0176 - In letzter Minute
mehr daran, sich mit Gucky zu streiten, da der Mausbiber mit seinen Parafähigkeiten in jedem Falle überlegen war. '„Was sollen wir mit dem Individualspürer?" fragte Gucky abfällig.
„John suchen", erwiderte Bully, „und die drei anderen Agenten der Abwehr, die irgendwo auf Sphinx hinter Energiemauern hocken. Aber wir wollen zunächst einmal festlegen, wie vorgegangen wird, wenn die DONAR angekommen ist."
„Muß die Journalistin auch in den Plan eingebaut werden?" fragte Ras Tschubai. „Ja! Sie weiß nicht, welche wichtige Rolle sie zu spielen hat, und mit ihrer Hilfe werden wir bestimmt psychologische Erfolge erzielen. Der Große Rat wird die Entschlossenheit des Imperiums, einen Abfall des Blauen Systems nicht zu dulden, geringer einschätzen, weil wir mit einer Journalistin kommen.
Wenn alles erwartungsgemäß verläuft, wird der Große Rat mich vor vollendete Tatsachen stellen und annehmen, daß wir diese neue Lage widerspruchslos akzeptieren. Rechnen können die Akonen ja, und daß die USO nicht in der Lage ist, .auch nur einen einzigen Flotten-verband ins Blaue System zu schicken, um den Rat unter Druck zu setzen, wissen die Akonen so gut wie wir."
„Ist das für Evyn nicht gefährlich?" erkundigte sich Gucky. Im gleichen Moment hatte er Bullys Gedanken gelesen. „Bin informiert. Werde also auf Evyn ein bißchen aufpassen. Noch einmal alles der Reihe nach: Landung unter voller Feuerbereitschaft. Dicker, du suchst mit einer achtköpfigen Delegation, darunter befindet sich auch Evyn, den Großen Rat auf, um den Akonen Perrys Ultimatum zu überbringen. Fellmer beschäftigt sich in der Zwischenzeit mit dem Individualspürer und versucht John Marshalls mentale Schwingungen zu finden. Ras bleibt für den Fall, daß Marshalls Standort entdeckt wird, bei Fellmer, um ihn zu Marshall zu teleportieren. Ich habe auf dich und deine Abordnung aufzupassen, Dicker, und soll gleichzeitig versuchen, die Gedanken des Großen Rates zu erkunden.
In Ordnung, aber wer sucht jene drei Mann aus unserer Abwehr, die von den Akonen festgehalten werden? Wenn wir uns nämlich daranmachen, alle Transmitterstationen auf Sphinx zu vernichten, dann dürfen wir zum Schluß froh sein, wenn wir mit heiler Haut nach Hause kommen.
Also wer sucht diese drei Agenten?" Leicht betroffen erklärte Fellmer Lloyd: „Ich kenne ihre mentalen Schwingungen nicht. Es ist darum ausgeschlossen, den Individualspürer auch auf sie anzusetzen."
„Dann übernehme ich die Sache auch noch."
Bully, Fellmer Lloyd und Ras Tschubai sahen den kleinen Mausbiber an. Sie zogen seine Worte nicht in Zweifel.
Bully nickte. Danach warf er einen Blick auf die Uhr. „In elf Stunden landen wir auf Sphinx. Ich schlage vor, daß wir jetzt alle Schlafengehen."
Tyll Leyden zeigte seine Unruhe nicht. Der Zerfall des modifizierten Wasserstoffsuperoxyds machte ihm mehr Sorgen, als seine Kollegen ahnten. Rechnerisch waren diese stürmischen Reaktionen und ihre Ursachen zur Zeit noch nicht zu erfassen.
Leyden ging nochmals an Hand von Versuchen Schritt um Schritt den gesamten Entwicklungsgang, angefangen von der Bestrahlung des Synthetik-B-Hormons im Hypertron bis zum Stoßtest im Konzentrierer durch. Mit jedem modifizierten Stoff machte er dann am Molkex Versuche.
Das modifizierte H2O2-Synthetik-B reagierte auf Molkex wie die Mischung mit dem natürlichen Wirkstoff.
Blitzartig breitete sich die Flüssigkeit gleich einem dünnen Film über das gesamte Molkex aus und schien dabei physikalische Gesetze außer acht zu lassen. Noch während dieses Vorganges trat an der Stelle, wo die Flüssigkeit zuerst Kontakt mit dem Material bekommen hatte, das typische Wallen auf, ging in Kochen und Brodeln über, um dann das Molkex wie eine wäßrige Flüssigkeit ablaufen zu lassen.
Leyden unternahm nicht allein diese Versuche. Jetzt, da ausreichend Molkex zur Verfügung stand, wollte man die Experimente machen, die man so lange hatte aufschieben müssen. Es war daher kein Zufall, daß der Verbrauch an H2O2-B stets größer war als berechnet. Immer wieder mußten weitere Flüssigkeitsmengen über das Hyper-tron und den Konzentrierer erstellt werden.
Der Vorschlag, doch in einem Arbeitsgang eine große Menge zu entwickeln, war abgelehnt worden, da möglichst viele Experten mit der Technik der B-Hormon-Modifikation vertraut gemacht werden sollten.
Leyden war der erste, der einen Versuch mit 50 Kilogramm Molkex startete. Aber wohlweislich verzichtete er darauf, das Experiment in
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