Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0174 - Der Teufelsdiener

0174 - Der Teufelsdiener

Titel: 0174 - Der Teufelsdiener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
querstehenden Lautsprecherwagen auf Straßenmitte! Aber der Vewachsene war durchaus in der Lage, Zamorra mit seinem blauen Nebel den Weg abzuschneiden und ihn zum Kampf zu stellen, zur direkten Auseinandersetzung mit dieser unheimlichen Energieform.
    Was in aller Welt verlieh Thomasius die Fähigkeit, mit dieser Zamorra unbekannten magischen Energie zu arbeiten? Das konnte kein Mensch, aber Thomasius war doch auch kein Dämon!
    Wer oder was war der Verwachsene?
    Zamorra entschloß sich, alles auf eine Karte zu setzen. Er spannte die Muskeln an. Sein ständiges Training im Fitneß-Center seines Château Montagne kam ihm zugute. Er sprintete los!
    Jagte mit aller Kraft auf das Amulett zu!
    Der tote Teufelsdiener reagierte sofort. Auch die blaue Wolke beschleunigte, ihre zupackenden Finger griffen nach Zamorra. Er schaffte es nicht ganz; eine Fingerkuppe der riesigen, nebelhaften Klauenhand berührte seine Schulter. Es war, als träfe ihn ein glühender Eisenstab! Zamorra schrie auf. In diesem Augenblick wußte er, was ihn erwartete, wenn es ihm nicht gelang, die blaue Wolke abzuwehren, in der es wallte und brodelte.
    Der Schmerz trieb ihm das Wasser in die Augen.
    Im gleichen Moment hatte es der Hypnotisierte geschafft, sich loszureißen. Mit einem weiten Sprung hechtete er auf Zamorra zu und warf sich gegen dessen Beine. Johannes' Versuch, ihm ein Bein zu stellen und dadurch doch noch zu Fall zu bringen, kam zu spät. Erik stolperte zwar, aber er erreichte Zamorra noch. Michael lehnte stöhnend am Wagen und schüttelte langsam, aber heftig den Kopf, als wolle er seine Benommenheit abschütteln. Eriks Schlag hatte ihm fast die Besinnung geraubt.
    Zamorra wurde durch Eriks Aufprall von den Beinen gerissen. Hart kam er auf dem Straßenbelag auf und fühlte, daß seine Kleidung an verschiedenen Stellen aufriß. Seine Haut wurde aufgescheuert. Doch diesen Schmerz spürte er nicht einmal. Er verblaßte völlig gegenüber dem teuflischen Brennen in seiner Schulter, das nur langsam abklang.
    Zwei Meter trennten ihn noch von seinem Amulett!
    Halb über ihm lag Erik, der sich jetzt wieder aufrichtete, um Zamorra erneut anzugreifen. Der Professor rollte sich blitzschnell unter ihm weg, kam wieder auf die Knie.
    In diesem Augenblick zuckte die riesige blaue Nebelhand auf den Professor herab!
    ***
    Im braunen Fiat, der mit dem gelben Rundumlicht auf dem Dach den Abschluß des Konvois bildete, hatten sich die beiden Insassen wohl darüber gewundert, daß die beiden anderen Wagen mit rasendem Tempo herankamen, zum Überholen ansetzten, dann aber abrupt wieder abstoppten, machten sich aber weiter keine Gedanken darüber, da der Streß des pausenlosen Schritt-Fahrens auch ihnen zu schaffen machte, wahrscheinlich genauso stark wie die körperliche Anstrengung der Sänfteträger. Den ultrahellen Blitz hatte im Rückspiegel niemand gesehen, weder im Fiat Mirafiori noch in den anderen Wagen des Konvois. Für sie war die gleißende Entladung nicht bestimmt gewesen.
    Die Kurve kam und nahm ihnen allen die Sicht auf das, was sich hinter ihrem Rücken abspielte. Stur verfolgte die Kolonne ihren festgelegten Kurs. Um den Verbleib des Lautsprecherwagens und des anderen Fahrzeugs kümmerte sich niemand. In den Nachtstunden wurde der Lautsprecherwagen nicht unbedingt benötigt, weil da die Leute erstens schliefen und zweitens ruhestörender Lärm nach zweiundzwanzig Uhr generell verboten ist. Und der Ford gehörte ohnehin nicht zum Konvoi. Also machte sich niemand Gedanken um das, was bei den Fahrzeugen geschah.
    Bis auf Hans Klipp.
    Er wußte nicht, daß Zamorra wie auch Nicole wieder aufgetaucht waren, aber er hatte die beiden Wagen bei einem Blick nach hinten heranrasen und dann abrupt abstoppen gesehen. Der Versorgungswagen des Samariterbundes war ziemlich hoch gebaut, so daß man bei einem Blick aus dem Heckfenster über die anderen Wagen hinwegsehen konnte.
    Hans fühlte, daß irgend etwas Entscheidendes geschehen war. Aber was mochte es sein? Vielleicht wäre es doch besser gewesen, direkt Bezirkskommissar Brahn einzuschalten… Brahn, der alles andere als ein vertrockneter Schreibtischbeamter war und es auch mit Überstunden nicht so genau nahm wie andere Beamte, die pünktlich ihren Feierabend haben wollten, hätte vielleicht Rat gewußt und mit Sicherheit für Unterstützung gesorgt.
    Ein paar Minuten später sah Hans einen Polizeiwagen aus einer Seitenstraße kommen und sich vor den Konvoi setzen. Die Erinnerung an den unangenehmen

Weitere Kostenlose Bücher