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0174 - Lupinas Todfeind

0174 - Lupinas Todfeind

Titel: 0174 - Lupinas Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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senkten die Köpfe, scharrten mit den Vorderläufen am Boden und winselten.
    Silva hatte verloren.
    Lupina aber lächelte spöttisch. Eine Windbö fuhr über den Hof und trieb Staub hoch. »Nun, Silva, was ist mit deinen Tierchen? Warum greifen sie mich nicht an?«
    Silva ballte die Hände. In ihrem Gesicht zuckte es. Dann nickte sie. »Es ist gut, Lupina, diese Runde geht an dich. Aber glaube nur nicht, daß du gewonnen hast. Nein, bestimmt nicht. Es sind Geschöpfe, die eine Werwölfin leicht zähmen kann, was nicht heißt, daß ich mich auch unter deinen Befehl stelle.«
    »Es wird dir nichts anderes übrig bleiben!« erwiderte Lupina kalt.
    Silva schaute die Werwölfin noch einmal an, machte kehrt und ging davon.
    Die drei Wölfe folgten ihr.
    Mit schnellen Schritten lief Silva auf die Burg zu, wo Paretti und Foucert warteten.
    Der Südfranzose regte sich sofort auf. »Ich will den Stoff und dann verschwinden!« zischte er.
    Silva blieb stehen. »Nein!«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich bestimme, wann du gehst!«
    Da griff Paretti zur Waffe. Er zog sehr schnell, doch er hatte die Kanone erst halb aus der Halfter, als einer der Wölfe sprang und gegen ihn prallte. Paretti flog zurück, verlor das Gleichgewicht und krachte zu Boden. Plötzlich sah er die Zähne des Wolfes dicht vor seiner Kehle.
    »Soll er zubeißen?« fragte Silva.
    »Verdammt, nimm das Biest weg!«
    »Vielleicht.«
    Foucert mischte sich ein. »Was soll das heißen, Silva? Willst du ihn töten?«
    Die Werwölfin fuhr herum. »Verdient hätte er es, aber ich will ihm eine Chance geben.«
    »Und welche?«
    Sie trat vor und entwand dem Dealer die Waffe, die sie in ihren Gürtel steckte. Ihre nächsten Worte waren an beide Männer gerichtet. »Er kann gehen und bekommt auch seinen Stoff, wenn er eine Bedingung erfüllt.«
    »Welche?« krächzte Paretti.
    »Er muß Lupina töten!«
    Die beiden Männer hatten die Forderung gehört, doch niemand sagte ein Wort.
    »Das… das geht doch nicht«, flüsterte Foucert nach einer Weile.
    »Man kann Werwölfe nicht so einfach…«
    Silva schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. »Doch, mein Lieber, man kann.«
    »Und wie?«
    Silva schaute sich um, ob sich Lupina auch nicht in der Nähe befand. Dann fragte sie: »Wer von euch hat die Waffe des Chinesen?«
    »Ich«, krächzte Paretti.
    Silva überlegte einen Moment, bevor sie durch die Zähne pfiff. Sofort ließ der Wolf den Mann in Ruhe. Er richtete sich auf und ließ sich ein paar Schritte entfernt nieder.
    »Steh auf!«
    Paretti kam Silvas Aufforderung nach. Sie lächelte. »Um an den Stoff zu gelangen, mußt du etwas tun, wie ich dir schon sagte. Jetzt nimm die Pistole und schau nach, womit sie geladen ist.« Im gleichen Moment zog Silva die Beutewaffe und bedrohte damit den Dealer. »Aber sei hübsch vorsichtig.«
    Paretti kannte die Spielregeln aus der Pariser Unterwelt. Er wußte, wann er still zu sein hatte. Mit spitzen Fingern holte er die Beretta hervor.
    Währenddessen behielt Foucert die anderen im Auge. Sie standen noch immer in der Nähe des Wagens. Marcel und Jovanka waren dabei, die Teppichrolle auf ihre Schultern zu laden.
    »Jetzt schau nach, womit die Waffe geladen ist«, forderte Silva den Dealer auf.
    Der holte das Magazin hervor, kippte es und blickte von unten hinein.
    »Und?«
    »Silberkugeln!«
    Da lachte die Blonde. »Es ist klar, was du zu tun hast. Geh zu Lupina und töte sie!«
    »Einfach so?«
    »Klar. Oder hast du Skrupel? Denk an deinen Stoff. Wenn du meinem Befehl nicht folgst, bekommst du erstens den Stoff nicht und außerdem überlasse ich dich meinen Tierchen.«
    »Du bist ein Satan, Blonde!«
    »Vielleicht. Nur muß jeder selbst sehen, wie er zurechtkommt. Das kennst du doch, oder?«
    Paretti nickte nur. Nervös wischte seine Zunge über die trockenen Lippen.
    »Und noch etwas, mein Lieber. Solltest du eine linke Tour versuchen, ist es aus. Komm nur nicht auf den Gedanken, die restlichen Kugeln auf mich zu verfeuern, meine Leibwächter behalten dich immer im Auge und sind schneller.«
    Nach diesen Worten machte Silva kehrt und verschwand in der zerfallenen Burg.
    Paretti atmete tief durch. Obwohl es kühl war, stand der Schweiß auf seiner Stirn. Er schaute zum Himmel hoch. Die Dämmerung kam mit aller Macht. Schemenhaft war der fast durchsichtig scheinende Vollmond zu sehen. Er würde, wenn es dunkel war, an Farbe zunehmen.
    Vollmond – Werwölfe. Eine Gänsehaut kroch über Parettis Rücken. Er biß die Zähne so

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