0182 - Drei von der galaktischen Abwehr
aufgeregt und mit großen Augen, erschien auf der Bildscheibe. „Guten Morgen", sprudelte Kato hervor. „Ganz große Neuigkeit! Wir wissen jetzt mehr über die Plastikschildkröten von Hannef. Sie sind vielleicht doch noch zu retten." Art war jetzt hellwach. „Woher ...?" stieß er hervor, aber Kato unterbrach die Frage nach dem ersten Wort. „Wir treffen uns", rief er hastig. „Übliche Stelle, in einer halben Stunde, klar?"
Art nickte. „Klar", murmelte er. Kato unterbrach das Gespräch.
Art ließ sich in den Sessel fallen und barg den Kopf in den Händen.
Iko! Kato wußte etwas über sie. Nach seinen Worten zu schließen, mußte man sie festgenommen haben. Aber es gab eine Möglichkeit, sie zu befreien. Art raffte sich auf. Es gab keine Zeit zu verlieren. Iko mußte befreit werden. Die „übliche Stelle" war ein kleines Cafe im Westend. Art und Kato hatten sich niemals zuvor dort getroffen. Die Pläne für den Notfall sahen jedoch vor, das Cafe solle als Treffpunkt dienen und in abhörbaren Bildsprechgesprächen als „die übliche Stelle" bezeichnet werden.
Es lag an einer ruhigen Seitenstraße und bestand nur aus einem mittelgroßen, mit zehn Tischen bestückten Raum. Wegen seiner altmodischen Einrichtung und einiger ungewöhnlicher Delikatessen, die es in ganz Four Rivers nur dort zu haben gab, erfreute es sich großer Beliebtheit. Als Art eintraf, war es kurz vor zehn Uhr morgens, und die einzigen Plätze, die es noch gab, waren die, die Kato Jennsen an seinem Tisch freigehalten hatte.
Art setzte sich und bestellte ein Frühstück. Er sah Kato an, daß er wie auf heißen Kohlen saß. Aber während die Kellnerin die Bestellung entgegennahm, traute er sich nicht, den Mund aufzumachen. Sie war kaum fort, da stieß er hervor: „Also ... was tun wir jetzt?" Art machte eine beruhigende Geste. „Langsam!
Woher hast du die Information?"
„Von einem Gewährsmann."
„Und woher hat er sie?"
„Er hat Beziehungen zur Polizei." Art zog die Brauen in die Höhe. „Du meinst... zu uns?" Kato nickte eifrig.
„Ja. Man braucht auch solche Leute."
„Na schön. Und was weiß er?"
„Eine weibliche Gefangene, die bis vor kurzem selbst Polizistin war, und zwar Offizier, soll heute nacht vom Palais des Präsidenten aus zu einer Außenstelle des Geheimdienstes gebracht werden. Man will sie dort verhören, bevor man sie ins Gefängnis steckt und ihr den Prozeß macht." Art verzog das Gesicht. „Das Ganze wurde deinem Mann wahrscheinlich auf silbernem Tablett serviert, wie?" Kato war seiner Sache völlig sicher. „Nein, ganz und gar nicht", antwortete er und schüttelte energisch den Kopf. „Der Mann kennt einen Polizeisergeanten. Der Sergeant ist schon seit zwanzig Jahren im Dienst und wird zu wichtigen Angelegenheiten oft hinzugezogen. Er gehört zu dem Wachtrupp, der den Transport begleitet."
„Und wie kommt er dazu, das deinem Gewährsmann zu erzählen?" Kato grinste. „Er hat eine heimliche, kleine Liebe, die mein Mann auszunutzen versteht. Fürs Geld nämlich. Er war sein ganzes Leben lang schlau genug, seine Bestechlichkeit gut zu verbergen. Wahrscheinlich liegt das daran, daß er nie in wirklich große Fälle verwickelt war und immer nur bescheidene Summen nahm. In diesem Fall zum Beispiel genügten hundert Solar." Art nickte anerkennend. „Iko wird also zu einer Außenstelle gebracht", nahm er den Faden wieder auf. „Zu welcher?" Kato beschrieb die Lage der Dienststelle. Schon nach den ersten zwei Sätzen wußte Art, daß es sich um die gleiche handelte, die Felip Ardez und Peder Felje im Verhör als das Archiv des Geheimdienstes bezeichnet hatten. Sein erster Gedanke war, jemand hätte ihnen eine Falle gestellt. Dann jedoch kam ihm zu Bewußtsein, daß weder Iratio Hondro, noch sonst irgend jemand von den Auskünften wissen konnte, die Felip und Peder während des Verhörs gegeben hatten. Nicht einmal Kato wußte davon, und Iko hatte die Auf Zeichnungen so flüchtig zu sehen bekommen, daß sie keine Hinweise geben konnte, selbst wenn sie mechanohypnotisch verhört würde. Die Möglichkeit, daß der Geheimdienst von seinen Plänen wußte, schied also aus. Damit wurde auch die Befürchtung gegenstandslos, man hätte eine Falle aufgebaut. „Schön", sagte Katr. „Vielleicht erklärst du mir endlich, wie es jetzt weitergeht. Ich nehme an, ich spiele eine Rolle in deinen Plänen. Also habe ich. .." Er hatte voller Verbitterung gesprochen und schwieg abrupt, als Art ihn ansah.
„Was gibt's?"
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