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0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinter dem ein Feuerschweif über den Nachthimmel zog…
    »Sirona Llayn«, stieß der Druide hervor.
    Die Erscheinung verschwand in südlicher Richtung. Der Feuerschweif verblaßte allmählich.
    »Llanllyfni oder Brynkir, weiter ist sie mit Sicherheit nicht gekommen«, keuchte Rheged. »Wir sollten…«
    Gryf deutete auf Zamorra und sich.
    »Wir beide«, sagte er hart. »Sonst niemand. Du und Nicole, ihr bleibt hier.«
    Rheged schluckte, aber er fügte sich der Anweisung des Druiden. Gryf winkte Zamorra.
    »Schnell«, forderte er. »Vielleicht kommen wir rechtzeitig…«
    Er rannte auf den Range Rover zu. Zamorra folgte ihm und erreichte den Wagen nur eine halbe Sekunde später. Gryf ließ den Motor aufdröhnen und den Wagen über die Zugbrücke donnern. Dann raste er der Straße entgegen.
    »Jetzt geht es um jede Sekunde«, murmelte er.
    ***
    In dieser Nacht wartete die Hexe nicht bis zur Geisterstunde…
    Fryd und Mary Llymgullough hatten sich gerade entschlossen, sich zu Bett zu begeben, als Mary abermals auf die Bewegungen draußen aufmerksam wurde. Sie trat ans Fenster und öffnete es leise.
    »Die Fremde«, stieß sie hervor.
    Das rothaarige, schlanke Mädchen stand wieder draußen auf der Straße. Die vielleicht zwanzig Meter entfernte letzte Straßenlaterne des Dorfs warf einen hellen Schein auf ihren schönen Körper. Wie in der Nacht zuvor war die Rothaarige auch diesmal völlig unbekleidet, aber diesmal regte Mary sich seltsamerweise nicht darüber auf. Sie wunderte sich über sich selbst. Warum nahm sie das abermalige Erscheinen des schönen Mädchens so gelassen hin?
    Teuflisch schön!
    Mit wiegenden Hüften kam die Nackte auf das Haus zu, und Fryd öffnete ihr die Tür. Fast geräuschlos trat sie ein. Aus unergründlich tief scheinenden Augen sah sie ihn an.
    »Nun, Fryd Llymgullough, wie ist es dir ergangen?« fragte sie.
    Fryd nagte an der Unterlippe. Er starrte das verführerische Mädchen an. Das Unwirkliche, Traumhafte der Situation wurde ihm nicht bewußt. »Gut«, sagte er. »Es könnte kaum besser sein… wir sind plötzlich reich, Mary und ich.« Und dabei legte er einen Arm um Marys Schultern. Überrascht über diese Geste sah Mary ihn an. Sie hatte eher vermutet, daß er sich von der Schönheit dieses fremden Mädchens einwickeln ließ. Doch diese Umarmung, dieses neuerliche Treuegelöbnis, war echt. Sie kannte Fryd gut genug. Es war kein Spiel. Er war kein Opfer dieser nackten Hexe, und das ließ sie plötzlich wieder hoffen. Er liebte sie nicht.
    »Es könnte euch noch besser ergehen«, lockte dié Rothaarige. Völlig unbefangen stand sie da und sah Fryd und Mary forschend an. »Ich könnte euch helfen, aber…«
    »Aber was?« fragte Fryd.
    »Ihr müßt mir auch helfen«, sagte sie.
    »Gern«, versprach Fryd blitzschnell. Mary fuhr unwillkürlich zusammen. Der Preis, durchfuhr es sie.
    »Du mußt etwas für mich erledigen«, sagte die Rothaarige. »Ich habe mächtige Feinde.«
    Fryd schüttelte den Kopf. »Wie kann ein so bezauberndes Geschöpf Feinde besitzen?« fragte er erstaunt. Das Mädchen war wunderschön. Wer konnte es hassen wollen? Man konnte es nur lieben, und wenn nicht Mary gewesen wäre, dann… aber er liebte Mary und war ihr treu, was immer auch geschah.
    »Sie hassen meine Fähigkeit, anderen Erfolg zu gewähren«, sagte die Fremde. »Und sie sind zu viele. Einen nur kann ich selbst übernehmen. Doch die anderen fallen mir in den Rücken. Hilf mir, Fryd Llymgullough.«
    Fryd spürte, wie sein Gaumen trocken wurde.
    »Was muß ich tun?« fragte er.
    »Greife in die Schublade deines Küchentisches«, verlangte sie. »Du wirst eine Pistole finden. Mit ihr wirst du meine Feinde töten.«
    Das Absurde der Forderung wurde ihm nicht bewußt. Er nickte nur. »Ja«, sagte er.
    »Fryd!« schrie Mary, aber sie verstummte sofort wieder, als sie den Blick der Fremden auf sich gerichtet sah. Plötzlich wußte sie, daß es richtig war. Wer ein Feind dieses schönen Mädchens war, mußte sterben.
    »Mary Llymgullough«, sagte die Fremde. »Willst du so schön sein wie ich?«
    Ohne daß sie es merkte, nickte Mary. »Ja…«, und sie verschlang den verführerischen, schlanken Körper der Rothaarigen förmlich mit ihren Blicken.
    »Ich kann dir Schönheit und Jugend zurückgeben«, flüsterte die Nackte. »Doch auch du mußt mir helfen.«
    »Ja«, wiederholte Mary.
    »Ihr müßt meine Feinde töten«, sagte die Rothaarige. »Es sind zwei Männer.«
    »Wie heißen sie?« fragte Fryd. »Wie

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