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0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bemerkbar gemacht? Aber hat der Teufel jemals Gutes bewirkt?«
    Da sah sie ihn aus großen Augen an.
    »Ist es wirklich gut, was uns widerfährt? Ist es denn wirklich gut, daß uns plötzlich alles in den Schoß fällt? Fryd, hoffentlich holt uns nicht der Teufel…«
    »Wir werden den Teufel überlisten«, sagte er. »Wenn - wenn es wirklich der Teufel ist, der dahintersteckt. Aber das kann ich nicht glauben!«
    Irgendwann brach die Dunkelheit herein, die Sterne funkelten silbern am Himmel und erzählten von der Ewigkeit.
    ***
    Mister Tide glaubte mehr und mehr an Teufelswerk. Eine andere Lösung für das, was ihm widerfahren war, gab es nicht. Dieser verdammte Llymgullough mußte ihm mit irgendeinem Zauber belegt haben. Tide hatte des öfteren von Voodoo-Zauber gehört. Vielleicht wendete Llymgullough etwas in dieser Art auf ihn an.
    Tide hatte sich in seinen Ledersessel fallengelassen und trank Whisky. Weit draußen im Grünen befand sich sein Bungalow, weitab von Caernarvon und dem hektischen Treiben. Hier hatte er seine Ruhe und wurde von niemandem gestört!
    Er mußte diesem Llymgullough und seiner Zauberkraft das Handwerk legen, sonst verlor er noch seinen gesamten Besitz an diesen lausigen Arbeiter!
    An die Polizei dachte er nur kurz. Damit hatte Tide nie viel im Sinn gehabt. Die interessierte sich in aller Regel bei der Lösung ihrer Fälle auch noch für Dinge, die sie nichts anging, und daran konnte ihm nicht gelegen sein. Also würde er auf sie verzichten müssen.
    Teufelswerk…
    Teufelswerk bekämpfte man am besten mit seinem absoluten Gegenpol! Irgendwie mußte doch schließlich ein Exorzist aufzutreiben sein, der sich mal intensiv um diesen Llymgullough kümmerte!
    Kaum gedacht, erhob sich Tide aus seinem Sessel. Den Whisky im noch halb vollen Glas hatte er vergessen, durchmaß das großzügige Zimmer und erreichte den Arbeitsraum, in dem das Telefon stand. Hatte er nicht kürzlich von einem Teufelsaustreiber gehört, der ganz in der Nähe wohnen mußte…?
    Gut, daß er sich die Nummer notiert hatte, obwohl es mehr ein Jux gewesen war, mit dem er einen Bekannten hatte ärgern wollen, der über alle Maßen abergläubisch war. Dieser Jux kam ihm jetzt zugute.
    Mister Tide nahm den Hörer ab und begann zu wählen.
    Er war fest entschlossen, einen Exorzisten auf Llymgullough zu hetzen.
    ***
    Zamorra hatte seinen Cognacschwenker geleert, und Oulwyn, der Butler, der sich immer im Hintergrund hielt, aber stets da war, wenn er gebraucht wurde, füllte nach. Zamorra starrte in das knisternde Kaminfeuer. »Haben Sie schon irgendeine Vorstellung, wie wir vorgehen könnten, Sie Rheged?« fragte er.
    Rheged schmunzelte. »Warum so förmlich, Zamorra? Waren wir vorhin nicht bereits bei vertraulicheren Anredeformen? Hat dich Gryfs Bericht so stark beeindruckt?«
    »Vielleicht«, sagte Zamorra. »Schön, lassen wir das. Wie stellst du dir unser Vorgehen vor?«
    Rheged ap Dyfed zuckte mit den Schultern. »Ich kenne wohl Gryf und weiß, was er kann, aber ich kenne dich nicht und auch nicht deine Fähigkeiten.«
    Zamorra sah Nicole an. »Hast du das gehört, Nici? Endlich mal ein Mensch, der mich nicht kennt…«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Warum sollte dich auch jeder kennen? Nur weil du ein paar Bücher veröffentlicht hast und des öfteren in den Zeitungskolumnen auftauchst?«
    »He«, brummte er. »Willst du mich unbedingt frustrieren?«
    »Ja, ich weiß, du wolltest hören, daß es eine Bildungslücke sei, dich nicht zu kennen«, sagte sie lächelnd. »Aber warum sollte ich unseren Gastgeber damit beleidigen? Da beleidige ich lieber dich, da weiß ich, was mich erwartet…«
    »Richtig!« stellte Zamorra fest. »Ich werde dich über’s Knie legen und dir deinen süßen Po versohlen…«
    »Wer hier wem was versohlt, steht noch nicht fest«, behauptete sie. »Ich trainiere neuerdings auch Judo!«
    Zu aller Erstaunen war es Gryf, der den Dialog unterbrach, obwohl er sonst nicht unbedingt die Ernsthaftigkeit für sich gepachtet hatte. »Wir sollten wieder zur Sache kommen«, empfahl er. »Die Hexe wird nur in der Nacht auftreten können, das entspricht ihrer jetzigen Daseinsstruktur. Deswegen werden wir auf den Einbruch der Dunkelheit warten müssen, bis wir etwas unternehmen können. Dann werde ich versuchen, sie irgendwie anzupeileñ. Es müßte möglich sein, ihr Kommen festzustellen, zumal ich ihr Bewußtseinsmuster von damals her noch kenne…«
    »Dein Gedächtnis möchte ich haben«, brummte Rheged. Gryf

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