Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0172 - Saat der Vampire

0172 - Saat der Vampire

Titel: 0172 - Saat der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
umstellen konnte. »Mary…?«
    Wo war sie, und was zum Teufel tat sie zur späten Nachtstunde irgendwo im Haus?
    An Einbrecher verschwendete Fryd keinen Gedanken. Die gab es hier nicht. Er taumelte zur Tür, riß sie auf und stand im Korridor. Von einem Moment zum anderen war er voll da. Der Anblick, der sich ihm bot, hatte Schockwirkung.
    Im Korridor stand seine Mary im knöchellangen, liebestötenden Nachthemd, die Hände abwehrend ausgestreckt. Und vor ihr stand eine Person, von der Fryd gern gewußt hätte, wie sie ins Haus gekommen war, zumal er hinter ihr den massiven, geschlossenen Riegel erkannte.
    Was ihn aber maßlos verwirrte, war die Fremde selbst.
    Blutjung war das Mädchen und dabei völlig nackt.
    Fryd glaubte, immer noch zu träumen. Dann aber sah er ihre Augen, und die glühten grell wie Diamanten, in die Laser-Licht fiel!
    »Was…?« stammelte Fryd Llymgullough und konnte nicht mehr sprechen. Die Erscheinung schlug ihn in ihren Bann.
    Mit offenem Mund sah er dem rothaarigen Mädchen entgegen!
    ***
    »Sie ist die Hexe…« schrie Mary Llymgullough.
    Fryd wollte es nicht glauben. Sahen denn so Hexen aus? So jung und strahlend schön, daß sie in der Lage waren, einem Mann den Verstand zu rauben? Hexen waren doch immer alte und häßliche Vetteln, hakennasig, mit Zahnlücken, unzähligen Warzen und einem Kater oder einem Raben auf der Schulter!
    Nicht aber junge, bildhübsche Mädchen wie dieses hier!
    Aber die Augen…
    Plötzlich glühten sie nicht mehr wie strahlende Sterne. Völlig normal wirkten sie, waren jettschwarz und fixierten Fryd. Das nackte, rothaarige Mädchen mit dem ebenmäßigen Gesicht lächelte seltsam. In der Hand hielt sie ihren Besen.
    »Sie ist die Hexe!« wiederholte Mary. »Die Hexe, von der die Sage der Kyuna Arr erzählt…«
    An die hatte Fryd Llymgullough nie geglaubt. Er sah die Angelegenheit nüchterner, war aber nicht in der Lage zu erklären, wieso sich ein so hübsches Mädchen mitten in der Nacht in paradiesischem Zustand in seinem Haus befand. »Wer sind Sie?«
    Leicht schüttelte die Rothaarige den schön modellierten Kopf. Als Mary wieder etwas sagen wollte, machte die Rothaarige eine eigentümliche, blitzschnelle Geste, und Mary schwieg.
    »Mary Llymgullough, willst du denn die Hilfe ausschlagen, die ich euch anbiete?« fragte sie, und Fryd war vom Klang ihrer Stimme entzückt. Er paßte zu der Schönheit dieses Mädchens, das sich ihm so unbekümmert zeigte, als sei es völlig normal, unbekleidet herumzulaufen.
    Mary sprach jetzt doch wieder. »Die Hilfe des Teufels…«, preßte sie hervor. Doch da lachte die Nackte hell auf.
    »Du denkst wieder an die Worte der Weisen Alten… Kyuna Arr war eine Närrin, und ihre Wahrsagekunst hat ihr doch nicht die Unsterblichkeit geben können, so daß sie seit tausend Jahren Staub ist… ihr aber lebt, und ich kann euch helfen!«
    Fryd konnte seinen Blick nicht von der zauberhaften Gestalt wenden. Betörend war ihre Schönheit. Nein, das konnte doch keine Hexe sein. Sie mußte direkt aus dem Paradies kommen…
    »Behauptest du, uns Unsterblichkeit verleihen zu können?« fragte Mary frostig. Doch die Rothaarige schüttelte nur den Kopf. »Dazu reicht meine Macht nicht, doch ich kann euch dennoch helfen. Seid ihr denn wirklich mit dem Los zufrieden, das euch beschieden ist?«
    »Nein«, stieß Fryd unwillkürlich hervor und dachte an seine Firma, in der er jeden Tag für einen Hungerlohn zu schuften hatte.
    »Ich werde euch helfen«, sagte das Mädchen. »Du brauchst nur ja zu sagen, Fryd Llymgullough, und es wird euch so gut gehen wie niemals zuvor.«
    Irgendwo tief in Fryd regte sich eine warnende Stimme. Doch sie kam nicht bis zu seinem Wachbewußtsein durch.
    Warum sollte er nicht die Chance ergreifen, die sich ihm bot, so merkwürdig die Umstände auch waren? Ein Leben lang hatte er geschuftet wie ein Tier und nichts erreicht. Und hier versprach ihm jemand, diesen Zustand zu ändern. Er brauchte lediglich ja zu sagen!
    »Und was verlangst du dafür, verfluchte Hexe?« schrie Mary.
    Mißbilligend schüttelte das Mädchen den Kopf. »Was sollte ich von dir verlangen, Mary?«
    »Ja!« sagte in diesem Augenblick Fryd. »Hilf uns, wenn du es vermagst, wer immer du auch bist.«
    Ein Lächeln umspielte ihre roten Lippen, die zum Küssen aufforderten, aber angesichts seiner anwesenden besseren Hälfte, die auf diese rothaarige Versuchung nicht gut zu sprechen war, verzichtete Fryd auf dieses Erlebnis. »Ihr werdet sehen, was

Weitere Kostenlose Bücher