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0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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junge Frau.
    Die Schönheit der Hölle!
    Tide atmete tief durch.
    Er sah nicht, wie der schwache Schatten, der ihn umgab, plötzlich in ihn hineinkroch, nicht mehr wahrnehmbar war. Die Hexe glitt von ihrem Besen, und das feurige Glühen erlosch. Wieder lachte sie und schüttelte den Kopf, daß das feuerrote Haar flog.
    »Tide…«
    Sie hatte ihn angerufen, und jetzt streckte sie beide Arme in die Luft.
    Blitz und Donner fielen zusammen!
    Geblendet schloß Tide die Augen, weil die Entladung direkt vor ihm aufgrellte, und als er die Augen wieder öffnete, hielt die Hexe, die unversehrt geblieben war, etwas über ihrem Kopf in den Händen, das so hell wie die Sonne zu sein schien.
    Ein eingefangener Blitz!
    Etwas, das irdische Physiker seit Jahrzehnten, seit einem halben Jahrhundert vergeblich versuchten, war dieser Hexe gelungen - die Energie eines Blitzes aufzufangen und zu speichern!
    Langsam sanken ihre Hände jetzt herab, die den eingefangenen Blitz umschlossen. Funken sprühten zwischen ihren Fingern hervor. Tide wandte sich ab. Er konnte die Helligkeit nicht ertragen, die die Hexe in ihren Händen hielt.
    »Was willst du von mir?« fragte er heiser.
    »Tide…«
    Wieder hatte sie nur seinen Namen genannt und kam ein paar Schritte auf ihn zu. Dicht vor ihm stand sie jetzt und sah ihn an.
    »Kennst du die Kraft eines Blitzes, Tide?«
    Er nickte schwach. Immer noch konnte er sich nicht vorstellen, was diese fremde, schöne Frau von ihm wollte. Wer war sie?
    Als hätte sie seine Gedanken gelesen, sagte sie: »Ich bin Sirona Llayn, Tide…«
    Darunter konnte er sich immer noch nichts vorstellen. Er kannte keine Frau, die Sirona Llayn hieß, noch weniger eine, die nackt auf einem feurigen Besen durch die Lüfte ritt. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück. »Nimm diesen verdammten Blitz weg«, verlangte er und schirmte seine Augen mit den Händen ab.
    Sirona Llayn lächelte spöttisch. »Tide, fragst du dich nicht, warum du verschiedene Dinge getan hast im Laufe des vergangenen Tages?«
    Da konnte ihn der Blitz nicht mehr blenden, und aus weitaufgerissenen Augen starrte er sie entsetzt an: »Du? Du hast das getan? Du warst…«
    Wieder vernahm er das Kichern, das er jetzt schon kannte, und es kam über die Lippen der Hexe Sirona Llayn.
    »Ja, ich war es, Tide! Ich habe dich dazu gezwungen aus der Ferne, aber ich werde dich nicht wieder zwingen, wenn du mir fortan dienst. Oh, du denkst an den Exorzisten, den du engagiert hast? Mit dem bin ich sehr schnell fertiggeworden…«
    Schweißperlen waren auf seine Stirn getreten. »Warum das alles?« preßte er hervor.
    Da blitzte es in ihren Augen grell auf.
    »Weil du ein Tide bist!« schleuderte sie ihm entgegen.
    ***
    Gryf taumelte. Gerade noch rechtzeitig kam Zamorras stützender Griff, obgleich der Professor selbst noch nicht wieder ganz auf der Höhe war. Der mörderische Faustschlag Llymgulloughs machte ihm zu schaffen.
    Der Druide wurde in Zamorras Armen schwer. Er öffnete den Mund und wollte etwas sagen, verstummte dann aber wieder. Dafür erschienen direkt in Professor Zamorras Bewußtsein Gedankenbilder, die der Druide in ihn hineintelepathierte. Wie in einem Film lief das ab, was Gryf ihm mitteilen wollte.
    Er hatte sich bei dem Versuch, die Schußwunde mit seinen magischen Kräften wieder zu schließen, übernommen. Der Einsatz des Silberstabes tat das Seine dazu. Gryf kippte um.
    Und die Schußwunde war nach wie vor vorhanden. Es war Gryf lediglich gelungen, die Blutung zu stillen, die angerissenen Adern zu verschließen. Doch zu mehr hatte es nicht gereicht.
    Zamorra und der Exorzist sahen sich an. Gryfs Bewußtsein schwand allmählich. Zamorra konnte förmlich sehen, wie der Druide »abglitt«. Und irgendwo dort hinten in der Nacht war der Hexenhelfer mit dem Rover verschwunden…
    Nicht verschwunden, telepathierte Gryf mit einem letzten Rest von Klarheit. Abgestürzt…
    Dann war er weg. Die magischen Anstrengungen hatten ihn ausgelaugt.
    Zamorra nagte an der Unterlippe. Es hatte plötzlich zu regnen begonnen, und Blitz und Donner zuckten über das Bergland. Innerhalb weniger Augenblicke waren sie alle drei durchnäßt.
    »Passen Sie auf, Cornelius«, sagte Zamorra. »Sie könnten zur Abwechslung mal ein gutes Werk tun. Nehmen Sie Gryf in Ihren Wagen und fahren Sie ihn auf dem schnellsten Weg zum nächsten Arzt, um die Wunde zu versorgen. Ich kümmere mich unterdessen um diesen… hm… abgestürzten Hexendiener.«
    Cornelius nickte entschlossen. »All

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