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0173 - Zombie-Fieber

0173 - Zombie-Fieber

Titel: 0173 - Zombie-Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang E. Hohlbein
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man einem Mann in seinem Alter kaum mehr zugetraut hatte, wich Benders den zupackenden Klauen aus und sprang zur Seite.
    Die Erscheinung stieß ein wütendes Zischen aus und setzte ihm nach.
    Benders griff in panischer Angst nach dem Schrubber, den er gegen die Wand gelehnt hatte, schwang ihn über den Kopf und ließ ihn mit voller Kraft auf die Schulter des Angreifers krachen.
    Der Stiel zersplitterte, ohne den Ansturm der Gestalt aufhalten zu können. Ein. Schlag streifte Benders, warf ihn abermals gegen die Wand. Er wich dem nächsten Angriff aus, stolperte über den Eimer mit Putzwasser und entging so einem wütenden Faustschlag der Kreatur, die ihn kreischend und fauchend verfolgte.
    Benders versuchte verzweifelt, die Tür zu erreichen, aber das Ding ließ ihm keine Chance. Es war viel schneller als er, und nach ein paar Augenblicken hatte er die Überzeugung gewonnen, daß die Kreatur ihn längst hätte überwältigen können, wenn sie gewollthätte. Aber sie spielte nur mit ihm; ein grausames Spiel, bei dem er über kurz oder lang sein Leben verlieren würde. Sein Atem ging jetzt schon schnell und unregelmäßig, und sein Herz klopfte hart und protestierend. Er war ein alter Mann und längst nicht mehr kräftig genug für einen solchen Kampf.
    Die Gestalt kam jetzt mit langsamen, wiegenden Schritten auf ihn zu.
    Benders bückte sich und hob den abgebrochenen Besenstiel auf. Mit einer Kaltblütigkeit, die ihn selbst überraschte, wartete er ab, bis sich das Ding ganz dicht vor ihm befand, ehe er zuschlug.
    Die Kreatur stieß ein Schmerzgeheul aus und schlug um sich, aber Benders war im gleichen Moment zur Seite gesprungen und hastete zur Tür.
    Aber er kam nur ein paar Schritte weit. Vor ihm tauchte plötzlich eine zweite Alptraumgestalt auf, dann eine dritte, vierte. Benders wich aufschreiend zurück. Dünne, ledrige Finger griffen von hinten um seinen Hals und erstickten seinen Schrei. Er fühlte sich gepackt und hochgehoben, als wäre er völlig gewichtslos.
    - Dann traf ein Schlag seine Schläfe, und er wurde bewußtlos.
    Er merkte nicht mehr, wie sich die Gestalten um seinen leblosen Körper scharten.
    Das, was von Benders übriggeblieben war, sah jetzt genauso aus wie die grausamen Dämonen, die ihn getötet hatten.
    Eine der Gestalten krächzte etwas und ging zur Tür.
    Die anderen folgten ihm.
    Die Stadt wartete auf sie, und sie spürten das Leben, das dort draußen pulsierte, spürten es mit der gleichen Gier, mit der ein Verdurstender das Wasser eines nahen Sees riecht.
    Und sie spürten die Stimme, die sie rief.
    Die Stimme ihres Herrn.
    ***
    »Ich verspreche mir nicht allzuviel davon«, sagte Chiefinspektor Perkins übellaunig. »Zeitvergeudung. Mehr nicht.«
    Zamorra winkte ab. »Es ist einen Versuch wert, meinen Sie nicht?« Er sah neugierig aus dem Fenster des Wagens, der sich im Fußgängertempo durch den Berufsverkehr des morgendlichen Londons bewegte. Sie hatten die besseren Wohn- und Geschäftsviertel der Stadt verlassen und näherten sich jetzt Gegenden, in die Ausländer und Touristen normalerweise nicht vordrangen. Die Häuser wirkten hier älter und ungepflegt, kleiner, fast, als schämten sie sich ihrer Häßlichkeit und duckten sich unter dem wolkenverhangenen Himmel, um nicht entdeckt zu werden.
    »Wir haben jeden einzelnen Bewohner der Straße verhört«, sagte Perkins. »Ich habe Ihnen gesagt, mit welchem Erfolg. Ich weiß wirklich nicht, was Sie sich davon versprechen.«
    Zamorra lächelte. »Vielleicht nichts«, sagte er. »Aber vielleicht erfahren wir doch noch etwas, was uns von Nutzen sein kann.«
    Bill Fleming, der neben Zamorra im Fond des Streifenwagens saß und dem Gespräch bisher mit unbewegtem Gesicht gefolgt war, grinste. »Unser Professorchen hat da seine eigenen Verhörmethoden.«
    Perkins kommentierte die Bemerkung mit einem Stirnrunzeln, sagte aber nichts. Sie fuhren eine Zeitlang schweigend durch den unablässig fallenden Regen. Die Verkehrsdichte nahm im gleichen Maße ab, wie die Häuser rechts und links der Straße schäbiger wurden, und nach wenigen Minuten hatten sie kaum mehr das Gefühl, sich in einer der größten Städte der Welt zu bewegen, sondern glaubten fast, sich durch ein besonders verfallenes Viertel eines irischen Bergarbeiterdorfes zu bewegen.
    »Besonders fein ist die Gegend wirklich nicht«, sagte Bill nach einer Weile.
    Perkins nickte. »Ich habe es Ihnen ja gesagt. Und«, er drehte sich um und sah Bill eindringlich an, »genauso wie die

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