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0176 - Der Haß der Verdammten

0176 - Der Haß der Verdammten

Titel: 0176 - Der Haß der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Haß der Verdammten
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er ist umzingelt.«
    »Wo ist es?«
    »Bathgate Avenue 2448. Nur ein paar Schritte weiter als der Wagen. Passanten haben den Mann in ein Haus rennen sehen. Er ist verschwunden. Bluttropfen verrieten uns schnell seinen Fluchtweg.«
    »Ich komme sofort.«
    »Bleib hier am Telefon«, sagte ich zu Phil und rannte los.
    Die Polizisten standen vor der Tür, im Hausgang, oben vor der Speichertreppe, und ein Blick durch ein Fenster belehrte mich darüber, dass sie auch auf den benachbarten Dächern Posten bezogen hatten.
    Vor der eisernen Speichertür stand ein älterer Cop und meldete: »Da drin hat er sich verbarrikadiert, Sir.«
    Ich klopfte mit dem Pistolenknauf gegen das Metall der Tür. »Wilkerton, kommen Sie heraus! Es hat doch keinen Sinn mehr. Der Speicher ist umstellt. Auf den Dächern sitzen Polizisten. Es gibt keinen Ausweg für Sie!«
    Nichts rührte sich.
    Ich sah durch eines der Treppenhausfenster auf das Dach hinaus. Es fiel ziemlich steil ab und war mit Teerlagen bedeckt.
    »Bleiben Sie bitte an der Tür!«, rief ich Sergeant Rickson zu und lief zu dem Fenster. Ich zog mich hinaus und kroch, flach an das Dach gepresst, auf eine Luke zu.
    Kurz vor der Luke stieg das Dach noch steiler an. Ich zog mich mit den Händen an einem Leiterhaken höher.
    Nur noch drei Yards trennten mich von der halb offen stehenden Luke, als ich die raue Stimme Wilkertons hörte: »Bleib zurück, G-man! Hier kommst du nicht rein!«
    »Seien Sie doch nicht wahnsinnig, Mann!«, brüllte ich. »Die Cops lassen Sie nicht lebend heraus!«
    »Aber Sie? Sie lassen mich raus, was?«
    »Natürlich.«
    Ein hartes Lachen drang aus der Luke. »Einbuchten wollen Sie mich, das ist doch klar!«
    »Wo ist Harry?«
    »Harry? Sind Sie verrückt? Glauben Sie etwa, ich hätte den Jungen entführt?«
    »Sie sind dringend verdächtigt, Mrs. Wilkerton erschossen zu haben.«
    Plötzlich sah ich über mir seinen Kopf in der Luke. Das Gesicht war bleich, und die Augen schienen aus den Höhlen treten zu wollen.
    »Was reden Sie da?«, stieß er heiser hervor.
    Ich zog mich zu ihm heran. »Kommen Sie heraus!«
    »Was haben Sie da eben gesagt, G-man? Ich soll die Frau umgebracht haben? Und den Jungen entführt?«
    »Kommen Sie heraus!«
    Er zog sich hoch und saß in der Luke. Aus hellen Augen blitzte er mich an. Dann lachte er gellend los.
    Plötzlich verlor er den Halt und rutschte aus dem Fenster. Ich packte geistesgegenwärtig nach ihm, wurde aber von der Wucht seines Falls mitgerissen.
    Ein Leiterhaken, allmächtiger Gott! Ein Leiterhaken!
    Meine Hand fand keinen.
    Irgendetwas rammte meine linke Schulter. Instinktiv klammerte ich mich mit der Linken an den gebogenen Stahlhaken.
    Wilkerton rutschte weiter.
    Meine Rechte hatte sich um sein Handgelenk verkrampft.
    Er brüllte vor Angst.
    »Festhalten!«; schrie ich.
    Durch den plötzlichen Ruck schleuderte der Körper hin und her. Nur wenige Zoll trennten ihn von der Dachrinne.
    Ich starrte zu den Cops hinüber. Sie hatten ihre Posten hinter den Schornsteinen verlassen.
    »Seile!«, brüllte ich. »Schnell!«
    Drüben am Treppenhaus, von wo aus ich aufs Dach geklettert war, tauchte Rickson auf. Er blickte zu mir herunter. Erst nach Sekunden rief er: »Können Sie sich noch eine Minute halten?«
    »Ja!«
    Mein Gesicht war gegen den Teer des Daches gepresst. Der Körper Wilkertons hing wie ein zentnerschweres Bleigewicht an meiner rechten Hand.
    Er war plötzlich still geworden. Vielleicht hatte er die Besinnung verloren.
    Ich hörte die Cops drüben sprechen.
    Laute Rufe und Befehle erklangen im Treppenhaus.
    Unten von der Straße kam das Geräusch des Verkehrs.
    Eine Polizeisirene heulte.
    Es kam mir vor, als sei eine halbe Stunde vergangen, als sich endlich drüben aus dem Treppenhausfenster ein junger Polizist mit einem Seil schwang.
    Er kroch vorsichtig zu uns herunter. Wo das Dach kurz vor meinem Platz ziemlich stark abfiel, hielt er sich an einem Leiterhaken fest und warf mir das Tau zu.
    Ich tastete mit der Linken danach, zog es zu mir heran, schlang es mir um die Schulter und brüllte: »Ziehen!«
    Vom Treppenhaus zogen sie langsam an.
    Ich hatte das Gefühl, Wilkertons Körper müsse mir den Arm ausreißen.
    Zoll um Zoll ging es voran nach oben.
    Endlich war ich bei dem Cop. Er griff nach mir.
    »Halten Sie den Mann!«, keuchte ich.
    Wenige Minuten später lehnte ich im Treppenhaus an der Wand und rauchte eine Zigarette.
    Wilkerton hockte in sich zusammengesunken auf der obersten Stufe. Eine meiner

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