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0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball

Titel: 0173 - Der Tod lädt ein zum Maskenball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod lädt ein zum Maskenball
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fern, und wenn sie aneinandergeraten sollten, so gehen Sie dazwischen.«
    Ich sah ein, dass es unmöglich war, mit Beverley wie mit einem vernünftigen Menschen zu reden. Also musste ich aus den gegebenen Verhältnissen das Beste machen.
    »Bitte, geben Sie mir eine Liste der eingeladenen Gangster.«
    »John, geben Sie Mister Cotton die Liste der Eingeladenen«, befahl Beverley seinem Sekretär.
    Ralswood kramte in seiner Mappe und überreichte mir einen Schnellhefter, der etwa dreihundert mit Namen und Adressen beschriebene Seiten enthielt.
    »Okay«, brummte ich, »ich werde die Tage bis zum Fest damit verbringen, die Namen der Liste auswendig zu lernen.«
    Der Millionär erhob sich. Phil und ich standen gleichfalls auf. »Über Ihre eigentliche Aufgabe habe ich Sie noch nicht unterrichtet«, sagte Beverley, und er sagte es in sehr ernstem Ton. »Sie werden darüber heute Abend von mir hören, und ich werde Ihnen bei dieser Gelegenheit gleich die handelnden Personen vorstellen. Jetzt lassen Sie sich vom Butler Ihre Zimmer zeigen. Bis ich Sie rufen lasse, können Sie machen, was Sie wollen.«
    Wieder pfiff er gellend auf den Fingern, jetzt zweimal. Auf das Signal hin erschien der Butler, der uns auch ins Haus geführt hatte.
    »Zeig den Gentlemen ihre Zimmer!«, befahl Beverley. Er drehte sich auf dem Absatz um und ging ohne ein weiteres Wort davon. Ralswood, der Sekretär, folgte ihm wie ein Schatten. Phil und ich sahen den beiden Männern nach, die hinter einer Tür verschwanden, die man am Ende des Raumes nur ahnen konnte.
    Der Butler räusperte sich. »Wollen Sie mir bitte folgen.«
    Er führte uns nach rechts in die Halle hinein. Irgendwo dort gab es eine Treppe, die auf einen langen Korridor mündete. Wir durchschritten den Korridor an einer endlosen Flucht von Zimmertüren vorbei. Vor Nummer 121 und Nummer 122 blieb der Butler stehen.
    »Das sind Ihre Räume«, sagte er. »Ich hoffe, Sie werden sich im Beverley-House wohlfühlen.«
    ***
    Es waren hübsche, helle Zimmer, mit modernen Möbeln eingerichtet. Beide Zimmer waren durch das Bad miteinander verbunden. Von den Fenstern aus, die zur Hausfront hin lagen, hatte man einen großartigen Blick über den Rasen, die Straße und das Waldgelände bis weit ins Land hinein.
    »Haben Sie noch Wünsche?«, erkundigte sich der Butler.
    »Wann kommt unser Gepäck?«, fragte Phil.
    »Alles Gepäck wird abends mit der Postkutsche herauf gebracht.«
    »Warum läuft eigentlich ein Teil von Beverleys Leuten in Cowboykluft herum?«, wollte ich wissen.
    »Es ist Mister Beverleys Wunsch«, antwortete der Butler, und damit schien die Angelegenheit für ihn vollkommen geklärt zu sein.
    »Ich hoffe, das Essen wird nicht am Lagerfeuer serviert«, sagte Phil.
    »Selbstverständlich nicht. Es kann Ihnen jederzeit auf Ihrem Zimmer serviert werden. Bitte, bedienen Sie sich des Haustelefons.«
    Er zog sich mit einer gekonnten, unserem Einkommen angemessen abgestuften Verbeugung zurück.
    Phil, der mit in mein Zimmer gekommen war, ließ sich in einen Sessel fallen. »Zu viel Geld scheint sich ungünstig auf den Verstand auszuwirken«, meinte er.
    Ich zuckte die Achseln. »Mag sein, aber es spielt dann keine Rolle mehr. Von einer bestimmten Vermögensgröße ab kannst du dir die tollsten Verrücktheiten erlauben, und niemand wird dir etwas übel nehmen.«
    »Evan Beverleys Verrücktheiten können sehr unangenehme Folgen haben.«
    Ich schlug den Schnellhefter auf. »Wir wollen mal sehen, wie schwer die Folgen im schlimmsten Falle sein werden.« Ich begann die Liste der Namen der Leute mit dunkler Vergangenheit zu studieren, die Mister Beverley mit Gewalt auf seinem Fest mit Juwelen tragenden Frauen und Männern mit dicken Brieftaschen mischen wollte.
    Sie werden nicht von mir erwarten, dass ich die Namen sämtlicher Gangster Amerikas kenne, und in der Tat kannte ich die größte Anzahl der Namen auf der Liste nicht. Aber ein rundes Dutzend von ihnen kannte ich, oder genauer gesagt, ich kannte die Männer, die diese Namen trugen.
    »Wenn ich nach deinem Gesicht urteilen sollte«, sagte Phil von seinem Sessel her, »so hast du nicht viel Erfreuliches in dieser Liste gefunden.«
    Ich warf ihm den Schnellhefter hinüber. »Lies selbst! Beverley hat sich nicht damit begnügt, Kroppzeug einzuladen. Bis jetzt habe ich schon Dreifinger-Allan, Coster, Tiger Rag, Anthony Laclerk mit Slim Mul und Ken Rüster und George Stand mit seinen Gorillas Ben Rowell und Barry Soon gefunden, aber ich zweifle

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