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018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

Titel: 018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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fragte Wood ungeduldig. »Wenn etwas passiert ist, sollten wir zusammen hineingehen. Allein sind Sie vielleicht verloren.«
    Brad schüttelte den Kopf. »Sie verhalten sich inzwischen mucksmäuschenstill.«
    »Aber...«
    »Und bleiben Sie vor allem im Wagen sitzen!« ließ Brad keine Widerrede aufkommen. »Was auch immer passiert — Sie rühren sich nicht von der Stelle, klar?«
    Candice nickte verstört.
    Wood sagte nichts.
    Deshalb sagte Brad: »Haben Sie mich verstanden, Mr. Wood?«
    »Ja, ja«, sagte der Produzent aufgeregt.
    Brad richtete sich auf. Die Straße war leer. In der Ferne tanzte ein Scheinwerferpaar.
    Robin Hood? dachte Brad.
    Es war der Captain. Er traf zwei Minuten später vor dem Haus ein.
    Im Fond des Wagens saß Natalie Andersen. Sie saß steif da wie eine Puppe und bewegte sich nicht.
    Robin Hill sprang aus dem Wagen und lief zu Brad.
    »Was ist?« fragte er.
    »Bin eben erst gekommen.«
    »Dann wollen wir mal«, sagte Hill und ging auf das Haus zu.
    Brad ging mit ihm. Sie erreichten die Tür.
    Robin Hill drückte auf den Klingelknopf. Drinnen schlug die Glocke an.
    Hill blickte den Freund nervös an.
    »Wenn die Bestie bereits da war, Wird uns niemand mehr öffnen können«, sagte Brad ernst.
    Captain Hill nickte. Sie wandten sich von der Tür ab und liefen um das Haus herum.
    »Da!« sagte Brad und wies auf die zerbrochene Terrassentür.
    Hills Kopfhaut zog sich zusammen. »Er war also da!« keuchte er entsetzt.
    Es war reiner Zufall, dass Brad aus den Augenwinkeln einen Schatten zwischen zwei Büschen davonhuschen sah.
    Er brüllte: »Halt! Stehenbleiben!«
    In derselben Sekunde jagte er los. Der Schatten blieb nicht stehen. Er hastete weiter. Er war groß, suchte hinter Bäumen Deckung, suchte immer wieder das Dunkel von Büschen und Bäumen.
    Brad zog seine Luger.
    Noch einmal rief er den Davonhastenden an.
    Der Mann — oder was es war — rannte eben über einen Wiesenstreifen.
    Brad riss die Luger hoch.
    Er hielt die Waffe mit der Rechten und stützte das Handgelenk mit der Linken. Er zielte sorgfältig auf den großen Schatten.
    Dann drückte er ab.
    Der Schuss peitschte durch die Stille der Nacht. Eine grellbunte Feuerblume fegte aus der Mündung der Luger. Brads Kugel traf.
    Das bewies ihm das schreckliche Gebrüll, das fast im selben Augenblick einsetzte.
    Für Brad gab es nicht den geringsten Zweifel, dass er soeben den Werwolf angeschossen hatte.
    ***
    Erschüttert stand Captain Hill vor der Leiche seines Sergeants.
    In diesem Raum sah es aus, als hätte ein gewaltiger Orkan gewütet.
    Hill riss sich nach einer schwachen Minute von dem entsetzlichen Anblick los. Er dachte an Elga Blakely. Er lief im Raum herum, sah hinter die Sessel, hinter den Tisch. Er suchte sie, konnte sie jedoch nicht finden.
    War es ihr gelungen, sich vor dieser reißenden Bestie in Sicherheit zu bringen?
    »Mrs. Blakely!« rief Captain Hill laut.
    Er trat in die Halle.
    »Mrs. Blakely!«
    Seine Stimme hallte durch das Haus. Er lauschte auf das Echo, wartete auf eine Antwort, auf irgendein Lebenszeichen von Elga.
    Nichts.
    Es war absolut nichts zu hören.
    Hill lief die Treppe nach oben. Er sah sich fünf Türen gegenüber.
    Hinter der ersten Tür lag das Bad. Hinter der zweiten ein Fremdenzimmer. Hinter der dritten ein Ankleidezimmer, dann kam noch ein Fremdenzimmer, und schließlich Elga Blakelys supermodernes Schlafzimmer mit französischem Bett und raffinierten Spiegelschränken.
    Das Bett war unberührt.
    Elga befand sich nicht im Obergeschoß. Hill ging langsam wieder nach unten. Er durchstöberte das Erdgeschoß, die Halle, die Küche, die beiden Abstellräume, die Bibliothek, das Arbeitszimmer.
    Wieder nichts.
    Blieb nur noch der Keller. Hill schritt aufgeregt hinunter.
    Seine Nackenhaare stellten sich auf, noch ehe er Elga entdeckt hatte.
    Als er sie dann fand, krampfte sich sein Herz zusammen.
    Er war ein hartgesottener Polizist, der schon viele Leichen gesehen hatte.
    Marjorie Wood war nicht schön anzusehen gewesen. Aber das, was er hier zu sehen bekam, drehte ihm den Magen um.
    Er musste die Augen schließen und sich schnell umwenden.
    Der süßliche Geruch des Blutes ließ in seinem Hals einen würgenden Ekel entstehen.
    Er lehnte sich benommen an die kalte Mauer und stöhnte erschüttert:
    »Mein Gott! Dieser Teufel!«
    ***
    Brad Cool rannte hinter der taumelnden Gestalt her.
    Noch einmal riss er die Waffe hoch. Noch einmal drückte er ab. Doch diesmal hatte er kein Glück mit seinem Schuss.

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