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0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady

Titel: 0177 - Todeskuß der Schwarzen Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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    Ein flammender Blitz, wie der Energiefinger eines Lasers, stieß in den Nachthimmel empor, tastete nach der vordersten der drei Fledermäuse.
    Aber die Energie wurde nur zurückgeworfen.
    Zamorra spürte, daß er in gleißendes Licht gehüllt wurde.
    Und oben am Himmel veränderten sich für ein paar Sekunden die Köpfe der Fledermäuse. Alle drei zeigten das gleiche Gesicht - das Gesicht der Schwarzen Lady. Sie lachte spöttisch. Dann formten sie sich wieder um. Sie wurden schneller und verschwanden in der Nacht.
    Zamorra hatte sich von dem Energieschock wieder erholt. Die weißmagische Energie vermochte ihm nicht zu schaden, doch sie hatte seine Konzentration empfindlich gestört.
    Er ballte die Fäuste.
    Wohin wurde Nicole entführt?
    Er wußte es nicht. Er wußte nur, daß das Böse jetzt über ein Druckmittel gegen ihn verfügte! Er war erpreßbar geworden. Und er ahnte, daß die Erpressung nicht lange auf sich warten lassen würde.
    Noch während er mit geballten Fäusten und verzweifelt tobenden Gedanken da stand, traf das Taxi ein.
    Es brachte ihn in die Kings Road, zum STARLIGHT!
    ***
    Eiskalter Zorn tobte in Zamorra. Aber er dachte nicht daran aufzugeben. Wohin Nicole entführt worden war, hatte er nicht erkennen können, mit seinen suchenden Impulsen war er ins Leere gestoßen.
    Sollte Asmodis selbst dahinter stecken, der Fürst der Finsternis und Herr der Schwarzen Familie? Zu lange hatte er sich relativ ruhig verhalten, die großangelegte Treibjad der Dämonen auf Zamorra war von selbst wieder eingechlafen. Andere Dinge mußten geschehen sein, die die volle Aufmerksamkeit der Schwarzblütigen erforderten.
    Aber diese entsetzliche Macht, die hinter den Aktionen steckte, sah ganz nach den Oberen der Schwarzen Familie aus, nach den höherstehenden, mächtigeren Dämonen.
    Vor dem STARLIGHT hielt das Taxi an. Zamorra zahlte und stieg aus; er hatte es sich zur Angewohnheit gemacht, stets größere Barbeträge der verschiedensten ausländischen Währungen im Château Montagne bereitzuhalten, so daß er nicht jedesmal die Wechselstuben aufsuchen mußte. Das kam ihm jetzt zugute, die Ereignisse hatten ihm keine Zeit gelassen, nicht einmal am Flughafen, in den Besitz englischer Währung zu kommen.
    Er wußte, daß er schnell handeln mußte. Vielleicht konnte Lord Saris ihm weiterhelfen. Offenbar hatte der Lord jemanden beschattet, der mit der Sache zu tun hatte. Vielleicht ließ sich darüber ein rascher Kontakt ermöglichen.
    Zamorra marschierte direkt auf den Eingang der Disco zu. Der bullige Rausschmeißertyp warf ihm prüfende Blicke zu. Zamorra störte das nicht. Er zahlte den Eintritts-Obulus und glitt durch die Doppeltür ins Innere der Lärmfabrik.
    Die Geräuschkulisse hämmerte an seinen Trommelfellen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er sich an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnt hatte. Dann begann er den Saal mit seinen Blicken zu durchforschen.
    Tanzende Paare oder Singles… und plötzlich entdeckte er den Lord. Er saß an einem kleinen Tischchen am Rand der Fläche und schien auf irgendetwas zu warten.
    Zamorra bahnte sich einen Weg zu ihm hin. Hin und wieder trafen ihn leicht erstaunte oder abfällige Blicke. Seine dezent-elegante Kleidung paßte nicht unbedingt in diese Szene. Möglicherweise hielt man ihn für einen Kripo-Beamten.
    »Hallo, Bryont. Hier bin ich«, sagte er und ließ sich dem Lord gegenüber nieder.
    Der Lord hob den Kopf und zauberte ein überraschtes Lächeln auf seine Lippen. Sein Gesicht wirkte seltsam blaß in dem flackernden Buntlicht. »Wo ist Nicole?« fragte er.
    Klang seine Stimme nicht ein wenig zu gleichgültig?
    »Entführt«, sagte Zamorra grimmig. »Und jetzt erzähle in Stichworten, was sich in der Zwischenzeit ergeben hat. Wem bist du auf der Spur?«
    »Niemandem«, erwiderte der Lord. »Ich weiß nicht, was du hast, du klingst so aggressiv.«
    Kein Wort über Nicoles Entführung!
    Zamorra starrte ihn durchdringend an.
    »Was ist mit dir los, mein Alter? Mit dir stimmt etwas nicht!«
    Saris wandte den Kopf. »Was soll mit mir nicht stimmen?« fragte er. »Du…«
    Da sah es Zamorra. Ein Lichtblitz erhellte Kopf und Schultern des Lords. Deutlich erkannte Zamorra die beiden dicht nebeneinanderliegenden roten Punkte an Saris Hals.
    »Du bist ein Vampir«, sagte er kalt.
    ***
    Der schwarze Bentley glitt durch die nächtlichen Straßen. Der gnomenhafte Chauffeur saß hinter dem Lenkrad. Im Fond des Wagens saß die Schwarzhaarige. Doch sie war nur

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