauschgift macht. Joe Preavitt heißt der Boß.« Moolfield trat erstaunt einen Schritt zurück: »Der Schrotthändler?«
    »Ja.«
    »Ich habe es doch gleich gewußt!« fauchte Moolfield. »Schon als der Kerl vor einem halben Jahr hier aufkreuzte, kam er mir nicht astrein vor. Er ist doch schon ein halbes dutzendmal vorbestraft. Fein, Cotton, daß Sie gerade diesen Burschen festnageln wollen! Sie können alle Leute von mir kriegen, die ich im Augenblick entbehren kann.«
    »Wie viele sind das?«
    »Ich könnte acht Mann loseisen, wenn es nicht länger als zwei Stunden dauert. Und ich komme auch mit, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    Ich grinste: »Durchaus nicht, Captain.«
    »Sie übernehmen am besten das Kommando, Cotton«, schlug Moolfield vor. »Ihr vom FBI habt mehr Erfahrung in Schlachten mit Gangstern. Bei uns kommt so etwas doch seltener vor.« In zwei Streifenwagen pferchten wir uns zusammen und rauschten ab. Moolfield hatte ein großkalibriges Gewehr mitgenommen, mit dem man Tränengaspatronen abfeuern konnte.
    Erfahrungsgemäß kommt es bei solchen Einsätzen auf Schnelligkeit an. Wir hielten an der Ecke. Phil stieg mit vier Cops aus. Er wollte versuchen, aus der Parallelstraße von hinten her an den Hof heranzukommen. Wir warteten zehn Minuten, die Phil vielleicht als Anmarschzeit brauchte. Danach fegten wir mit gellender Sirene die Straße hinunter, stoppten vor der Einfahrt und spritzten hinein wie die Marine-Infanterie beim Sturmangriff.
    Der Hof hatte eine Grundfläche von annähernd 40 mal 25 Yard. Die eine Längsseite war die Rückfront des Vorderhauses. Auf den anderen Seiten waren Mauern. Von links her bis etwa zur Mitte des Hofes lagen Berge von Schrott, Altpapier und Lumpen. In der Mitte gab es einen flachen Bau, der etwa die Größe zweier aneinandergebauter Garagen hatte. Uns zugewandt waren zwei kleine, vergitterte Fenster, hinter denen Licht brannte.
    Ich sah Phil mit seinen Leuten hinten über die Mauer klettern. Wir waren vielleicht zehn Schritte von der Bude entfernt, als eine rauhe Stimme laut wurde: »Stopp, Cops! Keinen Schritt weiter - oder wir putzen euch weg!«
    Ich hob den rechten Arm. Alle blieben stehen. Ich rief leise zu meinen beiden Nebenmännern: »Unauffällig nach einer guten Deckung umsehen! Weitersagen!«
    Ich hob den Kopf und rief hinüber zu der flachen Bude: »Mit wem spreche ich?«
    »Das geht euch einen Dreck an! Verschwindet von diesem Hof, oder wir schießen!«
    »Wir sind G-men, Preavitt!« rief ich hinüber. »Wollen Sie so verrückt sein, mit uns anzubinden? Sie haben keine Chance! Nehmen Sie die Arme hoch, und kommen Sie mit Ihren Leuten heraus, Preavitt! Ihr seid umstellt! Keiner hat eine Chance durchzukommen!«
    Langsam verschwanden die uniformierten Männer hinter Bergen von Schrott, Lumpen und Altpapier. Ich stand zwei Schritt rechts von einem Autowrack. Noch immer rührte sich nichts in Preavitts Bude.
    Bevor ich mich zu irgend etwas entschlossen hatte, krachte ein Schuß. Die Kugel fuhr nur ein paar Millimeter an meinem Ohr vorbei. Mit einem Satz lag ich hinter dem alten, ausgeschlachteten Auto. Moolfield hatte sich dort ebenfalls in Sicherheit gebracht und knurrte grimmig: »Okay, die Burschen wollen’s ja nicht anders haben. Passen Sie auf, Cotton, wie wir denen den Spaß verderben!«
    Er legte das Gewehr mit der dicken Tränengaspatrone an, zielte kurz auf eines der vergitterten Fenster und drückte ab. Zischend sauste die Gasladung durch die Luft, zerschlug klirrend das Fenster und verschwand im Innern. Sekunden später drang weißer Qualm aus dem zerstörten Fenster. Aber zu diesem Zeitpunkt sandte Moolfield bereits die zweite Patrone auf die Reise durch das andere Fenster.
    »Aufpassen!« rief ich laut. »Sie werden gleich herauskommen!«
    Sie kamen. Gegen das Tränengas hatten sie gar keine Wahl. Hustend und mit geröteten Augen, aus denen unaufhaltsam die Tränen quollen,

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