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0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und jagte zur Tür.
    Gryf kam stöhnend auf die Beine und setzte ihm nach. Der Atem des verwundeten Druiden ging pfeifend. Auch Zamorra hatte es jetzt geschafft, sich aufzurichten. »Er darf uns nicht entwischen«, preßte er hervor.
    In der Tür kollidierte er mit Cornelius. Wertvolle Sekundenbruchteile gingen verloren. Draußen summte der Motor des Range Rover auf.
    Gryf war ebenfalls draußen. Als Zamorra vor Cornelius ins Freie trat, startete der Rover mit durchdrehenden Rädern und jagte davon.
    »Und ich Trottel habe auch noch den Schlüssel steckengelassen…«
    Er richtete den Silberstab auf den Rover. Der Wagen war nur noch undeutlich zu erkennen, da Llymgullough die Scheinwerfer nicht eingeschaltet hatte.
    Ein blaßblauer Energiefinger tastete nach dem fliehenden Wagen. Um den Silberstab knisterten kaum wahrnehmbare Funken.
    Die dünne blaue Linie erfaßte den Rover…
    ***
    Zuerst glaubte Tide einen Kometen zu sehen, aber Kometen, die von der Erde aufsteigen, gibt es nicht! Dennoch war dort ein lodernder Feuerschweif am Himmel.
    Näher und näher kam er, näher kam aber auch die Gewitterfront. Die ersten Regentropfen fielen bereits. Tide erschauerte unwillkürlich. Er sah wieder zu der feurigen Erscheinung am Himmel auf. Der Bogen, den sie beschrieb, führte direkt zu ihm, würde bei seinem Landhaus enden!
    Jetzt erkannte er schon Einzelheiten. Es mußte eine menschliche Gestalt sein, die dort oben durch die Lüfte ritt.
    Ritt…
    Eine Hexe auf ihrem Besen!
    Und sie kam immer näher und wurde immer deutlicher erkennbar, während der Regen stärker wurde. Eiskalte Tropfen trafen den Dicken, der bei jedem »Treffer« zusammenzuckte.
    Wieder das Kichern!
    »Ich werde wahnsinnig!« schrie er und preßte die Hände gegen die Schläfen. Abermals spürte er dabei den schwachen Widerstand, den er sich nicht erklären konnte. Er fuhr auf dem Absatz herum und stürmte auf die Haustür zu.
    Hinter ihm klang das wilde Pfeifen der herabjagenden Hexe auf, welches das Heulen des Sturms übertönte.
    Die Hexe kam!
    ***
    Fryd Llymgullough hatte sich in den Range Rover geworfen, den Schlüssel herumgedreht und war gestartet. Nurl weg hier! Er trat das Gaspedal voll durch.
    Dieser Zamorra war noch bei weitem gefährlicher, als er ursprünglich angenommen hatte, und auch mit seinem Begleiter, diesem Gryf, stimmte etwas nicht. Llymgullough kam es gar nicht zu Bewußtsein, was er getan hatte. Er befand sich völlig im Bann der Hexe und stand unter dem Zwang, ihren Befehl auszuführen und Zamorra und Gryf zu töten. Doch dazu benötigte er erst einmal ein wenig Zeit zum Überlegen. Im Moment waren die beiden stärker, hatten gewaltige Vorteile. Fryd mußte Zeit gewinnen.
    An Mary verschwendete er keinen Gedanken, auch nicht an den Hageren. Der war ungefährlich und zählte nicht. Aber Zamorra und Gryf würden nicht so leicht zu töten sein.
    Dennoch mußte er es tun.
    Plötzlich hüllte ein geisterhaftes, bläuliches Licht den Rover ein. Im gleichen Moment setzte der Motor aus.
    Fryd stieß eine Verwünschung hervor. Während der Wagen auszurollen begann, betätigte er wieder und wieder den Anlasser. Doch nicht einmal ein leichtes Klicken ertönte. Nichts!
    Der Rover sprang nicht wieder an.
    Zu spät erkannte Fryd, daß eine Kurve auf ihn zukam. Er hatte sich nur auf den Startvorgang konzentriert, und da er zudem ohne Licht fuhr, sah er die Kurve nicht mehr rechtzeitig.
    Neben der Straße ging es drei Meter steil in die Tiefe.
    Zwar gab es eine Abzäunung, aber der ausrollende, vorher mit Vollgas gefahrene Rover war noch schnell genug, sie zu durchbrechen. Fryds Ruck am Lenkrad reichte nicht mehr. Der Wagen kam zwar noch halb herum, aber dann durchbrach er die Absperrung. Auf die Idee, eine Notbremsung zu versuchen, kam er gar nicht. Plötzlich neigte sich der Wagen.
    »Nein - halt!« schrie er auf, nur ließ sich der stürzende Wagen von seinem Befehl nicht mehr stoppen.
    Er überschlug sich und rollte den Drei-Meter-Hang hinunter.
    Das bläuliche Leuchten, das ihn bis dahin umgeben hatte, erlosch.
    ***
    Das Kichern riß ab und machte einem spöttischen Lachen Platz. Doch diesmal kam es nicht aus dem Nichts, aus dem Unsichtbaren, sondern von einem festen Punkt. Direkt vor der Haustür riß sich Tide herum.
    Seine Augen weiteten sich.
    Heller, feuriger Schein umgab die Hexe, die jetzt dicht vor ihm landete. Wie in den Märchen und Sagen ritt sie auf einem Besen, war aber kein altes Hutzelweib, sondern eine teuflisch schöne

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