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0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gar nicht mehr hier, bloß stinken tut’s noch…«
    Zwei sahen ihn verblüfft an: Zamorra und Llymgullough.
    »Nicht mehr hier?« fragte Zamorra.
    »Sie hat uns hereingelegt«, sagte der Druide. »Hat sich unbemerkt empfohlen, vielleicht schon, bevor wir eintrafen, und ich Trottel hab’s gerade erst gemerkt… aber stinken tut’s immer noch, als ob sich der Wind auf dem Misthaufen gerollt hätte…«
    »Hier stinkt nichts!« behauptete Llymgullough, dem es jetzt einfiel, sich auch mal vorzustellen. Zamorra schob sich an ihm vorbei. »Die Hexe war also hier«, sagte er, »der Schwefelgestank läßt keinen Zweifel offen. Vielleicht ist dieser Mann hier ihr Opfer geworden…«
    Er ging schnurstracks auf den Kahlköpfigen in dem dunklen Mantel zu. »Das ist ein Einbrecher, dem ich eins über den Schädel gegeben habe«, behauptete hinter ihm Fryd Llymgullough.
    »So siehst du auch gerade aus, Freundchen«, murmelte Gryf. »Mister Llymgullough, mir scheint, da sind wohl noch andere Dinge im Spiel, von denen Sie uns nichts erzählen wollen.«
    »Mit welchem Recht dringen Sie überhaupt hier ein und stellen Fragen?« begehrte Llymgullough auf.
    Zamorra schwenkte den Sonderausweis. »Mit diesem Recht«, sagte er. »Wir sind an der Klärung eines interessanten Falles und der Ausschaltung einer Menschenfeindin interessiert!«
    Er kniete neben dem Hakennasigen nieder und stellte fest, daß dieser gerade wieder zu Bewußtsein kam.
    Zamorra half ein wenig nach. Gryf starrte ihn an. »Irgend etwas an dem Mann ist…«
    Der Mantel klaffte etwas auf und legte das silberne Kreuz frei. »Ein Geistlicher?« murmelte der Druide überrascht.
    »Glaube ich nicht«, sagte Zamorra.
    Der Hagere schlug die Augen auf und fuhr mit einem Schrei hoch. »Die Hexe…«
    Dann erkannte er, daß nicht sie es war, die sich über ihn beugte. »Wer sind Sie?« fragte er heiser.
    »Mein Name ist Zamorra«, sagte der Professor. »Und Sie?«
    »Cornelius«, krächzte der Hagere. »Wohnen Sie etwa hier…?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    In diesem Moment weiteten sich Cornelius’ Augen. Er sah an Zamorra vorbei. »Vorsicht…«
    Er schrie es!
    Zamorra warf sich herum.
    Es war ihm wie auch Gryf unerklärlich, wie Fryd Llymgullough so rasch hatte in einem Nebenzimmer verschwinden können, ohne daß es beiden aufgefallen war. Doch jetzt war Llymgullough wieder in der Tür. In seiner Faust schimmerte eine Pistole.
    Die Mündung war direkt auf Gryf gerichtet.
    Der Druide warf sich nach vom, wollte sich fallen lassen.
    Mit ausdruckslosem Gesicht drückte Fryd Llymgullough ab!
    ***
    In seinem Landhaus fühlte siçh Mister Tide nicht mehr wohl. Das Gefühl des Unbehagens blieb, wie auch das, von einem Unsichtbaren beobachtet zu werden.
    Spukhaus?
    Er konnte sich nicht erklären, woher dieser Spuk kommen sollte, aber war es nicht auch unerklärlich, daß er Fryd Llymgullough zum Teilhaber seiner Firma gemacht hatte?
    Er preßte die Lippen zusammen. Dieser Teufelsaustreiber… plötzlich glaubte er nicht mehr daran, daß Cornelius auch nur noch einen Finger krumm machen würde, aber das Geld würde er dennoch einkassieren wollen.
    »Da werde ich dir aber noch auf die Finger klopfen«, murmelte er. Er verstand sich selbst und die »Dummheiten«, die er begangen hatte, nicht mehr, aber er war fest entschlossen, sich da irgendwie wieder herauszumanövrieren.
    Daß er ziemlich gut »getankt« hatte, sah man ihm nicht an. Seine Körpermasse hatte mit dem Alkohol weniger Schwierigkeiten. Ohne zu schwanken trat er ins Freie hinaus.
    Die Luft hatte sich merklich abgekühlt. Ein leichter Wind war aufgekommen und strich durch die Zweige der Bäume.
    Tide sah nach oben.
    Wo war der Sternenhimmel geblieben, wo der Mond?
    Wolken waren aufgezogen! Aber das Tempo, das sie vorgelegt hatten, war geradezu unwahrscheinlich. Innerhalb von wenigen Minuten mußte die Schlechtwetterfront herangezogen sein!
    Da fielen die ersten Tropfen, und das sanfte Rauschen des Windes wurde zum Pfeifen.
    Sturm!
    Über dem Mount Snowdon flammte sekundenlang ein Blitz auf.
    Tide fuhr zusammen. Gewitter um diese Jahreszeit? Unwillkürlich griff er sich an den Kopf und glaubte, durch eine eigenartige Masse greifen zu müssen, bevor er ihn berührte.
    Der Wind vom Snowdon her - der Sturm, der das Gewitter herantreiben mußte! Aber seit wann kam Sturm vom Inland her zur Küste? Aus Südosten?
    Als das eigenartige Kichern wieder ertönte, wußte er, daß das Gewitter keinen natürlichen Ursprung hatte,

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