0176 - In letzter Minute
beantragt, für 16 Uhr das Hypertron zu benutzen, und wie spät ist es jetzt?" Leyden blickte auf die Uhr: „18.12 Uhr." Damit glaubte er alles gesagt zu haben.
„Leyden ..."
„Labkaus, machen Sie die Tür von außen zu. Ich habe zu tun." Labkaus, Chef über alle terranischen Experten auf Aralon, konnte und wollte sich einen derartigen Ton nicht bieten lassen. „Glauben Sie nur nicht, daß Ihnen das Hypertron in den nächsten drei Tagen zur Verfügung gestellt wird", rief er drohend.
Ein gewaltiges Zittern lief plötzlich durch den Boden. Irgendwo in den unterirdischen Abteilungen war wieder einmal Wasserstoffsuperoxyd explodiert.
So ging es schon seit Wochen. „Ein Trost, daß die Aras so stabil gebaut haben", sagte Leyden. „Labkaus, ich habe wirklich zu tun, aber wenn Sie hier schlafen wollen ... nebenan steht eine Couch!"
Mit einer gemurmelten Verwünschung verließ Labkaus das Büro.
Als die Tür hinter ihm zufiel, dachte Leyden schon nicht mehr an seinen Besuch. Sein Stift flog über das Papier, und der zeichnete Formeln auf. Seit fünf Uhr früh saß er hier und rechnete. Um zehn Uhr hatte er geglaubt, den Fehler entdeckt zu haben. Um 16 Uhr wollte er mit dem Hypertron den Beweis erbringen, daß er den Fehler gefunden hatte. Kurz vor Mittag hatte er sich eingestehen müssen, zusätzlich einen Fehler in die Berechnungen eingebaut zu haben.
Er arbeitete intensiv weiter und hoffte ...
Fünf Kommandos, aus den Besatzungen der ERIC MANOLI und BABOTA gebildet, arbeiteten wie Sklaven. Jeder tat seine Pflicht, auch Perry Rhodan, der große, weiche Molkex-Stücke aus der langsam härter werdenden Masse herausbrach, sie sich auf die Schulter legte und mit federndem Schritt zu einer der drei Kaulquappen ging, um die Stücke dort auf das Transportband zu werfen. Der Großadministrator achtete nicht auf die Blicke, die man ihm hin und wieder zuwarf. Er erledigte sein Pensum wie jeder andere.
Den dritten Tag arbeiteten sie nun schon an der Bergung von Molkex. Heute abend sollte der gemeinsame Start und die Rückkehr nach der Erde erfolgen. Am türkisblauen Himmel zogen sich wieder gelbe Wolkenballen zusammen.j Das nächste tropische Unwetter kam unaufhaltsam heran.
Zwei Männer beobachteten ununterbrochen den Himmel.
Zwanzig Mann waren abgestellt, um auf heranspringende Hornschrecken zu achten. Dreimal hatte es wegen dieser lebensgefährlichen Raupen Alarm und erregende Minuten gegeben. Die einzelnen Tiere aber hatte man durch gezieltes Strahlfeuer aus einem Dutzend Handwaffen vernichten können.
Die erste Wetterwarnung kam. Innerhalb der nächsten halben Stunde würde der Himmel seine Schleusen öffnen. Plötzlich brüllten die Lautsprecher eines Fernaufklärers auf. „Chef, Meldung vom Plateau! Acht anfliegende Molkex-Schiffe sind geortet worden!
Chef, bitte kommen!" Seit gestern hatteiRhodan diese bedrohliche Meldung erwartet. Die Molkex-Menge auf Giungla hatte die Gataser regelrecht gerufen! Als Rhodan die Kaulquappe betrat, fragte er: „Wieviel Tonnen insgesamt?"
„5103 Tonnen, Chef!" antwortete der junge Leutaant, der die Kontrolle über die geborgene Menge hatte.
Rhodan stand im kleinen Funkraum, über Normalwelle waren sie mit dem Plateau verbunden. Er brauchte sich nicht zu melden. Auf dem Bildschirm der Gegenstation erschien sein Gesicht.
„Chef, acht Bluesschiffe fliegen zwischen dritten und zweiten Planeten Giungla an. Geschwindigkeit 0,3 Licht."
„Wieviel Zeit haben wir noch?"
„Wenn's gut geht, dreißig Minuten."
„Alarm!
Die beiden Fernaufklärer auf dem Plateau sind zu besetzen. Wir sind in fünf Minuten dort. Ende." Im nächsten Moment drückte er die Alarmtaste. Mehr konnte er nicht tun. Als er den Funkraum verließ, sah er den Piloten schon im Steuersitz. Der Mann ließ die Impulsmotoren probelaufen. In der ,Schleuse blieb Rhodan stehen. Von allen Seiten kamen die Männer im Laufschritt heran. Die Fließbänder wurden eingefahren. Von Kaulquappe 2 und 3 kam Startbereitschaft. Dort schlossen sich schon die Schleusen. Jetzt schlug auch die Schleuse am Fernaufklärer 5 zu.
Mit Donnern sprangen die Impulsmotoren auf Vollast. Nach 5 löste sich 3 und dann 2 von der Molkexschicht. Die Fernaufklärer, überlichtschnell und mit Lineartriebwerken versehen, stießen durch die dichten Luftschichten und rasten um den Planeten dem Plateau zu. Vier Minuten und achtundzwanzig Sekunden waren seit dem Start vergangen, als Nummer 5 auf dem Plateau dicht vor der Menschengruppe landete, die
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