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0176 - Der Haß der Verdammten

0176 - Der Haß der Verdammten

Titel: 0176 - Der Haß der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Haß der Verdammten
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das Tor aufgeschlossen.
    Der Stöckelschritt einer Frau klang zu mir herüber.
    Es war Mary Wilkerton. Als sie in den Lichtschein der nächsten Straßenlaterne kam, erkannte ich ihre Gestalt.
    Vorsichtig folgte ich ihr auf der anderen Straßenseite.
    Sie ging ziemlich schnell hinüber zur Johnson Avenue und in Richtung auf die Hudson Brücke.
    Wo führte sie mich hin?
    Wer war der Mann, den sie treffen wollte?
    Es war etwas dunstig, und ich konnte über die breite Parkstraße hinweg ihre Gestalt soeben noch erkennen.
    Plötzlich tauchte aus dem Dunkel die hohe Gestalt eines Mannes vor ihr auf. Mary Wilkerton blieb stehen und reichte dem Ankömmling die Hand.
    Ich hörte nicht, was sie sprachen und von Phil war nichts zu sehen.
    Langsam gingen die beiden nebeneinander in den Park.
    Ich folgte ihnen.
    Plötzlich hörte ich leise Schritte neben mir, wandte mich um und erkannte Phil.
    »Hast du ihn gesehen?«, fragte er.
    »Ja, undeutlich.«
    »Ein großer Bursche. Noch ziemlich jung. Ich saß hinter einem Busch, nur wenige Schritte von dem Platz ent- fernt, an dem er wartete. Er begrüßte sie und fragte, weshalb sie den Hund nicht mitgenommen hätte. Sie sagte, das ginge nicht. Seit der Junge aus dem Haus sei, dürfe das Tier nicht mehr frei herumlaufen, weil es bösartig geworden ist. Schade, meinte der Mann darauf, war so ein lebendiges Tier. Und dann sagte er: Komm, wir gehen ein bisschen am Wasser entlang… Mehr konnte ich nicht verstehen.«
    »Seinen Namen hat sie nicht genannt?«
    »Nein. Darauf habe ich auch gewartet.«
    Das Paar bewegte sich drüben im Nebeldunst langsam vorwärts.
    Plötzlich bemerkte ich, dass der Mann von der Straße abbog und rechts über den Rasen auf das Wasser zuhielt. Die Frau folgte ihm zögernd.
    Einmal hörten wir ihn lachen. Dann blieb es still.
    Schließlich entdeckten wir, dass sie ganz in der Nähe des Wassers stehen blieben, und näherten uns ihnen, so weit das möglich war.
    Leider war durch das glucksende Geräusch des Wassers nichts von dem zu hören, was die beiden sprachen.
    Nach einer Viertelstunde gingen sie zurück zur Brücke.
    An der Ecke der Edsall Street hatte der Mann einen Wagen stehen. Eine schwarze Limousine.
    Er stieg ein. Die Frau blieb auf dem Gehsteig stehen und sprach mit ihm durchs Wagenfenster.
    Ich zog mir den Hut tief ins Gesicht und ging an dem Wagen vorbei.
    Mary sagte gerade: »Nein, bestimmt noch, es geht noch. Ich kann nicht…«
    Phil und ich trafen uns bei meinem Wagen, den ich in der Palisade Avenue abgestellt hatte. Wir setzten uns hinein und warteten, bis wir die Frau in die Johnson Avenue einbiegen sahen. Ihre schlanke Gestalt kam durch den Lichtkreis einer Laterne und wurde bald von dem Dunkel verschluckt.
    Drüben fuhr jetzt der Wagen auf der Edsall Street vorbei. Wir folgten ihm langsam.
    Bei der 230. Straße bog er in den Broadway ein. Er fuhr hinunter nach Manhattan.
    An der Kreuzung 125. Straße und Broadway wischte er gerade noch vor, bevor die Ampel auf Rot sprang.
    Als wir hinüberkamen, war er nirgends mehr zu sehen. Ich drehte auf, aber als ich ihn nach dreihundert Yard nicht eingeholt hatte, war mir klar, dass er irgendwo abgezweigt sein musste.
    »Vielleicht ist er zum Parkhaus in der 124. Straße«, sagte Phil.
    Ich fuhr zurück.
    Das gewaltige Parkhaus war hell erleuchtet. Wir erkundigten uns unten bei der Wache, ob vor wenigen Minuten eine schwarze Limousine eingefahren sei.
    Der bullige Mann aus der Pförtnerloge ließ seine Zigarette von einem Mundwinkel in den anderen wandern. In der selbstgefälligen Art der Leute, die ein solches Postchen haben, gab er uns zur Antwort: »Hier kommen viele schwarze Limousinen herein und heraus.«
    »Jetzt, vor vielleicht drei, vier Minuten?«
    Eine hellgraue Cadillac-Limousine schoss an uns vorbei nach oben.
    »Da, sehen Sie selbst«, brummte der Mann. »Jede Minute kommt ein Wagen.«
    Es machte dem Pförtner sichtlich Spaß, uns sein gewichtiges Amt bewundern zu lassen. Dem musste ich ein schnelles Ende bereiten. Ich zog meinen Ausweis und hielt ihn dem Mann unter die Nase. »FBI. Wir suchen eine schwarze Limousine. Wahrscheinlich ein Ford. Er müsste vor wenigen Minuten hereingekommen sein.«
    Der Mann zog den Kopf zwischen die Schultern. »Yeah, ich glaube, der ist gerade eben hochgefahren. War ein Leihwagen von uns.«
    »Wer hat ihn geliehen?«
    »Augenblick mal. Es war der Wagen 117…«
    Plötzlich wusste er es also ganz genau.
    »117«, wiederholte er, dann ging er in seinen

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