0180 - Der gnadenlose Gegner
ihren Händen, das bedeutete bereits das sichere Ende des Vereinten Imperiums. Es bedeutete gleichzeitig eine Zunahme des Einflusses von Con Perton. Der Zufall hatte ihnen alle Trümpfe in die Hände gegeben, die nötig waren, um die Vorherrschaft der Terraner in der Galaxis zu brechen. Wenige Augenblicke später erreichte Perton die Meldung eines Beibootes, das die erste Gruppe von Überlebenden aufgespürt und vernichtet hatte.
„Sie haben sich in mehrere Gruppen aufgelöst", sagte er. „Ich nehme an, daß die meisten in den Bergen stecken. Wir werden sie jedoch finden, auch wenn wir jeden Stein auf dieser verlassenen Welt umdrehen müßten." Er wandte sich wieder an Matthieu. „Der Schiffsarzt wird Sie wieder auf die Beine bringen, junger Mann", sagte er jovial. „Lassen Sie sich von Leutnant Varringer eine Kabine geben." Der ungeahnte Erfolg, den er errungen hatte, gab Perton ein noch nie gekanntes Gefühl der Sicherheit. „Kommen Sie, Ashton", sagte er zu dem Piloten. „Wir kehren zum Beiboot zurück. Unser Ziel sind die Berge Toermlin verließ den Kaktus bei Anbruch der Dunkelheit. Er hatte lange gebraucht, um seine Furcht soweit zu unterdrücken, daß er es wagte, die Behausung zu verlassen. Wenn die Jaikas nicht bereits vor Angst in ihre Schlupfwinkel geflohen waren, dann mußten sie sich spätestens jetzt dorthin zurückziehen. Am Anfang der Wüste sah Toermlin die gigantischen Schatten der fliegenden Kugeln. Er wandte seine Aufmerksamkeit der näheren Umgebung zu. Es war das zweitemal, daß er den Kaktus nicht durch die Wurzel, sondern durch die Seitenpforte verließ. Beim erstenmal war die Situation jedoch bei weitem nicht so gefährlich gewesen, denn er war lediglich nach draußen gegangen, um die notwendigen Schlußarbeiten an der Seitenpforte und dem Guckloch vorzunehmen. Heute mußte er jedoch ein großes Stück an der Oberfläche zurücklegen. Er hoffte, daß er früher oder später durch eine andere Behausung in den Hauptschacht eindringen konnte. Über den Bergen flackterte ab und zu ein grelles Licht auf.
Toermlin war überzeugt, daß es mit der Anwesenheit der Götter zu tun hatte, deshalb kümmerte er sich darum. Er war glücklich, als er von einem anderen Teper in einen Kaktus eingelassen wurde. Der Teper war ebenso verwirrt wie er, so daß Toermlin auf Erklärungen verzichten konnte. Er erfuhr, daß von dieser Behausung aus ein Hauptschacht zu erreichen war und setzte seine Wanderung fort.
Inzwischen war es vollkommen dunkel geworden, aber für Toermlin war das Vorwärtskommen unter der Oberfläche eine Selbstverständlichkeit. Er begegnete mehreren vollkommen verwirrten Tepern. An verschiedenen Stellen war auch der Hauptschacht eingestürzt. Man hatte bereits damit begonnen, die Einbrüche wieder zu beseitigen. Noch nie in seinem Leben war Toermlin so schnell gelaufen. Seine kräftigen Hinterbeine schmerzten, denn sie mußten fast das ganze Gewicht des Körpers tragen. Mitten in der Nacht kam Toermlin am gut getarnten Schachtausgang an. Er pfiff das Erkennungssignal, und einer der Wächter antwortete ihm. Ein dichter Kranz aus Kaktusstacheln versperrte allzu blutdürstigen Jaikas den Zugang - falls sie ihn überhaupt entdecken sollten. Die kühle Nachtluft schlug Toerm-lin entgegen, als er seinen Weg zwischen den Felsen fortsetzte. Noch immer wanderten die Lichter über den Bergen dahin, ruhelos auf und nieder schwebend. Seltsame Geräusche drangen an Toermlins scharfes Gehör. Der Teper glitt schaudernd an den Felsen vorbei. Sein untrüglicher Instinkt führte ihn zu den Höhlen.
Sobald eines der Lichter näher kam, drückte Toermlin sich eng an den Boden, sein Körper wurde eins mit den Steinen.
Schweratmend wartete er, bis es wieder vollkommen dunkel wurde. Toermlin sagte sich, daß er vor Göttern keine Furcht zu zeigen brauchte, aber seine Gefühle waren stärker als diese Überlegungen. Ob Götter oder nicht, solchen Erscheinungen begegnete man besser mit Mißtrauen. Als die Höhlen dicht vor ihm lagen, blieb er stehen und witterte. Irgend etwas hatte sich verändert. Es war ihm unmöglich, genau festzustellen, was passiert war, aber er fühlte, daß sich während seiner Abwesenheit etwas zugetragen hatte. Überlegend hockte er auf einem .glatten Felsen. Plötzlich wußte er, was ihn störte.
Da war noch jemand in der Dunkelheit. Ein kaum spürbarer, fremdartiger Duft stieg in Toermlins Nase. Er knurrte leise und witterte in die Nacht. Der unbekannte Geruch kam von den
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