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0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seine Gestalt auf.
    Zwei Männer schrien auf: Tide und Doctor Yassun! Beide sahen den Druiden spurlos verschwinden, aber nur der Arzt sah, wie Gryf hinter Tide aus dem Nichts wieder entstand. Aber nicht liegend, sondern aufrecht stehend!
    Yassun traute seinen Augen nicht mehr.
    Gerade noch hatte Gryf auf dem Bett gelegen, besinnungslos - und jetzt schlug er mit der Handkante zu.
    Die Pistole entfiel der Hand des Dicken. Gryfs andere Hand packte zu, riß Tide herum, und dann landete seine Faust an dem Kinn des Hexendieners. Tide wurde gegen das Op-Bett geschleudert und sank daran zu Boden.
    Gryf rieb sich die Faust. »Meine Güte, der hat ja ein Stahlkinn«, knurrte er.
    Immer noch starrte ihn Yassun entsetzt an. Gryf grinste. »Hat Cornelius Ihnen nicht gesagt, daß ich ein Druide bin? Heißen Dank übrigens für Ihre ärztliche Versorgung… blendend geht’s mir wieder…«
    »Ich träume«, stieß Yassun hervor. »Wie haben Sie das geschafft, Sir?«
    Gryf schmunzelte. »Mit einem leichten Fausthieb«, sagte er. »Old Shatterhand hätte es wahrscheinlich ähnlich gemacht…«
    »Davon rede ich doch gar nicht«, sagte Yassun erregt. »Ich meine… dieses Verschwinden und Wiederauftauchen…«
    »Ach, das…« Gryf winkte ab. »Das war nur der zeitlose Sprung…«
    Er sah auf Tide hinab. »Tja«, sagte er. »Das war wohl das Ende einer hoffnungsvollen Karriere. Die halbe Stunde Erholungspause hat mir gut getan, wollen mal sehen, was unser Freund so alles zu erzählen hat…«
    Unter dem ratlosen Blick des Arztes kniete er neben Tide nieder und legte ihm die Hände an die Schläfen. Augenblicke verharrte er in gespannter Konzentration, dann erhob er sich lächelnd wieder.
    »Ihr Freund Cornelius liegt mit einer Beule vor der Haustür«, sagte er. »Vielleicht kümmern Sie sich um ihn, Doc«, schlug er vor.
    Dann machte er einen Schritt vorwärts - und war im nächsten Augenblick verschwunden, als hätte es ihn nie zuvor gegeben.
    Erneut hatte der Druide Gryf den zeitlosen Sprung durchgeführt!
    ***
    »Was ist das?« stieß Fryd Llymgullough hervor. Auch er hatte das erkannt, was Zamorra zuerst aufgefallen war.
    Durch die am Nachthimmel zuckenden Blitze hindurch zog etwas seine Bahn durch die Luft wie ein Komet und zog einen feurigen Schweif hinter sich her.
    Im gleichen Moment begann sich das Amulett zu erwärmen.
    »Die Hexe kommt!« stieß Zamorra hervor.
    Sie kam jetzt näher und näher heran.
    Zamorra dachte an Kyuna Arrs Prophezeiung. Wenn die Hexe einen Helfer gefunden hatte, der ihr willig diente, wuchs ihre Macht ins Unermeßliche, aber hatte er ihr nicht gerade ihren Helfer genommen?
    Von einem Mann, der Tide hieß, ahnte der Meister des Übersinnlichen nichts!
    Die Hexe flog heran.
    Auf ihrem Feuerbesen ritt sie und stieß direkt auf Zamorra und Llymgullough zu.
    Sie griff an!
    Zamorra griff wieder nach dem Amulett.
    Doch da war die Hexe schon heran!
    Sie ritt ihre Attacke aus der Luft heraus!
    Das Inferno begann.
    ***
    Von einem Moment zum anderen riß das Gewitter ab! Kein Blitz, kein Donner fuhr mehr über das Land. Die letzten Regentropfen versickerten im nassen Boden. Nur ein kühler Wind kam jetzt von der See.
    Zamorra fröstelte. Er sah der Hexe entgegen, die auf ihrem Feuerbesen auf ihn herabstieß. Fryd Llymgullough stand wie gelähmt neben ihm.
    »Sirona Llayn!« schrie Zamorra.
    Freihändig »ritt« sie und formte mit ihren Händen dabei eine Kugel aus magischer Energie. Aus der Luft heraus schleuderte sie sie gegen den Meister des Übersinnlichen.
    Zamorra reagierte sofort. Das Amulett mobilisierte Abwehrkräfte. Funken sprühten nach allen Seiten, als sich die beiden Energien trafen. Der Professor taumelte. Ein ziehender Schmerz jagte durch seinen Kopf. Das Amulett in seinen Händen schien zu brennen. Nur mit Mühe konnte er verhindern, daß eine Reflexreaktion es einfach fallen ließ. Er wußte, daß er in dem Moment verloren sein würde.
    Neben ihm brach Fryd Llymgullough lautlos zusammen.
    Keine Zeit, sich um ihn zu kümmern! Wieder fegte die Hexe heran!
    Diesmal wollte Zamorra ihr zuvorkommen. Er griff seinerseits an. Ein fahler Blitz zuckte aus dem Drudenfuß im Zentrum des Amuletts. Er raste auf die Hexe zu - und verfehlte sie um Haaresbreite!
    Abermals jagte eine magische Kugel auf den Professor zu. Er warf sich zur Seite. Die Kugel verfehlte ihn ebenfalls, schlug in den Boden ein. Für Augenblicke breitete sich etwas seltsam Glühendes an der Aufschlagstelle aus, verblaßte aber wieder.

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