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018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

Titel: 018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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Die Kugel verfehlte ihr Ziel.
    Die Bestie hatte inzwischen den Maschendrahtzaun erreicht, der das Grundstück nach dieser Seite Hin abgrenzte.
    Brad konnte es nicht verhindern, dass der Kerl den Zaun überkletterte und gleich darauf die angrenzende Straße überquerte.
    Als der Werwolf die Mitte der Straße erreicht hatte, zerfetzte eine schrille Hupe die Stille. Die Bestie schnellte mit weiten Sätzen über die Fahrbahn.
    Ein Wagen kam angerast.
    Der Fahrer musste auf die Bremse steigen und ruckartig ausweichen.
    Wenn er das nicht getan hätte, hätte er den Werwolf mit dem Kühlergrill aufgegabelt.
    Der Wagen zischte haarscharf an dem Tier vorbei. Das Fahrzeug brach sofort hinten aus. Es begann heftig zu schleudern, und der Fahrer hatte viel Mühe, den Wagen wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Inzwischen hatte sich der Werwolf hastig in eine schmale finstere Straße geflüchtet.
    Der Fahrer hatte in seiner Aufregung das Gesicht des Werwolfs nicht wahrgenommen. Er dachte, soeben einem total betrunkenen Kerl das Leben gerettet zu haben.
    Als sein Wagen zum Stillstand kam, brüllte er fürchterliche Flüche zum Seitenfenster hinaus, ohne jedoch auszusteigen.
    Die Gegend war finster. Es war nicht ratsam, den Wagen zu verlassen. 
    Vielleicht war der Kerl gar nicht besoffen. Vielleicht war das nur ein Trick, um ihn zu überfallen.
    Der Mann überlegte nicht lange. Sobald er sich mit seinen Flüchen genügend Luft gemacht hatte, fuhr er weiter.
    Brad hatte inzwischen den Maschendrahtzaun überklettert.
    Er hatte den Wolfsmenschen in die schmale Straße verschwinden gesehen und lief keuchend hinterher.
    Die mordgierige Bestie blieb vor einem massiven Gullydeckel stehen.
    Brads Schuhe klopften einen regelmäßigen Rhythmus auf den Asphalt.
    Der Werwolf bückte sich blitzschnell. Er hob den Deckel auf, schlüpfte in die enge finstere Öffnung und ließ den Deckel gleich darauf über sich zufallen.
    Er turnte mit ungeheurer Behändigkeit über die Eisenleiter nach unten.
    Die Verletzung machte ihm zu schaffen.
    Trotzdem gelang ihm die Flucht.
    Brad hatte ihn in der Dunkelheit aus den Augen verloren. Er lief über den Gullydeckel, ohne zu ahnen, dass der Werwolf diesen Fluchtweg gewählt hatte.
    Er lief noch zweihundert Meter weiter.
    Dann musste er wütend einsehen, dass es keinen Sinn mehr hatte, weiterzulaufen.
    Es war dem Ungeheuer gelungen, zu entkommen.
    ***
    Die verletzte Bestie wankte durch den Entwässerungskanal.
    Das Tier schien sich in dem weitverzweigten System auszukennen. Es lief unbeirrbar durch schmale Gänge, in deren Rinnsalen eine stinkende Brühe floss. Er wählte den jeweils für ihn in Frage kommenden Schlauch und landete schließlich nach einer halben Stunde bei einem nach oben führenden Schacht.
    Sein funkelnder Blick kroch die Eisenleiter nach oben.
    Er sah den Mond durch das Gitter des Gullydeckels schimmern. Dieses milchweiße Licht stärkte ihn ein wenig. Es zog ihn an.
    Blitzschnell fasste er nach den kalten eisernen Sprossen und kletterte hastig nach oben.
    Zuerst hob er den Deckel nur wenige Zoll an, um vorsichtig in alle Richtungen zu spähen.
    Als er sicher war, dass niemand ihn aus dem Schacht klettern sah, hob er den Deckel schnell ab und schlüpfte aus dem Gully.
    Der Deckel klappte mit einem metallenen Geräusch zu.
    Der Wolfsmensch blickte sich um. Die Schmerzen in seinem breiten Rücken wurden immer unerträglicher. Er versuchte, sich mit den Pfoten an die Wunde zu fassen. Es gelang ihm nicht.
    Ein grauenvolles Stöhnen entrang sich seiner Kehle.
    Er stand vor einer langgezogenen Ziegelmauer.
    Dahinter lag ein stiller Friedhof.
    Der Werwolf lief die Mauer entlang. Nach wenigen Schritten schon schnellte er hoch und überkletterte die Mauer keuchend.
    Hastig sprang er auf der anderen Seite der Mauer hinunter. Das weiche Erdreich fing ihn sanft auf. Er ging ein wenig in die Hocke, blieb in dieser Stellung und lauschte.
    Friede! Stille! Hier war er in Sicherheit. Hier hatte er nichts zu befürchten.
    Die Schmerzen pochten in seinem Rücken. Er wand sich, richtete sich auf, knurrte und winselte leise.
    Wankend eilte er zwischen den Gräbern hindurch. An manchen Grabsteinen hielt er sich kurz fest, um ein wenig zu verschnaufen. Er war müde. Er war erschöpft vom vielen Laufen, war erschöpft vom vielen Blutverlust.
    Die Kugel glühte in seinem Körper. Ein klägliches Winseln kam aus seiner Schnauze.
    Er lief weiter, an Grabkreuzen vorbei, an dunklen, gespenstisch dastehenden

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