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0179 - Spuk im Leichenschloß

0179 - Spuk im Leichenschloß

Titel: 0179 - Spuk im Leichenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stützte sein Kinn auf die Handfläche. »Du hast vorhin das Wort auch benutzt. Dann hast du es ebenfalls gesehen.«
    Das Mädchen nickte. »Und wie, Billy. Ich habe es nicht geträumt, sondern gesehen.«
    Nach diesem Geständnis senkte Billy Elting den Kopf. »Wir beide also«, murmelte er.
    »Du auch?«
    »Sicher, Mädchen. Und wie.«
    Flüsternd erzählten sich die beiden ihre gegenseitigen Abenteuer.
    Noch im Nachhinein rann ihnen ein Schauer über den Rücken.
    »Was können wir da machen?« fragte Cathy Barker.
    Billy warf seinen Blick hoch zur Decke, wo sich das Rittergemälde ausbreitete. »Ja, was können wir machen?« murmelte er. »Eigentlich gar nichts. Wäre ich allein hier gewesen, dann hätte ich mich verzogen. Ich wäre einfach verschwunden. Aber so haben wir unsere Verantwortung den Jugendlichen gegenüber zu tragen. Und wir waren ja wohl die einzigen, die das Blutdrama erlebt haben.«
    »Und du hast die Frominghton noch reingezogen«, sagte Cathy.
    »Ich war ja fertig mit den Nerven. Da drehte ich fast durch, als ich das sah.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    Es war noch etwas Saft da. Billy nahm die Kanne und schenkte sich ein Glas ein. Das Mädchen schaute ihm dabei zu. Cathys Gesicht war sorgenumwölkt. Ihre Stirn hatte sie in Falten gelegt. Sie schaute auch in die Runde und vergaß ebenfalls nicht, einen Blick gegen die Decke zu werfen.
    Das Gemälde widerte sie irgendwie an. Sie mochte diese Kolossalschinken nicht, wo Menschen starben oder in den Tod geschickt wurden. Nein, das war nichts für sie, vor allen Dingen nicht das Blut.
    Blut?
    Cathy hielt den Atem an. Billy hatte nichts gesehen, aber sie sah es. An einer Stelle hatte sich das Blut gesammelt, war zu einer Lache geworden und tropfte…
    ***
    Cathy Barker sprang hoch.
    »Was hast du denn?« fragte Billy.
    Da klatschte der erste Tropfen auf den Tisch. Genau zwischen den beiden, und fast wäre er sogar noch in das Saftglas gefallen.
    Der junge Mann zuckte zurück. Er sprang so heftig auf, daß er den Stuhl umkippte. Beide Arme hob er, sein Gesicht verzog sich, die Augen waren weit aufgerissen.
    »Blut!« flüsterte er. »Verdammt, da ist es wieder. Dieses verfluchte Blut…«
    Cathy sagte nichts. Sie hatte die Hände ineinander verschlungen und schaute zur Decke hoch.
    Wieder fiel ein Tropfen. Cathy verfolgte seinen Weg und bekam mit, wie er dort landete, wo auch der andere schon den Tisch berührt hatte.
    Diesmal schrie das Mädchen nicht. Cathy dachte nach. Sie sprach die Gedanken auch aus. »Da muß unter der Decke Blut sein«, flüsterte sie.
    Billy Elting fühlte sich angesprochen. »Ist das Blut vielleicht gewandert?«
    »Wieso?«
    Der junge Mann deutete auf die Wände und bewegte seinen Arm im Kreis. »Ich meine von der Wand unter die Decke gewandert.«
    »Quatsch.«
    Ein dritter Tropfen fiel. Man hatte eine dünne Decke über den großen Tisch gelegt. Der Fleck breitete sich immer mehr aus und färbte die Decke rot. Ein makabres Bild, zwischen dem Geschirr das Blut zu sehen. Cathy schüttelte sich.
    »Und ich habe noch etwas gesehen«, sagte Billy leise. »Auch gehört.«
    »Stöhnen?«
    »Nein, aber aus der Wand, die sich plötzlich öffnete, kam ein Gesicht. Es war halb verwest, ein Messer sah ich auch…«
    »Ich dasselbe.«
    Billy Elting schaute Cathy an. Er sah die Gänsehaut auf ihrem Gesicht und hob die Schultern.
    Die beiden waren ratlos.
    »Wir könnten auch von hier verschwinden«, schlug das Mädchen nach einer Weile vor.
    »Und welchen Grund geben wir an?«
    »Die Wahrheit.«
    Billy lachte auf. »Du hast nicht erlebt, wie die Frominghton reagierte, als ich sie auf das Blut ansprach. Einen Spinner hat sie mich genannt und mir meine Vergangenheit vorgehalten! Ich wäre noch nicht völlig geheilt oder so ähnlich.«
    »Das ist gemein.«
    »Sag es ihr, nicht mir.«
    Cathy Barker hob die Schultern. »Was wir gesehen haben, glaubt uns sowieso keiner. Ehrlich gesagt, ich habe schreckliche Angst vor der kommenden Nacht.«
    »Frag mich mal.«
    »Vielleicht schleiche ich mich aus dem Schloß und übernachte irgendwo draußen.«
    »Wäre nicht das Schlechteste.« Elting schaute auf die rote Lache.
    Sie war größer als eine Männerhand. Wieder fiel ein Tropfen und klatschte in die Lache hinein, wobei winzige Spritzer in die Höhe flogen.
    Schritte.
    »Die Frominghton kommt«, sagte Cathy, denn sie hatte den typischen Gang erkannt. Schon tauchte die Frau in der großen Tür auf.
    »Ach, Sie sind ja immer noch hier«, bemerkte sie

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