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0173 - Zombie-Fieber

0173 - Zombie-Fieber

Titel: 0173 - Zombie-Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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daß er sich auf etwas eingelassen hatte, mit dem er nicht fertig werden würde. Er hatte ein Geschäft mit einem Wesen gemacht, das ihn jetzt völlig beherrschte.
    Seine Gedanken irrten zurück zu dem Zeitpunkt am vergangenen Abend, an dem er zum ersten Mal Altuuns Stimme gehört hatte. Wie Erinnerungen an einen grauenhaften Alptraum tauchten noch einmal bruchstückhaft Szenen vor seinem geistigen Auge auf: Die Gesichter der Rocker, ihre entsetzten, gurgelnden Schreie, das Grauen in ihren Augen…
    Norton stöhnte.
    War das seine Zukunft? Altuun hatte gesagt, daß er die Herrschaft über die Welt anstrebte; und Norton zweifelte keinen Augenblick daran, daß das Wesen mächtig genug war, um sein Vorhaben wahrzumachen.
    Norton ballte in hilfloser Wut die Fäuste. Das Gefühl, nicht mehr Herr seines eigenen Körpers zu sein, nicht mehr Beherrscher, sondern nur noch geduldet, ließ ihn aufstöhnen. Er hatte während der Jahre, die er in der Fremdenlegion zugebracht hatte, alle Spielarten menschlicher Grausamkeit kennengelernt, und irgendwie war er immer der Überzeugung gewesen, daß es nichts mehr gebe, was ihm wirklich Angst einjagen könne. Er hatte sich geirrt.
    Ein Klopfen an der Haustür unterbrach seine Gedanken.
    Sekundenlang saß Norton stocksteif da und betete, daß es sich nicht wiederholen würde, daß, wer immer auch vor der Tür stand, Weggehen und ihn in Ruhe lassen würde.
    Aber das Klopfen wiederholte sich.
    »Warum öffnest du nicht?« fragte die Stimme in seinem Kopf.
    »Ich - ich erwarte niemand…« wisperte Norton.
    Es klopfte ein drittes Mal.
    »Öffne!«
    »Nein, ich…«
    »öffne!«
    Diesmal hämmerte der Befehl mit solcher Wucht in sein Gehirn, daß ihm gar keine andere Wahl blieb, als zu gehorchen. Langsam, mit ungelenken Bewegungen, stand er auf und schlurfte zur Tür. Seine Beine bewegten sich gegen seinen Willen; er war nicht mehr als eine Puppe, die an unsichtbaren Fäden hing und das tat, was ihr Herr erwartete.
    Gerade, als der Besucher ein viertes Mal anklopfte, öffnete Norton.
    »Norton!« sagte Jim Burnes. »Ich dachte schon, du wärst wirklich krank!« Er grinste und schob sich an Norton vorbei in die Wohnung, ohne eine Aufforderung abzuwarten.
    Norton sah Burnes gequält an. Er und Jim hatten am gleichen Tag in der gleichen Firma angefangen, und im Laufe der letzten drei Jahre waren sie gute Freunde geworden.
    Ich muß ihn warnen! dachte Norton. Er darf nicht bleiben!
    Aber er konnte keinen Ton hervorbringen. Seine Stimmbänder schienen gelähmt zu sein, und zu seinem grenzenlosen Entsetzen hob sich seine rechte Hand und machte eine einladende Geste! Norton stöhnte innerlich auf, als ihm nun endgültig zum Bewußtsein kam, wie vollkommen hilflos und ausgeliefert er war.
    Irgendwo in seinen Gedanken schien ein leises, böses Lachen zu ertönen.
    »Nach deinem Anruf«, sagte Burnes aufgeräumt, »habe ich Smithers gleich gesagt, daß ich dich in der Mittagspause besuche.« Er warf sich in einen der hochlehnigen, gemütlichen Sessel, schlug die Beine übereinander und zündete sich eine Zigarette an. »Ich soll dich grüßen und dir gute Besserung wünschen. Außerdem läßt Sithers fragen, ob du morgen wieder kommst. Du weißt ja, wie knapp wir im Moment…« Er brach ab, als Norton in den hell erleuchteten Wohnraum trat. Der Flur war schattig und dunkel gewesen, aber hier, im hellen Sonnenlicht, das durch die weit geöffneten Fenster hereinströmte, konnte Burnes Nortons zerschlagenes Gesicht genau erkennen.
    »He!« sagte er erschrocken. »Was ist denn mit dir passiert? Du siehst aus, als wärst du von einer Dampfwalze überfahren worden!« Er legte die Zigarette in den Aschenbecher, stand auf und kam auf Norton zu.
    »Mann«, sagte er, »dich hat’s aber ganz schön erwischt. Bist du in eine Schlägerei geraten?«
    »Nein… das heißt…« Norton raffte das bißchen Willenskraft, das er noch besaß, zusammen. »Verschwinde, Jim!« schrie er. »Lauf weg, schnell. Ich…« Der Rest des Satzes ging in einem unartikulierten Schrei unter. Er spürte, wie die Kraft Altuuns wie eine gigantische Flutwelle durch sein Gehirn raste und seinen Willen beiseitefegte. Seine Hände schossen vor und packten Jim mit übermenschlicher Kraft.
    »Norton! Was soll…«
    Jim war viel zu überrascht, um an eine ernsthafte Gegenwehr zu denken. Einen Augenblick lang vollführten seine Hände schwache Abwehrbewegungen, aber Nortons Griff war von einer Stärke, gegen die kein Mensch angekommen

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