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0180 - Die Horror-Katzen

0180 - Die Horror-Katzen

Titel: 0180 - Die Horror-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sarkastisch. Dann nahm er sich das harte Ei vor.
    Auch der Butler war noch derselbe. Morris Dennessey, den sein damaliger Chef, Sir James Hedgeson, stets »James« genannt hatte, und Dennessey war auch nach dem Tod des alten Hedgeson »James« geblieben.
    Zamorra entsann sich nur ungern an die damaligen Ereignisse. [1]
    April Hedgeson, Nicole Duvals frühere Studienfreundin, hatte diese nebst Zamorra zu ihrer 23-Jahresfeier eingeladen. Yanaa, die Hexe aus dem Gardasee, hatte dabei kräftig mitgemischt, und »The Great Hedgeson«, der einen Großkonzern befehligte und sich in dieser Prunkvilla am Gardasee von der Menschheit zurückgezogen hatte, hatte sich als ein Mann gezeigt, der dem Teufel seine Seele verschrieben hatte. Und der Teufel hatte ihn dann auch geholt, ohne daß Zamorra es hatte verhindern können. Darüber war auch noch einer der wenigen Dhyarra-Kristalle zerstört worden, die es noch auf der Erde gab. Es war alles ein wenig hektisch gewesen.
    April war die Alleinerbin. Irgendwann hatte »The Great Hedgeson« auch noch einen Sohn gehabt, der sich mit seinem Wagen um einen Baum gewickelt hatte und das nicht überlebte. Der rachsüchtige Alte hatte den unter Naturschutz stehenden Baum kurzerhand fällen lassen. Der Tod seines Sohnes war auch der Grund gewesen, daß Hedgeson sich verbittert zurückgezogen und einen Pakt mit Beelzebub geschlossen hatte.
    April war in der Prunkvilla geblieben. Sie hatte hier ihre Freunde und Bekannten und fühlte sich unter Italiens Sonne wohl. Ins kühle, neblige England zog sie nichts.
    Jetzt hatte sie Nicole und Camorra erneut eingeladen, und beide hatten die Gelegenheit wahrgenommen, einmal wieder ein paar Tage auszuspannen und sich dabei dem Luxus hinzugeben, über welchen April Hedgeson, die dunkelhaarige, schlanke Schönheit, gebot. Es war ein Wiedersehen geworden, das inzwischen nicht mehr von den damaligen Ereignissen überschattet wurde. Denn darüber war längst Gras gewachsen. Mit dem Großkonzern wurde April nur soweit belästigt, daß sie hin und wieder Geschäftsbilanzen durchsah und Vorschläge machte, die auch meist befolgt wurden. Schon ihr Vater hatte ein leistungsfähiges Management herangezogen, das ihm alle Arbeit abgenommen hatte. Er brauchte lediglich das Geld, das der Konzern erwirtschaftete, sachkundig wieder zu investieren oder zu verbraten.
    Zamorra trank den Rest Tee und lehnte sich zurück. James hatte auf der großen Terrasse gedeckt, von der aus man einen hervorragenden Ausblick über einen gepflegten Park mit Swimming-pool und dahinter auf den Gardasee besaß, der in der Morgensonne erstrahlte. Der Pool konnte bei schlechtem Wetter überdacht und beheizt werden; der Alte hatte damals an alles gedacht, und wenn er geahnt hätte, daß Zamorra sich jetzt auf der Terrasse lümmelte, würde er wahrscheinlich in seiner Gruft rotieren. Er gehörte zu den wenigen Menschen, die Zamorra nicht mochten. Er hatte den Parapsychologen immer für einen Spinner gehalten und hätte ihn bei einem der früheren Besuche fast die breite Marmortreppe hinuntergeworfen. Zamorra lächelte. Der alte Pulverkopf war trotz allem eine imponierende und auf gewisse Weise auch sympathische Erscheinung gewesen, der man solche Dinge einfach nicht übelnehmen konnte.
    Daß Nicole, seine langjährige Lebensgefährtin und Sekretärin, noch immer nicht am Frühstückstisch erschienen war, wunderte ihn wenig. Nicole konnte, wenn man sie nicht störte, unheimlich lange schlafen, und da die Gästezimmer der Prunkvilla Einzelzimmer waren, hatte Zamorra naturgemäß keine Übersicht, ob Nicole noch schlief oder schon unter der Dusche stand. Halbwegs gesättigt, entschloß er sich, nachzusehen und betrat durch die Terassentür den großen Living-Room, der über einen stilechten Kamin verfügte und mit hochlehnigen Sesseln bestückt war, welche man um den Kamin gruppieren konnte.
    Wie ein Gespenst tauchte »James« auf.
    »Wenn Sie Miß Hedgeson und Mademoiselle Duval suchen - die sind außer Haus, Monsieur«, deutete der Butler mit einer dezenten Verneigung an. »Miß Hedgeson ließ den Wagen bereitstellen. Die beiden Damen sind bereits früh gefahren.«
    Zamorra runzelte die Stirn.
    Früh? Das paßte eigentlich weniger zu Nicole, zumal der vorherige Abend sehr, sehr lang geworden war. Und warum hatte sie ihm nichts davon gesagt, daß sie mit ihrer ehemaligen Studienkollegin irgendwohin fahren wollte?
    »Weiß man, wohin?« fragte er vorsichtig an.
    »Man weiß«, erwiderte James mit

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