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0176 - Der Haß der Verdammten

0176 - Der Haß der Verdammten

Titel: 0176 - Der Haß der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Haß der Verdammten
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steckt.«
    »Aber er ist in der Stadt?«
    »Natürlich.«
    Ich brach die Unterhaltung ab und wollte mich zur Tür wenden, als ein junger Mann hereinkam. Er hatte eine Kamera umhängen und eine Aktentasche in der Hand.
    »Mister Hutkins, dieser Herr möchte mit Ihnen sprechen. Er ist sicher von der Polizei.«
    »Ganz sicher«, sagte Hutkins lachend.
    »Sogar vom FBI«, erklärte ich.
    Hutkins nahm mich mit in sein Büro, bot mir einen Stuhl an und setzte sich selbst, nachdem er seinen Regenmantel und seine Kamera zu der Tasche auf einen Stuhl gelegt hatte, auf die Schreibtischkante.
    »Sie kommen wegen der Sache bei den Wilkertons?«, fragte er.
    »Ja, ich hätte gerne ein paar Worte deswegen mit Ihnen gesprochen, Mister Hutkins. Sie sind doch mit der Familie befreundet?«
    »Ja, das heißt, eigentlich war ich früher mit George befreundet. Er spielte in meinem Club Baseball. Und dann, na ja, ich bin weiterhin zu der Familie gegangen. Sie haben uns, meine Frau und meine Kinder, auch immer wieder eingeladen.« )
    Er berichtete in einer sympathischen frischen Art von seinen Besuchen und Eindrücken in der Villa Wilkerton.
    »Am nettesten war immer der alte Herr. Ihn hat es bestimmt am schwersten getroffen. Damals, als George verunglückt ist, stand er von der ganzen Familie allein auf dem Friedhof. Die alte Dame hatte einen Nervenzusammenbruch, und Maiy war aus ihrem Zimmer nicht herauszubringen. Der Alte war allein da. Ich ging neben ihm zu dem offenen Grab. Damals sagte er zu mir: ›Ich habe das Gefühl, dass dies nicht das letzte Unglück ist, das mir widerfährt‹.«
    ***
    Der Abend kam. Und ich war keinen Schritt vorwärtsgekommen.
    Phil saß noch in seinem Büro. Als ich hereinkam, blickte er auf.
    Er stellte die Frage, die heute wohl sicher Tausende Polizisten und viele Hunderte Agenten in dieser Stadt stellten, wenn sie zu ihrer Dienststelle zurückkamen:
    »Was Neues?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Und hier?«
    »Auch nichts.«
    Er stand auf, ging zum Fenster, öffnete einen Flügel und blickte in die Dämmerung hinaus. Drüben ragten die steinernen Giganten der Wolkenkratzer in den Himmel.
    Phil wandte sich um.
    »Du warst bei den Lonegans?«
    Ich berichtete von meinen Besuchen.
    »Bleiben nur Felton und Ted Jeffries. Mary Wilkerton müsste etwas gesprächiger sein. Weshalb hat sie die Briefe verbrannt? Nur aus reiner Angst? Oder steckt noch etwas anderes dahinter? Kennt sie vielleicht den Absender? Oder ahnt sie, wer er sein könnte?«, »Das Dumme ist, dass wir sie jetzt schwerlich mit Fragen bearbeiten können. Sie ist durch die Entführung ihres Kindes völlig niedergeschlagen.«
    Wir blickten beide erstaunt auf, als Miss Harris einen Besucher ankündigte: »Mister Wilkerton.«
    Er kam herein. Groß, breit, mit schlohweißem Haar. Er trug einen dunklen Anzug.
    Ich bot ihm einen Platz an.
    »Haben Sie schon etwas gehört?«, fragte er mit seiner rauen Stimme.
    »Nein, Mister Wilkerton, leider noch nichts.«
    Er hatte auf dem Stuhl vor meinem Schreibtisch gesessen. Jetzt erhob er sich wieder und ging zur Tür. Seine Bewegungen hatten, wie ich es schon auf dem Bahnsteig beobachtet hatte, etwas Marionettenhaftes an sich. An der Tür drehte er sich noch einmal um und sagte halblaut:
    »Ich setzte 250 000 Dollar auf die Ergreifung des Täters. Das Doppelte, wenn der Junge noch lebt.«
    »Mister Wilkerton.« Ich kam auf ihn zu. »Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Mann bei Ihnen melden wird, wegen des Lösegeldes.«
    »Das kann sein. Aber ich glaube es nicht.«
    »Haben Sie schon mit Ihrer Schwiegertochter gesprochen?«
    »Ja, natürlich, sie ist sehr krank.«
    Ich unterhielt mich mit ihm über die Briefe, die seine Frau in Marys Tasche gefunden hatte.
    Er nickte. »Mary hat mit mir darüber gesprochen. Aber sie hat keine Ahnung, woher die Briefe kommen könnten.«
    »Und Sie?«, fragte Phil. »Kennen Sie vielleicht einen Menschen, der dahinterstecken könnte?«
    Zu unserer größten Verblüffung sagte der alte Mann: »Ja, deshalb bin ich eigentlich hergekommen.«
    Wir starrten ihn an.
    Er stand da, steif wie eine Wachsfigur, riesengroß und sehr aufrecht. Er blickte mir fest in die Augen. »Doch, ich kenne einen Menschen, dem ich vielleicht eine solche Wahnsinnstat Zutrauen würde.«
    Ganz plötzlich wandte er sich um und ging hinaus.
    Auf dem Korridor holte ich ihn ein. Er ging mit großen, harten Schritten auf den Aufzug zu.
    »Mister Wilkerton, Sie sagten, Sie wären deswegen hergekommen. Weshalb

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