Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

Titel: 0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
mit.
    Die Tageslicht-Vampirin war das Haus!
    Es war das manifestierte Böse. Das Böse hatte sich hier auf unerfindliche Weise einen Stützpunkt geschaffen. Eine Operationsbasis, und die Schwarze Lady war der Operator. Sie war aus dem gleichen Material geformt, aus der gleichen Energie, aus der gleichen bösen Macht. Ebenso der gnomenhafte Chauffeur und alles andere Material. Die riesigen Fledermäuse…sie alle waren Exekutoren der bösen Macht.
    Es konnte Nicole Duval nicht erschrecken. Sie war nicht mehr sie selbst. Der Keim des Bösen rotierte in ihr.
    Eine Erinnerung blitzte in ihr auf.
    Zamorra!
    Er war ein Feind des Bösen.
    Er mußte sterben.
    Und er würde sterben…weil er kommen würde…
    ***
    »Was wollen wir jetzt tun?« fragte Saris. Er lenkte den Silver Shadow.
    »Anhalten«, sagte der Meister des Übersinnlichen. Sie hatten London verlassen, in südlicher Richtung. Vorsichtshalber hatte Zamorra es angeordnet. Er wollte Stephen Burgess sondieren, und er ahnte, daß die Spur wieder zu dem dämonischen Haus führen würde.
    Saris stoppte den Mietwagen.
    Stephen Burgess lag auf der Rückbank, leicht zusammengekrümmt. Zamorra stieg aus, öffnete die Fondtür und hielt dem Besinnungslosen das Amulett entgegen.
    Seine Gedanken tasteten sich forschend zu ihm vor.
    Aber Burgess wußte nichts !
    Ihm fehlte etwas.
    In dieser Nacht hätte etwas mit ihm geschehen sollen, erfühlte Zamorra. Etwas, das ihn endgültig entmenschen würde, ihn zu einem Ungeheuer machen würde, wie die Schwarze Lady es war.
    Die Zeremonie sollte in dem eigenartigen Haus stattfinden…
    Und dort war das Zentrum des Bösen. Dort war der Anhaltspunkt, den Zamorra brauchte…
    »Faß an« sagte er.
    »Was ist denn jetzt schon wieder los?« fragte der Lord, dessen Hals die Vampir-Bißmale zeigten.
    »Der Junge bleibt hier«, sagte der Meister des Übersinnlichen. »Ich habe es nicht gewußt. Aber er darf das Haus nicht erreichen. Sonst ist es mit ihm nämlich endgültig aus, und das möchte ich eigentlich vermeiden.«
    Gemeinsam hievten sie Burgess aus dem Wagen.
    Zamorra lächelte. Er hatte es dem Lord nicht gesagt, aber auch Saris, der Gebissene, gehörte zu den Gefährdeten, selbst wenn Zamorra seinen Gehorsams-Bann gelöst hatte. Denn noch existierte der Keim in dem Llewellyn. Zamorra glaubte plötzlich nicht mehr, daß Saris Para-Kräfte stark genug waren, den Bann aus sich heraus zu brechen. Denn bei Tanja Semjonowa hatte Zamorra nicht mit einem Gedankenschlag nachhelfen müssen…
    »Und du, mein Freund, bleibst sicherheitshalber auch hier«, sagte er schnell. »Tut mir leid, aber den Rest des Kampfes muß ich allein ausfechten. Ich bin von keinem dieser Langzähne gebissen worden, im Gegensatz zu dir.«
    »Was soll das heißen?« fuhr Saris auf.
    Zamorra war schneller als er. Er schwang sich hinter das Lenkrad. Der Motor des Silver Shadow lief noch. Zamorra brauchte lediglich das Getriebe auf Fahrstufe zu schalten und das Gaspedal durchzudrücken. Die Tür wurde vom Fahrtwind geschlossen.
    Sorry, Bryont, aber es muß sein, dachte er. Zur Entschädigung lade ich dich für einen Abend auf meine Kosten ein…
    Im Rückspiegel sah er die schemenhafte Gestalt des Lords in der Dunkelheit verschwinden. Es war besser so. Denn Saris konnte das gleiche geschehen, das Burgess gedroht hatte.
    Und noch ein anderer Gedanke hatte sich in Zamorra festgebrannt. Wenn man den Vampir tötet, werden seine Opfer von dem Bann befreit!
    Der Rolls Royce fegte über die Straße seinem Ziel entgegen.
    ***
    Wie ein Wirbelsturm kam Zamorra. Die Hecke, die sich um das Anwesen geschlossen hatte, konnte das schwere Geschoß auf Rädern nicht stoppen. Mit zusammengepreßten Zähnen jagte Zamorra den Rolls Royce mit hoher Geschwindigkeit hinein. Glas splitterte, ein dumpfer Ruck ging durch den Wagen, dann hatte er mit seinem Gewicht und seiner Geschwindigkeit die Hecke durchbrochen und rollte weiter.
    Auf das Haus zu!
    Etwas hatte sich in Zamorra aufgestaut, das ihn selbst zu einer Art magischen Bombe machte - und die wartete nur darauf, sich zu entladen!
    Die Sorge, die Angst um Nicole ließ ihn zum Berserker werden.
    Das Amulett flammte grell und hüllte ihn plötzlich in eine zweite, grünlich schimmernde Haut. Machte ihn damit nahezu unangreifbar…
    Nur leicht zuckte er zusammen. Wenn sich diese Abschirmung aufbaute, war höchste Gefahr im Verzug…
    Zamorra schnellte sich aus dem Wagen. Seine Angst um Nicole gab ihm Kraft. Er hetzte die schwarze Marmortreppe

Weitere Kostenlose Bücher