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0177 - Melinas Mordgespenster

0177 - Melinas Mordgespenster

Titel: 0177 - Melinas Mordgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um auch noch den letzten Tropfen zu schmecken. »So«, sagte er und stellte das Glas wieder weg. »Jetzt sind Seele und Körper im Gleichgewicht. Auf geht’s.« Er rieb sich die Hände und ließ sich in einen Sessel fallen.
    Meine Eltern lächelten, auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    Der Sergeant wandte sich mir zu. »Es ist zu vermuten, daß Sie die weite Reise aus London umsonst gemacht haben, John.«
    »Wieso?«
    »Nachdem die Schlaumeier von der Mordkommission verschwunden waren, haben wir uns intensiv um den Fall gekümmert und auch nichts herausbekommen. Das kann Ihr Vater bestätigen. Wir haben fast alle Einwohner befragt, aber da war nichts.«
    »Da hatte ich mehr Glück.«
    Der Sergeant riß seine kleine Augen so weit auf, daß sie mir wie Untertassen vorkamen. »Ach ja?«
    Ich grinste. »Sicher. Auf dem Weg hierher wollte man mich umbringen.«
    »Deshalb die zerstörten Scheiben bei dem Bentley.«
    »Genau.«
    »Und wer wollte Sie umbringen?«
    »Ein 17-jähriges Mädchen!«
    Ich hätte nie gedacht, daß seine Augen noch größer werden konnten, sie wurden es. »Ehrlich?«
    »Ja.«
    »Sie heißt Iris Carrington«, sagte mein Vater.
    »Das kann ich nicht glauben.« Die Antwort kam spontan.
    »Ich auch nicht«, erwiderte mein alter Herr, »denn für die fragliche Zeit hatte Iris ein Alibi. Sie und ihre Mutter säuberten bei uns das Haus.«
    »Das wird ja immer komplizierter!« stöhnte der Sergeant. »Ich verstehe das nicht.« Fünf Finger steckte er in die Haare und kratzte auf seiner Kopfhaut herum.
    »Wir haben beide das gleiche Mädchen gesehen«, sagte ich.
    Ian McDuff nahm sein Glas und hielt es meinem Vater hin. »Schenk mir noch einen Kleinen ein.«
    »Er kann viel vertragen«, sagte mein Vater. Es klang irgendwie entschuldigend.
    Ich nickte, denn ich wußte, daß auf dem Land oft einiges anders war als in der Stadt.
    McDuff nahm einen kleinen Schluck. Dann legte er seine Zeigefingerspitze an die breite Nase. »Wir haben also zwei Aussagen. Und müssen davon ausgehen, daß beide stimmen. Sollte es tatsächlich der Fall sein, dann ist Hexerei im Spiel. Vielleicht kann das Mädchen sich verdoppeln.« Er schaute uns an, als erwartete er eine Bestätigung für seinen Vorschlag.
    Ich hob die Schultern und machte es so meinem Vater nach.
    »Das gibt es doch - oder?«
    »Möglich«, sagte ich, »obwohl es mir in dieser Form noch nicht begegnet ist.«
    »Sind Sie nicht Spezialist für komische Fälle, John Sinclair?«
    »Wenn Sie es so ausdrücken wollen, ja.«
    »Dann müssen Sie auch eine Lösung finden.«
    »Ich werde mich zumindest bemühen.«
    »Und wo wollen Sie beginnen?«
    Ich warf meinem Vater einen Blick zu. »Bei den Carringtons fange ich an. Ich werde Ihnen einen Besuch abstatten, denn ich möchte wissen, woran ich bin. Unter Umständen muß ich auch deren Haus durchsuchen.«
    »Hast du eine richterliche Vollmacht?« Mein Vater fragte. Aus seinen Worten sprach der Anwalt.
    »Nein, aber einen Sonderausweis, den ich nur ungern einsetze. Hier bleibt mir nichts anderes übrig.«
    »Wenn du meinst, John. Es ist ja dein Fall geworden.«
    »Soll ich mit?« fragte McDuff.
    »Ich möchte lieber allein gehen. Sie könnten mir nur den Weg beschreiben.«
    »Da brauchen Sie nicht einmal einen Wagen. Das Haus können Sie gut zu Fuß erreichen.«
    Er kam allerdings nicht dazu, mir den Weg zu erklären, denn es schellte.
    »Ich öffne«, sagte meine Mutter und lief zur Tür.
    McDuffs Kollege hatte geklingelt. Er stürzte förmlich in das Haus, kreidebleich im Gesicht.
    Der Sergeant sprang auf. »Was ist los, Lester?«
    »Man hat…man hat…« Er holte tief Luft. »Man hat die dritte Leiche gefunden. Es ist Mike Burger, der Küster…«
    Wir standen wie vom Donner gerührt!
    Auch an einer anderen Tür klopfte es. Allerdings war dies eine Hintertür.
    Mrs. Carrington öffnete sofort. Sie brauchte die Tür nicht ganz aufzuziehen, die Person schlüpfte bereits durch den Spalt.
    »Bist du wahnsinnig?« zischte die Frau. »Du kannst doch nicht einfach so verschwinden.« Ihr Blick glitt an dem Mädchen herunter, und sie sah die blutigen Hände, von denen es jetzt noch tropfte und dunkle Flecken auf dem Holzboden zurückließ.
    »Was hast du getan?«
    »Ich habe mir den dritten geholt!«
    »Bist du denn verrückt? Du kannst doch nicht einfach hingehen und die Leute…«
    »Doch, ich kann. Denk daran, ich tue es für dich, und auch für uns, Mummy!«
    »Ich werde noch wahnsinnig. Hätte ich dich doch nur

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