0176 - In letzter Minute
Rhodan einstieg, sagte Bully spontan: „Das machst du mir nicht noch einmal! Großer Himmel, ich habe schon fast nicht mehr daran geglaubt, dich noch einmal wiederzusehen!"
Rhodan freute sich, daß es noch Menschen gab, die sich um ihn sorgten. Während er schmunzelnd den Dicken anblickte, fragte er: „Habe ich in meinem letzten Funkspruch nicht mitgeteilt, daß ich mich weder melden, noch auf Anrufe achten würde? Den Einsatz der Explorer in der Hiesse-Ballung hättest du nicht anordnen sollen. Doch kommen wir zum Alltäglichen: Wie sieht die Lage aus?"
„Blendend, Perry, wenn ich die heimtückischen Akonen außer acht lasse. Die B-Hormonforschung ist abgeschlossen. In dem Augenblick, in dem einige tausend Wissenschaftler nach reinem Molkex zu schreien begannen, kamst du, der du Molkex mitgebracht haben sollst! Wieviel hast du?"
„Etwas über fünftausend Tonnen. Hm, Dicker, ist die Situation des Imperiums wirklich so blendend, wie du sie mir zu schildern versuchst? Ich habe Atlan gesprochen. Er sieht die nahe Zukunft in schwarzen Farben, und was ich von ihm über die Akonen gehört habe, Bully, das ist eine Katastrophe!"
Der stöhnte: „Wenn du erst einmal die Berichte gelesen hast, dann wirst du noch ganz andere Worte benutzen, Perry!"
Der Große Rat der Akonen hatte die dritte Warnung des Großadministrators Rhodan ebenfalls unbeantwortet gelassen.
Ebenso war die Note ignoriert worden, in der das Imperium von den akonischen Behörden die Freilassung von drei Agenten der Galaktischen Abwehr verlangte.
Die terranische Gesandtschaft auf Sphinx hatte der Großadministration in den letzten Tagen nur Berichte zukommen lassen können, in denen von verräterischen Beziehungen zwischen Akonen und Blues die Rede war.
Sofort nach seiner Rückkehr von Giungla hatte Rhodan den Chef der Mutanten, John Marshall, nach Sphinx entsandt, um von ihm ein genaues Bild der dortigen politischen Lage zu erhalten.
Mit einem Diplomatenpaß ausgerüstet, hatte Marshall akonischen Boden betreten. Seine Ankunft war dem Großen Rat mitgeteilt worden.
Am Abend wurde Marshall von der terranischen Gesandtschaft auf Sphinx vermißt. Auf Funkanrufe meldete er sich nicht. Der Große Rat behauptete, nicht zu wissen, wo sich John Marshall aufhielt und beteuerte, keine Aktion gegen diesen Terraner gestartet, zu haben.
Um 21 Uhr Standardzeit wurde Perry Rhodan von dem Verschwinden Marshalls unterrichtet. Wenige Minuten vorher war es der Funküberwachung gelungen, einen aufgefangenen Funkspruch der Akonen an die Blues zu entziffern. Aus dem Inhalt ging hervor, daß in drei Tagen hundert Sauerstoffwelten im Blauen System geräumt und den Gatasern überlassen werden würden.
Rhodan, dem nicht mehr anzusehen war, welche Strapazen hinter ihm lagen, schritt in seinem Zimmer auf und ab. Bully und Mercant, die am Rauchtisch saßen, verhielten sich schweigend.
Aber nach einigen Minuten hielt Bully diese Stille nicht mehr aus.
Er sprang auf und tobte: ,,Ich würde diesen hinterlistigen Burschen zehn Schiffe aus der Imperiumsklasse schicken und den Großen Rat vor die Wahl stellen, entweder Marshall und unsere drei festgesetzten Agenten herauszugeben sowie jeden Kontakt zu den Blues abzubrechen, oder ..."
,,Kommt nicht 'in Frage!" unterbrach ihn Rhodan. „Die DONAR genügt! Du leitest den Einsatz, Dicker. Gucky, Fellmer Lloyd und Ras Tschubai machen die Aktion mit. Zwanzig Minuten vor der Landung der DONAR auf Sphinx wird der Große Rat über die Ankunft des Schiffes unterrichtet. Unsere drei Mutanten haben sich nicht zu zeigen, während du offiziell beim Rat vorstellig wirst und ihm unser Ultimatum unterbreitest."
„Was soll ich denn mit den Mutanten?" brauste Bully auf. „Ich habe keine Beschützer nötig!"
„Das haben wir jetzt bei Marshall gesehen. Ich hoffe, daß man dich auf Sphinx nicht angreift. Zu zu trauen ist dem Rat alles! Mach meine Ansicht zu der deinen, Dicker."
„Aber warum Gucky, Lloyd und Tschubai mitfliegen sollen !. .?"
,.... Um unsere Männer aus akonischer Haft zu befreien! Sie haben nach Marshall zu suchen. Ich empfehle, einen Individualspürer einzusetzen. Wenn Marshall auf Sphinx festgehalten wird, müßte er. mit diesem Gerät zu finden sein.
Natürlich ist die DONAR gefechtsklar, sobald sie ins Blaue System einfliegt. In einer Stunde ist der Text des Ultimatums ausgearbeitet. Kannst du dann schon an Bord der DONAR sein?"
„Ja. Aber ich verspreche dir, Perry, daß dieser heimtückische Rat der Akonen an mir
Weitere Kostenlose Bücher