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0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufsetzen. Einen Vertrag, Mister Llymgullough, der Sie zu meinem Firmenpartner und Miteigner macht…«
    ***
    Warum nur? fragte Mister Tide sich später auf dem Rückweg nach Caernarvon. Warum habe ich das getan?
    Er verstand sich selbst nicht mehr. Welcher Teufel - hatte ihn geritten, ausgerechnet diesen Arbeiter aus dem tiefsten Dreck zu holen und ihn ohne irgendein Eigenkapital zum Miteigner der Firma, zum Teilhaber, zu machen? Dabei hatte er doch den Angestelltenvertrag notfalls mit Gewalt wieder herausprügeln lassen wollen! Dafür hatte er doch extra den Herrn im dunklen Anzug mitgenommen…
    Warum nur? Er konnte nicht bei klarem Verstand gewesen sein. Was war mit diesem verdammten Llymgullough los, daß er ihm plötzlich sozusagen die ganze Firma in den Rachen warf?
    Der Teufel spllte ihn holen! Irgend etwas war doch an der Sache faul! Sollte vielleicht…?
    Es gab keine andere Möglichkeit. Hier mußte Magie am Werk sein, schwärzeste Magie aus den Tiefen der Hölle, die es darauf angelegt hatte, ihm, Tide, zu schaden. Aber aus welchem Grund?
    Mister Tide hatte keine Ahnung!
    ***
    Am späten Nachmittag und bereits nach tea-time tauchten die Zinnen von Caer Dyfed vor dem Rover auf. Düster und drohend erhob sich die Burg, und in ihrem Aussehen schien sie seit der Zeit ihrer Erbauung im tiefen Mittelalter äußerlich niemals verändert worden zu sein Noch immer sah sie so aus, als könne sie einer tausendköpfigen Armee mühelos Widerstand leisten.
    Die Zugbrücke war heruntergelassen und stabil genug, das Gewicht des großen Geländewagens zu tragen. In gemütlichem Tempo ließ Gryf den Rover durch das riesige Tor in der starken Burgmauer rollen, gab dann plötzlich Vollgas und bremste abrupt wieder ab. Zamorra und Nicole wurden durchgeschüttelt.
    »Ah«, grinste Gryf auf und reckte sich gemütlich auf dem Fahrersitz, »das war nötig, um die eingeschlafenen Knochen wieder zu wecken. Endlos lang ist diese verdammte Strecke ja…«
    Das war weniger schlimm gewesen als der Kurvenreichtum der Straßen und die ständig auftauchenden winzigen Ortschaften, die dem Fahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung aufgezwungen hatten. Gryf fuhr gern schnell, und der Range Rover besaß nicht gerade einen der sieben schwächsten Motoren.
    Als Nicole sich hinausschwang, drückte Gryf auf die Hupe. Der durchdringende Ton hallte in den Burgmauern wider. Augenblicke später tauchte ein Mann in Dienerlivree auf. »Was zum Teufel…« begann er äußerst unvornehm, aber Gryf war bereits ausgestiegen und winkte ab. »Sag Er Sir Rheged, Gryf aus Llandrysgryf sei gekommen…«, und dabei klatschte er in die Hände wie ein orientalischer Pascha, der seine Sklaven scheucht. Verblüfft verschwand der Diener.
    Zamorra stolperte lediglich über den Ortsnamen Llandrysgryf. Offenbar fühlte sich Gryf immer noch mit dem alten Dorf verbunden, das es längst nicht mehr gab und das er vor rund achttausend Jahren hatte verlassen müssen, aber selten genug erwähnte er dieses Dorf. Meist stellte er sich nur einfach als Gryf vor und gab als Berufsbezeichnung Parapsychologe an, um sich damit zur gleichen Fakultät wie Zamorra zu schlagen.
    Gryf begann schon, die Koffer auszuladen. Als er damit fertig war, tauchte ein junger, elegant gekleideter Mann mit langem schwarzem Haar auf, gefolgt von dem Diener in der gestreiften Livree.
    »Gryf…«
    Er eilte dem Druiden entgegen und begrüßte ihn herzlich, dann ging sein Blick weiter zu Zamorra und Nicole. Zamorra bedachte er mit einem Senken der Lider, Nicole sah er etwas interessierter an.
    »Sir Rheged, das ist mein Freund, der berühmte Professor Zamorra, und die Dame ist seine Lady Nicole Duval…«
    Sir Rheged wußte, was sich gehörte, und mit einem formvollendeten Handkuß begrüßte er Nicole, während er Zamorra jetzt freundlich zunickte. »Ich heiße Sie auf Caer Dyfed herzlich willkommen…«
    Ein Wink genügte. Der Diener begann, sich zwei der Koffer zu schnappen und sie zum Hauptgebäude der Burg zu tragen.
    »Oulwyn wird Ihnen Ihre Zimmer zeigen, die Ihnen zur Verfügung stehen, solange Sie sich auf Caer Dyfed befinden…«
    Gryf legte dem Laird die Hand auf die Schulter. »Erweist du uns die Ehre, Rheg, uns die Zimmer selbst zu zeigen?«
    Rheged ap Dyfed nickte. »Mit Vergnügen, Gryf, weil es langsam keinen Spaß mehr macht, sich bei jeder anfallenden Tätigkeit von vorn und hinten bedienen zu lassen… los, kommt…«
    ***
    Eine Stunde später hatten sie es sich in der geräumigen Bibliothek

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