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0183 - Die Dschungel-Armee

Titel: 0183 - Die Dschungel-Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorgang hatte bereits begonnen. Kasom blieb nichts anderes übrig, als sich auf die Knie sinken zu lassen.
    Hastig kroch er zum seitlichen Gitter und packte die Stäbe. Es gelang ihm nicht, sie zu zerbrechen. Sie waren zäh und biegsam, aber er konnte sie nicht weit genug auseinanderdrücken, um seinen mächtigen Körper zwischen ihnen hindurchzuschieben.
    Er hörte das Reiben der Hölzer gegeneinander. Die Gitter verspannten sich so ineinander, daß Kasom bezweifelte, daß sie sich jemals wieder lösen konnten. Er verwünschte seinen Leichtsinn. Eine schnellere Flucht in seitlicher Richtung hätte ihn in Sicherheit gebracht. Wieder kam das obere Gitter ein Stück tiefer.
    Kasom spürte die Dornen im Nacken. Sie waren spitz wie Pfeile und hart wie Metall. Sie widerstanden Kasoms Versuchen, sie abzubrechen.
    Kasom konnte sich nicht länger auf den Knien halten. Er mußte sich auf den Bauch legen um sich noch ungehindert bewegen zu können. Sofort rückte die Pflanze ihre Fangvorrichtungen weiter zusammen. Der Ertruser überlegte fieberhaft. Wenn er hier nicht schleunigst herauskam, war ihm der Tod sicher.
    Gegen die teuflische Methode der Pflanze konnte er nichts unternehmen. Er robbte auf dem Bauch einige Meter weiter. Da stieß er auf eine große, halb verfaulte Frucht von fast einem Meter Durchmesser. Kleinere Schmarotzer hatten sich auf ihr niedergelassen. Kasom überwand seinen Ekel und packte die Frucht mit beiden Händen. Sie wog bestimmt einen Zentner, doch für den ertrusischen Riesen war sie leicht. Mit einem Ruck stemmte Kasom die Frucht in die Höhe und trieb sie in die Dornen des Fallgitters hinein.
    Die Pflanze reagierte sofort. Mit einer Geschwindigkeit, die Kasom für unmöglich gehalten hätte, löste sich das obere Gitter und schnellte mit der Frucht davon.
    Der USO-Agent wartete nicht darauf, daß er erneut eingeschlossen wurde. Er sprang hoch und stürmte zwischen den seitlichen Gittern hinaus. Der davongeschnellte Ast machte mit der Frucht oberhalb der Wurzeln halt. Kasom sah, wie sich der Ast zu einem engen Skrümmte. Dann fiel die verfaulte Frucht mit einem Platscher in die Wurzel hinein. Ein Schmatzen und Knirschen wurde laut, das Kasoms Nackenhaar aufsteigen ließ. Er konnte sich gut vorstellen, was ihm widerfahren wäre, wenn er sich nicht durch diesen Trick hätte befreien können.
    Kasom sah seine Lage jetzt noch kritischer als zuvor. Er hatte noch nicht einmal die Brandstelle hinter sich gebracht und war nur mit knapper Mühe dem Tod entronnen. Was mochte ihn erst auf einem Marsch nach Zentral-City bevorstehen?
    Kasom war realistisch genug, um die Unmöglichkeit seines Vorhabens einzusehen. Er mußte versuchen, mit einer Drenhol Verbindung aufzunehmen. Noir hatte bewiesen, daß diese Bäume zumindest einen gewissen Instinkt besaßen und auf paranormale Kontakte ansprachen. Kasom war kein Mutant, aber da er seither nicht wieder von einer Drenhol angegriffen worden war, konnte er annehmen, daß das von Noir herbeigeführte Bündnis noch immer bestand. In unmittelbarer Nähe des Ertrusers wuchs eine Drenhol mit weitausladenden Wurzeln. Sie schien erst vor kurzer Zeit einen längeren Weg zurückgelegt zu haben. Unsicher steuerte Kasom auf den Riesenbaum zu. Er wußte, wie gefährlich die dornenbewehrten Peitschenäste waren. Wenn die Drenhol nach ihm schlug, half ihm auch seine Schnelligkeit nicht mehr. Kasom geriet in die Reichweite der Tentakel. Der Baum blieb jedoch ruhig.
    Er schien die Anwesenheit des Fremden nicht zu bemerken.
    Kasom hielt an. Er suchte eine Öffnung, durch die er in das Innere des Stammes kriechen konnte. Jede Drenhol besaß mehrere solcher Aushöhlungen. Die bis zu zweihundert Meter hohen Bäume lebten mit unzähligen anderen Pflanzen in Symbiose. Dafür waren diese Hohlräume vorhanden. Kasom ahnte, daß ihm wiederum eine harte Auseinandersetzung mit einem „Untermieter" bevorstand, wenn er in eine der Höhlen kriechen wollte.
    Kasom schwang sich auf die erste Wurzel hinauf, ohne dabei belästigt zu werden. Er ging bis zum Stamm weiter und stützte sich mit den Händen auf der riesigen Oberfläche.
    Einige Meter weiter sah Kasom eine Öffnung, in die er bequem eindringen konnte. Allerdings hingen einige schleimige Wedel daraus hervor, die nicht gerade verlockend aussahen. Der Ertruser ahnte, daß diese Auswüchse zu einer Pflanze gehörten, die sich innerhalb des Baumes niedergelassen hatte. Diese Fangarme dienten dazu, unvorsichtige Opfer einzufangen.
    Die Wedel

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