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0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und als abermals ein Blitz die Schwärze der Nacht aufriß und diesmal schon erheblich näher war, sah er die Hexe!
    ***
    Gryfs Aufschrei fiel mit dem Knall des Schusses zusammen. Der Druide wurde von vorn gestoßen und stürzte. Im gleichen Moment kam Zamorra aus seiner kauernden Stellung hoch.
    Llymgulloughs Pistole schwenkte herum.
    Zamorra ließ sich gegen den Mann fallen. Die Kugel pfiff haarscharf an seinem Ohr vorbei. Fryd Lylmgullough kam ins Stürzen. Zamorra nutzte die Chance aus und warf sich über ihn. Er versuchte, dem Besessenen die Waffe zu entwinden, doch Lymgullough schlug jetzt mit der freien Hand auf den Parapsychologen ein. Zamorra mußte einige schmerzhafte Hiebe einstecken, bis es ihm gelang, Lymgullough die Waffe aus der Hand zu schlagen. Die Pistole rutschte unter einen Stuhl.
    Zamorra und Lymgullough versuchten sich beide gleichzeitig aufzurichten. Der Besessene holte zu einem wuchtigen Schlag aus, doch diesmal war Zamorra schneller. Mit einem Judogriff wehrte er den Angriff ab und warf Llymgullough wieder auf den Rücken. Der Besessene brauchte ein paar Sekunden, um jetzt wieder mit sich selbst klarzukommen.
    Zamorra griff nach der Pistole.
    Da klirrte etwas hinter ihm, und jemand stürzte mit einem dumpfen Laut zu Boden.
    Fryd Llymgullough verharrte reglos und mit weit aufgerissenen Augen. Zamorra nahm sich die Pistole an sich und stand auf. Leicht erstaunt sah er Mary Llymgullough am Boden liegen, um sie herum die Scherben einer Tonvase, deren Reste Cornelius in der Hand hielt.
    »Sie wollte Ihnen gerade eins über den Schädel geben, Professor«, sagte der Exorzist. »Ich bin ihr zuvorgekommen.«
    Zamorra nickte ihm zu. »Danke«, sagte er.
    Er hielt die Pistolenmündung auf Llymgullough gerichtet. »Sie können aufstehen, aber ganz langsam, und dann setzen Sie sich brav da hinten in eine Ecke«, befahl er. »Mir scheint, die ganze Familie steht unter dem Hexenbann.«
    Sein Blick fiel wieder auf Gryf. Der Druide kauerte am Boden und hielt die Hand an die Schulter gepreßt. Sein Gesicht war leicht verzerrt.
    »Nur ein glatter Durchschuß«, erklärte er auf Zamorras Frage. »Das wird gleich wieder…«
    Zamorra sah wieder Fryd Llymgullough an. »Gibt es im Dorf einen Arzt?«
    Mit verbissenem Gesichtsausdruck schwieg der Mann. Der Parapsychologe öffnete langsam das Hemd und legte das vor seiner Brust hängende Amulett frei. Die handtellergroße, silberne Scheibe schimmerte leicht in der mäßigen Zimmerbeleuchtung.
    »Ich brauche keinen Arzt«, sagte Gryf gepreßt. »Du unterschätzt die Druidenkräfte…«
    Zamorra trat näher auf Llymgullough zu, der an der Zimmerwand lehnte. Zu seiner Überraschung rührte sich das Amulett nicht. Das verblüffte ihn. Normalerweise zeigte es die Nähe schwarzmagischer Kräfte durch leichtes Vibrieren oder Erwärmung an. Hier aber rührte sich nichts.
    »Eigenartig…«
    »Was wollen Sie mit diesem Spielzeug?« fragte Llymgullough.
    Zamorra gab keine Antwort. Er beobachtete jede Reaktion des anderen. Jedes Lidzucken, jede Muskelbewegung im Gesicht. Gleichzeitig überlegte er, wie er diesem Mann beikommen und ihn von der Macht des Bösen befreien konnte. Der Einfluß der Hexe mußte stark sein, wenn Llymgullough bereit war, zu töten.
    Cornelius stand etwas ratlos da. Er hatte sich seinen Schlapphut wieder ins Gesicht gezogen und beobachtete die anderen.
    Zamorra ahnte, daß er den Hexenbann brechen mußte, weil dieser Llymgullough offenbar jener Helfer war, der in der Prophezeiung der Kyuna Arr erwähnt wurde. Hier war also der Ansatzpunkt. Es gab keine andere Möglichkeit.
    Vielleicht durch Hypnose…
    Er kam nicht mehr dazu, den Gedankengang zu Ende zu führen. Blitzschnell ließ Llymgullough sich fallen!
    Zamorra reagierte zu spät. Da riß der Waliser bereits am Teppich. Zamorra wurde buchstäblich der Boden unter den Füßen weggezogen. Er stürzte. Llymgullough sprang wieder auf, versetzte dem Fallenden einen Fausthieb und rannte zur Tür.
    Zamorra hörte die Engel im Himmel singen. Benommen schüttelte er sich und versuchte die schwarzen Flecken, die sich vor seinen Augen ausbreiteten, zu verscheuchen. Doch der Schlag, den Llymgullough ausgeteilt hatte, war nicht von schlechten Eltern gewesen.
    Wie durch einen Schleier sah er, wie Cornelius den Flüchtenden zu halten versuchte. Doch der Exorzist war offensichtlich noch durch den Angriff der Hexe geschwächt; der Schock zeigte seine Nachwirkungen. Llymgullough schleuderte den Exorzisten zur Seite

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