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018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt!

Titel: 018 - Schrei, wenn der Werwolf kommt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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Wood zu seiner Sekretärin.
    Brad saß auf der Couch und nippte an einem Whisky. Wood nagte an der Unterlippe.
    »Er will mein Geld«, meinte der Filmproduzent. »Er hätte sich nur an mich halten sollen. An sonst niemand. Wie kommt er dazu, andere Leute mit einzubeziehen? Was können denn die anderen dafür?«
    Brad nippte noch einmal am Whisky. »Von seinem Standpunkt aus betrachtet, handelt er vollkommen richtig.«
    »Wieso?«
    »Er kann Sie dadurch, dass er Ihnen nahestehende Personen töten lässt, viele Tode sterben lassen, ehe er an Sie direkt herantritt.«
    »Das ist ein Schwein! Ein Sadist! Ein Teufel.«
    »Er rechnet damit, dass Sie irgendwann zusammenklappen werden. Einer solchen Belastung ist niemand lange Zeit gewachsen.«
    »Sie meinen, er rechnet damit, dass die unschuldigen Opfer mein Gewissen so stark belasten, dass ich schließlich jede Forderung akzeptieren würde?«
    Brad nickte. »Und dann bittet er zur Kasse. Sie werden zahlen.«
    »Aber ich habe das Geld nicht.«
    »Sie könnten es auftreiben, wenn es unbedingt sein muss.«
    »Ich würde nicht zahlen.«
    »Wir wollen hoffen, dass es uns heute Nacht gelingt, den Werwolf unschädlich zu machen«, sagte Brad Cool gedämpft.
    Candice nickte verschreckt. Sie war ziemlich blass um die Nase. Sie strich sich immer wieder eine widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn, sprach jedoch kein Wort.
    Viel Angst war in ihren Augen zu sehen. Sie fühlte sich noch zu jung zum Sterben.
    Als das Telefon anschlug, ruckten die Köpfe aller drei Anwesenden zum Schreibtisch hin.
    »Das schwarze!« sagte Delmer Wood, der seine Apparate am Klingelton unterscheiden konnte.
    Brad erhob sich. »Mit Ihrer Erlaubnis ...«
    Wood nickte. Er war froh, dass Brad ihm die Arbeit abnahm. Er wollte heute nicht mehr telefonieren. Es war ihm, als würde er nur Unangenehmes erfahren, wenn er den Hörer abnahm.
    Brad ging zum Schreibtisch, fischte den Hörer von der Gabel und legte ihn sich ans Ohr.
    Am anderen Ende war Robin Hill.
    »Was gibt’s, Robin Hood?« fragte Brad.
    Hill war ziemlich aus dem Häuschen.
    Brads Wirbelsäule versteifte sich. Er witterte etwas Schlimmes. Da war was passiert!
    »Bei Elga Blakely ist etwas schiefgelaufen, Brad!« keuchte der Captain.
    »Was denn?«
    »Ich weiß es nicht...«
    »Wieso sagst du dann ...?«
    »Ich versuche schon seit zehn Minuten anzurufen«, sagte der Captain hastig.
    »Und?«
    »Es geht niemand ’ran.«
    Brad spürte, wie er unter den Achseln und an den Handflächen feucht wurde.
    »Ich schlage vor, wir fahren sofort hin!« sagte Brad.
    Captain Hill war damit einverstanden. »Aber vergiss nicht, deine Schützlinge mitzunehmen, sonst erleben wir hinterher vielleicht eine unangenehme Überraschung!«
    Brad warf den Hörer auf die Gabel.
    Wood und Candice starrten ihn verdattert an. Er musste ihnen reinen Wein einschenken, musste ihnen sagen, dass man mit dem Schlimmsten rechnen musste. Es ging nicht anders.
    Dann brachen sie überstürzt auf.
    ***
    Der Wolfsmensch hatte sich neben der nackten Toten auf den Boden gesetzt.
    Überall wohin man sah, waren Blutspritzer. Die Kleider der Toten, der Kellerboden, der Wolf, alles war voll Blut.
    Die Leiche sah fürchterlich aus.
    Als die blutrünstige Bestie sich endlich genug an dem Anblick geweidet hatte, erhob sie sich und leckte sich mit der bluttriefenden Zunge über die felligen Pfoten.
    Dann wandte sich der Wolf langsam um und ging die Kellertreppe nach oben.
    Im Haus war es totenstill.
    Der Tiermensch ging durch die Halle und erreichte das Wohnzimmer.
    Er näherte sich leise dem Sergeant, starrte ihn feindlich an und versetzte ihm dann einen kräftigen Tritt.
    Der Werwolf wandte sich der Terrassentür zu. Seine Mission war erfüllt. Er hatte den unheimlichen Auftrag ausgeführt. Er hatte seinen Hunger gestillt. Die quälenden Schmerzen, die er in sei en Eingeweiden verspürte, solange er keinen Menschen getötet hatte, waren verschwunden. Er fühlte sich wohl. Unsagbar wohl.
    Er trat auf die Terrasse hinaus.
    Das Mondlicht labte ihn.
    Plötzlich irritierte ihn das Geräusch von gebremsten Rädern.
    Ein Wagen war vor Elga Blakelys Haus stehengeblieben.
    Der Werwolf ließ ein wütendes Knurren hören und blieb wie angewurzelt stehen.
    Brad Cool stellte den Motor ab. Dann öffnete er die Wagentür und faltete sich aus dem Porsche, in den er Delmer Wood und Candice Burke gepfercht hatte.
    Er beugte sich zum Seitenfenster hinunter und sagte: »Ich seh’ mal nach.«
    »Und was tun wir?«

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