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0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

Titel: 0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für jedes Grinsen eine Kugel
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Wahrheit eine Stahlkiste war. Bander und Lines waren jetzt dicht an den Einbahnspiegel getreten, um sich nicht die geringste Kleinigkeit entgehen zu lassen.
    Klinger packte aus. Aus einem Päckchen Pergamentpapier brachte er ein in Öl getränktes Säckchen zum Vorschein. Aus dem Säckchen kam eine Pistole, Kaliber 38 Spezial.
    Ein Schulterhalfter folgte der Waffe. Dann stellte Klinger ein winziges Kombinationsschloß an einer in den Koffer eingebauten Kassette ein und hob den Deckel hoch. Er nahm eine blaue Cellophankarte heraus und legte sie neben die Pistole.
    Zum Schluß aber griff er mit einer fast feierlichen Bewegung in die Kassette und nahm ein hellbraunes Lederetui heraus. Er ließ es aufschnappen und blickte mit einem gewissen stolzen Lächeln auf den blaugoldenen Stern, der unter einer Cellophanscheibe auf Samt lag.
    Es war der Stern des Federal Bureau of Investigation, der nordamerikanischen Bundeskriminalpolizei.
    ***
    Lines wurde totenblaß. Sein Atem ging keuchend.
    »Der Hund!« stöhnte er. »Der Hund ist ein G-man!«
    Aus weit aufgerissenen Augen sah er, wie Klinger sich fertig ankleidete. Plötzlich aber fuhr Lines in die Höhe. Er riß seine Pistole heraus,' sprang auf den Spiegel zu und zerhämmerte ihn mit zwei harten, raschen Schlägen.
    »Keine Bewegung, G-man!« rief er. »Oder du bist ein Sieb! Fel Klinger, du hast mich nicht überlistet!«
    »Mein Name ist Decker«, sagte der Kellner, strich sich über das Bärtchen und fügte hinzu: »Phil Decker. Special Agent des FBI. Das Bärtchen müssen Sie schon entschuldigen. Ich sehe sonst nicht so blöde aus.«
    »Ich entschuldige alles«, sagte Lines grinsend. Aber es war ein Grinsen, das einem das Blut gefrieren konnte. »Bei dem Spaß, den ich an dir noch haben werde, entschuldige ich alles, Mister Decker. Aber nur schön die Händchen oben lassen! Und keine hastige Bewegung! Ich würde auf den Bauch schießen. — Los, Bulle und Bander! Rüber! Nehmt sein Schießeisen!«
    Die beiden Gangster gehorchten rasch. Erst als Bander Phil die eigene Waffe in den Rücken drückte, zerschlug Lines den Rest der noch sitzenden Scherben und kletterte durch die Maueröffnung hinüber in das andere Zimmer.
    »Sie gehen schön vor mir runter in den Keller. Nein, ich gehe vor Ihnen her. Und die Mündung wird auf Ihrem Bauch bleiben, bis wir unten sind. Das ist sicherer, nicht wahr, G-man?«
    »Ich muß Ihre Einfälle bewundern«, sagte Phil.
    Die Prozession ging los. Unendlich langsam ging Lines voran. Als sie endlich den Keller erreicht hatten, gab er Bander ein Zeichen.
    Bander holte mit Phils Waffe aus und schlug ihm den Lauf gegen den Hals. Phil sackte zusammen.
    »Los, binden!« schrie Lines.
    Sein Gesicht war in gnadenlosem Haß verzerrt wie eine Fratze aus einem Eingeborenentempel.
    Lines indessen gab sich einer anderen Beschäftigung hin. Er knüpfte eine Schlinge. Schweigend hielt er sie in der Hand und wartete.
    »Hol einen Eimer Wasser, Bulle!« befahl er, als es ihm zu lange dauerte.
    Das Wasser brachte Phil in die Wirklichkeit zurück.
    »Für dich, mein lieber Freund!« geiferte Lines. Er ließ die Schlinge über Phils Körper hin und her baumeln. Hin und her. Und immer wieder: »Für dich! Verstehst du, für dich!«
    Phil sah ihn an.
    »Wollen Sie mir Angst ein jagen, Lines?« fragte er. »Oder, wie man Sie in Anlehnung an berühmte Vorbilder ja auch genannt hat: Goldwine zwo? Aber wissen Sie, was aus Goldwine eins geworden ist? Man hat ihn mit vier Mann zum Elektrischen Stuhl schleifen müssen. Ich glaube nicht, daß es Goldwine zwo besser gehen wird.«
    Lines verzog das Gesicht.
    »Du möchtest mich reizen, damit ich dir in der Wut schnell eine Kugel durch den Schädel puste, was? Hähähä! Darauf falle ich nicht rein, Klinger, Decker, G-man, Teufelsbraten. Ich werde dich langsam sterben lassen. Ganz langsam!«
    »Um so besser«, sagte Phil. »Solange ich nämlich nicht restlos tot bin, so lange werde ich auch noch Hoffnung haben.«
    »Hoffnung? Auf wen?«
    Phil Decker sagte es ganz langsam. Aber er sagte es mit Genuß:
    »Man konnte Ihnen nichts nachweisen, Lines. Weil die terrorisierten Leute hier oben im Viertel nicht wagten, den Mund aufzumachen. Aber das FBI sah sich Ihr Treiben nur ein paar Wochen lang mit an, bis feststand, dieser Bestie werden wir das Genick brechen. Wir werden Durchtriebenheit gegen Durchtriebenheit setzen, Tapferkeit gegen Brutalität, Klugheit gegen Gangstertricks. Und wir, Lines, hören Sie gut zu: Wir haben

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