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0177 - Melinas Mordgespenster

0177 - Melinas Mordgespenster

Titel: 0177 - Melinas Mordgespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich den Weg nicht sofort fand. Vor allen Dingen fiel die Dunkelheit sehr schnell ins Tal ein.
    Zweimal mußte ich fragen. Ich sprach jeweils mit den Leuten über ihre Gartenzäune hinweg.
    Schließlich ging ich auf dem richtigen Weg. Er war so breit, daß ein Wagen darauf fahren konnte, dafür nicht asphaltiert, sondern mit grauem Sandstaub und kleinen Steinen bedeckt.
    Das Haus stand ziemlich allein. Nur rechts davon sah ich einen Bauernhof und die Rückseite einer großen Scheune. Ich blieb stehen und schaute mir den Bau an.
    Hinter zwei Fenstern schimmerte Licht. Es war also jemand zu Hause.
    In der Nähe floß ein Bach vorbei, ich vernahm das typische Rauschen.
    Man hatte mir auch gesagt, daß der Bach den alten Friedhof tangierte.
    Dort war bekanntlich der zweite Tote gefunden worden. Ob der alte Friedhof eine besondere Rolle spielte, wußte ich nicht.
    Ich näherte mich dem Haus, wobei ich mich des öfteren umschaute.
    Alles blieb ruhig und friedlich. Hier drohte keine Gefahr, wenn man von den Äußerlichkeiten ausging.
    Der Weg führte nicht direkt zum Haus, sondern schlug einen Bogen, den ich erst gehen mußte. Zwei Minuten später stand ich vor der Tür.
    Die Fassade wirkte alt und auch brüchig. Hier mußte mal etwas getan werden, sonst stürzte der Bau irgendwann zusammen. Links daneben sah ich einen Garten, der einen Bogen machte und auch an der Rückseite weiterführte.
    Es gab in der Türnische einen Klingelknopf, den jedoch brauchte ich nicht zu drücken, denn die Tür wurde bereits geöffnet. Warmer Lichtschein fiel nach draußen, traf mich und wurde von einer Gestalt verdunkelt.
    Mrs. Carrington stand vor mir.
    »Guten Abend«, grüßte sie. »Dürfte ich eintreten? Ich habe einige Fragen…«
    »Kommen Sie, Mr. Sinclair. Ich habe Sie erwartet?«
    »Wirklich?«
    »Ja. Ihr Blick sagte eigentlich genug, als wir das Haus ihres Vaters verließen.«
    Edna Carrington machte Platz, und ich trat über die Schwelle. Dabei mußte ich den Kopf einziehen, so niedrig waren die Türen. Es roch nach Essen. Rechts befand sich eine Tür. Ich selbst stand in einem Gang und mußte zwei Stufen hochgehen, um durch die Tür in die Wohnstube zu gelangen.
    Es war mehr eine Küche. Ein großer Kohleofen, mehrere alte Schränke, ein Tisch, eine Bank, ein Radio, kein Fernsehapparat.
    Am Kopfende des Tisches saß Iris. Vor ihr stand ein Teller, der mit Eintopf gefüllt war. Als das Mädchen mich sah, ließ es die Hand mit dem Löffel sinken. Die Korblampe unter der Decke war vom Luftzug bewegt worden und schaukelte hin und her. Einmal überwarf sie das Gesicht des Mädchens mit ihrem Schein, dann wieder verschwand es im Schatten.
    »Möchten Sie etwas mitessen?« fragte mich Mrs. Carrington.
    »Nein, danke.« Ich hatte zwar Hunger, aber so weit ging es doch nicht.
    Mrs. Carrington räumte den Topf und ihren Teller ab. Sie hatte sich umgezogen, trug ein buntes Kittelkleid und hatte auch das Haar gelöst.
    Im Licht der Lampe wirkte ihr Gesicht weicher, als ich es vom ersten Zusammentreffen in Erinnerung hatte.
    Mit Zigaretten und einem Aschenbecher kam sie zurück. Sie steckte sich ein Stäbchen zwischen die Lippen, ich spendierte ihr Feuer. Tief saugte sie die Luft in die Lungen und ließ ihn durch die Nasenlöcher ausströmen.
    »Sie glauben mir nicht, Mr. Sinclair?«
    Ich lächelte und schaute dabei Iris an. Aufmerksam saß sie am Tisch und sagte nichts. Sie hörte nur zu. »So sollten Sie das nicht sehen, Mrs. Carrington, aber inzwischen ist ein dritter Mord passiert.«
    »Was?« Ich wußte nicht, ob ihr Erschrecken echt war, wenn nicht, war sie eine ausgezeichnete Schauspielerin.
    »Ja, es hat einen Mann namens Mike Burger getroffen.«
    »Der Küster!« flüsterte Iris. Ich sah selbst bei diesem Lichtschein, daß ihr ein Schauer über die Haut lief.
    »Sie kannten ihn?« fragte ich.
    »Wer kannte ihn nicht? Er war sehr nett und freundlich zu uns. Wir mochten ihn alle.«
    »Und jetzt hat ihn jemand umgebracht.«
    »Meine Tochter war es nicht!« schnappte Mrs. Carrington sofort.
    »Das habe ich nicht behauptet.«
    »Aber gedacht.« Sie drückte die Zigarette aus. »Sonst wären Sie ja nicht gekommen. Zudem hat Iris ein gutes Alibi, wenn Sie das meinen, Mister.«
    »Aber Mum, rege dich doch nicht auf. Mr. Sinclair hat ja gar nichts gesagt.«
    »Ha, ich kenne die Bullen.«
    Hoppla, das klang aus ihrem Munde gar nicht fein, sondern nach einer gewissen Erfahrung. Sofort hakte ich nach. »Dann haben Sie Ihre Erfahrungen gesammelt,

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