0183 - Die Dschungel-Armee
Treiben ihrer Nachkommen wohl gutgeheißen. Doch auch sie, die noch die Urwälder von Plophos gerodet und sumpfigen Boden urbar gemacht hatten, gehörten der Vergangenheit an. Der gleichen Vergangenheit wie Rhodan und Atlan. Früher oder später 'würde man diese Bilder wegnehmen. Man würde andere aufhängen. Bilder von Männern wie Hondro, Jiggers und Teltak. „Es sieht so aus, als befänden wir uns hier im vornehmen Teil des Regierungsgebäudes von Zentral- City", bemerkte Bully sarkastisch. „Von einer Kellerwohnung hierher, das will schon etwas bedeuten. Wir steigen im Wert."
Sie wurden in ein großes Zimmer gebracht. Durch großzügig angelegte Fenster hatten sie Aussicht auf die Stadt. Die Temperatur wurde von einer unsichtbaren Klimaanlage geregelt.
An diesen Raum schloß sich ein kleines Zimmer an, dessen Schiebetür geöffnet war, so daß die Gefangenen die für sie bestimmten Betten sehen konnten. Der Wohnraum war luxuriös eingerichtet. Teltak machte eine einladende Geste. „Dieses Appartement wurde auf besonderen Wunsch des Obmanns für Sie reserviert", sagte er spöttisch. „Sie sollen sich auf Greendoor wohlfühlen und nichts vermissen, Die Wächter kamen mit herein.
Auf dem geschwungenen Tisch stand ein Projektionsgerät. Die Leinwand war auf der dem Schlafzimmer gegenüberliegenden Wand angebracht. Auf einen Wink Teltaks verdunkelten die Wächter den Raum.
„Ich habe einige interessante Aufnahmen für Sie", sagte der Vormann. Er schaltete den Projektor ein. Für einen kurzen Augenblick geriet sein Gesicht in den Strahl der Leuchtröhre. „Nehmen Sie doch Platz", forderte er mit gespielter Höflichkeit auf. Schweigend ließ sich Rhodan in einem der gepolsterten Pneumosessel nieder. Sofort paßte sich das Polster seinen Körperformen an. „Ich werde Ihnen nun die neuesten Aufnahmen aus der Galaxis zeigen", kündigte Teltak an. „Unseren Agenten ist es gelungen, an allen wichtigen Schauplätzen diese Bilder zu machen." Ein kaum hörbares Klicken kam vom Projektionsgerät. Das erste dreidimensionale Bild wurde sichtbar.
Rhodan erblickte einen ausgedehnten Raumhafen. Auch ein Laie hätte sehen können, daß hier der Start einer großen Flotte von Kriegsschiffen vorbereitet wurde. Die Raumschiffe zeigten Kugelform. „Das ist ein Teil der plophosischen Streitmacht", erklärte Teltak. „Die Schiffe sind startbereit. Sobald Hondro den Befehl zum Losschlagen gibt, werden diese Verbände in den Raum rasen. Doch dieses Bild ist bei allen Kolonialvölkern gleich.
Alle autonomen Systeme wittern eine Chance, die eigene Macht zu festigen und vielleicht zu vergrößern. Große Verbände durchstreifen den Raum." Teltak zeigte ihnen mehrere Dutzend Aufnahmen, aus denen eindeutig hervorging, daß die Wirrnisse innerhalb des Imperiums in kurzer Zeit zur Anarchie führen mußten. Schon waren heftige Raumschlachten entbrannt.
Niemand richtete sich noch nach den Befehlen, die Rhodans Vertreter, Mercant und Julian Tiff-lor, gaben. Mit dem scheinbaren Ende Rhodans hatte das Vereinigte Imperium zu existieren aufgehört. Dadurch entstand für die Plophoser eine denkbar günstige Position. Da Hondros Männer über alles informiert waren, mußten sie nur auf den geeigneten Zeitpunkt warten. Rhodan war längst überzeugt, daß die Plophoser die gefährlichsten Gegner waren, die jemals das Imperium bedroht hatten.
„Ich hoffe, diese Vorführung hat Sie alle beeindruckt", sagte Teltak. „Es wäre schade, wenn Sie nicht die Konsequenzen aus den Tatsachen ziehen würden. Arbeiten Sie mit uns zusammen, wie Hondro es vorgeschlagen hat, dann werden Sie am Leben bleiben."
„Wie soll diese Zusammenarbeit aussehen?" erkundigte sich Atlan. Teltak nahm das Gerät vom Tisch. Die Wächter ließen die Jalousien aufgleiten. Der Vormann blinzelte in der plötzlichen Helligkeit. „Darüber wird Sie der Obmann noch unterrichten", sagte Teltak ausweichend. Er winkte seinen Männern und verließ mit ihnen den Raum. Bully blickte sich mißtrauisch um. „Abhöranlagen, Mikrophone, Bildübertragung und alles, was dazugehört", sagte er zornig. „Das glaube ich nicht", widersprach Rhodan. „Wenn Hondro verschiedene Dinge erfahren will, dann braucht er nur diesen Jiggers auf uns loszulassen. Weder Hondro noch Teltak wird uns für so naiv halten, daß wir in einem Zimmer wie diesem über wichtige Geheimnisse reden."
„Perry hat recht", stimmte Atlan zu.
„Ich möchte behaupten, daß wir hier in jeder Beziehung ungestört
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