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0176 - In letzter Minute

Titel: 0176 - In letzter Minute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Plötzlich glaubte sie eine Erklärung für sein langes Schweigen zu haben. Bill mußte verunglückt sein.
    „Guten Abend, Miss Moll. Haben Sie etwa Angst vor mir?" fragte Rhodan, der die Furcht in ihren Augen sah.
    „Sir, ist etwas mit Leutnant Ramsey passiert?" stammelte sie. „Nein. Soviel wie ich weiß, nicht. Ach, jetzt verstehe ich Ihre Angst.
    Das heißt dann aber auch, daß Sie Bill Ramsey schon länger nicht gesehen haben?"
    Sie konnte nur nicken. Sie kam sich plötzlich wie ein dummes Schulmädchen vor und wußte, daß sie sich einfach unmöglich benommen hatte.
    Rhodan überging ihre Verwirrung. „Miss Moll, ich habe Ihren Artikel über Giungla gelesen. Er ist hundertmal besser als Ihre Serie vor Wochen. Ich habe selten einen Bericht gelesen, der so lebendig und echt das Leben an Bord eines Raumers schildert wie der Ihre. Deshalb rufe ich an. In einer halben Stunde startet die DONAR nach dem Blauen System, zum Regierungsplaneten Sphinx. Der Flug kann gefährlich werden, aber er wird auch geschichtliche Bedeutung bekommen. Ich biete Ihnen eine Chance: Wollen Sie als offizieller Gast der Großadministration und Vertreterin der TERRANIA-POST diesen Flug mitmachen?"
    „Sir, ich ...?" Sie rang nach Luft.
    „Also ja, Miss Moll?"
    „Sir, ich könnte Ihnen jetzt vor Freude um den Hals ..." Entsetzt verstummte sie.
    Sie hörte Rhodan lachen und dann sagen: „Das tun Sie lieber bei Ihrem Leutnant. Aber beeilen Sie sich. Der Start erfolgt in einer halben Stunde." Damit, verschwand Perry Rhodans Gesicht vom Bildschirm. In sich zusammengesunken saß Evyn Moll in ihrem Sessel. Sie konnte das Glück, das auf sie zugekommen war, noch, nicht fassen. Hinter ihr stand McCormik, der manchmal wie ein väterlicher Freund zu ihr war. McCormik war im Dienst der TERRANIA-POST alt geworden. Er klopfte ihr auf die Schulter. „Nicht den Kopf verlieren, Miss Evyn!" riet er ihr. „Soll ich Ihnen helfen? Mein Gott, das ist ja die Chance Ihres Lebens. Ich melde zur Chefredaktion durch, daß Sie als Vertreterin unserer Zeitung mit der DONAR einen Flug zu den Akonen unternehmen. Packen Sie inzwischen, was Sie mitnehmen müssen. Ich sorge auch für einen Blitzschweber, der Sie in ein paar Minuten zum Hafen bringt."
    Sie rührte sich immer noch nicht.
    McCormik benachrichtigte die Chefredaktion. Dort löste seine Mitteilung Unglauben aus. Miss Molls Serienbericht: Der Krieg, der kein Krieg ist, der auf unrichtigen Informationen aufgebaut worden war, war allen in der Redaktion noch frisch im Gedächtnis. Und ausgerechnet die unerfahrene Journalistin, die sich diesen Artikel hatte zuschulden kommen lassen, war vom Großadministrator aufgefordert worden, einen geschichtlich bedeutungsvollen Flug nach Sphinx mitzumachen? Die Chefredaktion verbat sich schlechte Witze.
    McCormik wurde energisch. „Wir haben keine Zeit, Witze zu machen. Stellen Sie für Miss Moll einen Blitzschweber bereit. Sie verläßt in fünf Minuten das Haus in Richtung Raumhafen. Ziel: Superschlachtschiff DONAR. Kann Miss Moll sich darauf verlassen, daß das Fahrzeug bereitsteht?"
    Plötzlich glaubte man seinen Worten.
    Evyn Moll saß nicht mehr bewegungslos in ihrem Sessel. Sie packte in fliegender Eile.
    Die Verständigung meldete sich. „Ja?" fragte McCormik und erkannte auf dem Schirm Bill Ramsey. Der Leutnant wollte Evyn sprechen. „Keine Zeit, Mister Ramsey. Rufen Sie morgen oder übermorgen wieder an.. ."
    „Aber ich sehe Evyn doch im Hintergrund!" brauste Ramsey auf, dessen Eifersucht sich in den letzten Tagen gelegt hatte. „Trotzdem keine Zeit, Mister Ramsey.
    Ende!" McCormik schaltete ab.
    „Das hätten Sie nicht tun sollen", sagte Evyn Moll vorwurfsvoll.
    „Ich hätte gern ein paar Worte mit Bill gesprochen ..."
    „Wenn Sie von Sphinx zurück sind, Miss Evyn. Ich begleite Sie bis zum Dach."
    Ein Blitzschweber brachte die Journalistin zum Raumhafen. Dort mußte sie umsteigen. Zivilgleiter durften den militärischen Sektor nicht befliegen. Evyn achtete nicht darauf, wer an diesem warmen Sommerabend auf der langgestreckten Terrasse saß. Sie sah auch nicht den jungen Leutnant der Flotte aufstehen und von seinem Tisch her winken. Wenn Bill Ramsey nicht die Uniform getragen hätte, hätte er Evyn gerufen. Sie hielt Ausschau nach einem Raumhafengleiter. Ein Fahrzeug landete neben ihr. Ein bekanntes Gesicht wandte sich ihr zu. Der Zufall ließ sie Leutnant Multon treffen. Aber Bill sah diese zufällige Begegnung als Absprache zwischen Evyn und Multon

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