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0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

Titel: 0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für jedes Grinsen eine Kugel
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gesiegt.«
    »Gesiegt!« lachte Lines. Es war ein schrilles Lachen.
    »Ja«, wiederholte mein Freund Phil Decker. »Ja, Lines. Jawohl, Goldwine zwo, wir haben gesiegt, weil die Gerechtigkeit immer siegen wird!«
    »Ich sehe richtig, wie Sie gesiegt haben!« kicherte Lines.
    Er drehte sich um. Ein Mann seiner Bande war aufgeregt in den Keller gestürzt gekommen und rief Lines schon von weitem zu:
    »Chef, ich…«
    »Ruhe!« gellte Lines' schneidende Stimme ihm entgegen.
    Der Gangsterchef wandte sich wieder seinem Gefangenen zu.
    »Nun, Sieger«, spöttelte er. »Sollen wir die Schlinge mal ein bißchen probieren? Willst du auch mal ein bißchen vor mir herumkriechen wie dieser Waschlappen von Cop?«
    »Welcher Waschlappen von Cop?« fragte Phil interessiert.
    »Norton! Der Kerl, der jetzt zu meiner Bande gehört! Ich habe ihn gekauft! Für ein paar schmierige Dollar habe ich ihn gekauft! Mit Haut und Haaren!« Phil konnte es nicht anders ausdrücken. Als er das hörte, brachte er nur einen kurzen Satz über die Lippen: »Ach, du armer Irrer!«
    Lines schlug Phil die Schlinge quer durchs Gesicht. Phil zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    »Halten Sie sich mal ganz fest, Lines«, sagte er. »Vor ungefähr vierzehn Tagen saßen der New Yorker FBI-Chef, der Präsident der Stadtpolizei, der Gouverneur des Staates New York und zwei hochangesehene, ehrbare Bürger dieser Stadt bei zwei Notaren, um mit Datum und Unterschrift ein Dokument zu versiegeln. Ein Dokument, das den folgenden Inhalt hatte: ›Beamte des FBI werden in verschiedenen Masken Eingang in das Stadtviertel suchen, das Lines mit seiner Bande terrorisiert. Sie werden alle geeigneten Mittel anwenden, um mit Lines einen engen Kontakt herzustellen. Um ihn nach Möglichkeit zu Unvorsichtigkeiten herauszufordern, werden sie versuchen, in ein scheinbares Abhängigkeitsverhältnis zu ihm zu geraten, damit er sich in Sicherheit wiegen und seine Vorsicht fallen lassen kann.‹ Nun, Lines, Sie sehen ja, daß es geklappt hat. Ich konnte Reachesters Ermordung verhindern. Und mein Kollege wird verhindern, daß Sie mich ermorden können. Mein Freund Jerry Cotton wird Ihnen an die Gurgel gehen, früher als Sie's glauben.«
    »Wo ist denn dieser Jerry Cotton?« höhnte Lines. »Von diesem Wundertier hört man doch so allerlei. Aber bei mir hat er sich bis jetzt noch nicht sehen lassen!«
    »Irrtum, Lines. Großer Irrtum!« bemerkte Phil. »Der bestechliche Polizist Ray Norton ist niemand anders als Jerry Cotton!«
    ***
    Ich sprang an den Schreibtisch, wo das Telefon des Wachhabenden stand. Er versuchte zu protestieren.
    Ich schob ihn mitsamt seinem Stuhl beiseite, riß den Hörer an mich und wählte mit fliegenden Fingern. L — E — 5 — 7 — 7 — 0 — 0.
    »Federal Bureau of Investigation«, sagte eine weibliche Stimme.
    »Den Chef!« rief ich in den Hörer.
    Die anderen Polizisten standen plötzlich um mich herum. Einer zog langsam seine Pistole aus dem Gürtel.
    »Wer spricht denn da?« fragte die sanfte Stimme. Sie brachte mich zur Weißglut mit ihrer Ruhe.
    »Hier spricht Jerry Cotton!« brüllte ich in den Hörer. »Und wenn ich jetzt nicht innerhalb von zehn Sekunden…«
    »High«, sagte eine ruhige Stimme in mein Gebrüll hinein.
    Ich verschluckte mich, mußte husten, fing mich wieder und sagte hastig:
    »Chef, die Bombe ist geplatzt! Lines kann sich drehen und wenden, wie er will, Phil und ich pauken ihn so tief rein, daß er nie wieder rauskommt. Aber es scheint schlecht um Phil zu stehen. Höchste Eile geboten! In Lines Kneipe!«
    Ich warf den Hörer auf. Mit einem Satz flankte ich über die Barriere, die den Raum für die ›Kunden‹ von der Abteilung trennte, die nur von den Cops betreten werden durfte. Als ich die Tür aufriß, spürte ich einen Widerstand am Ärmel.
    Wütend riß ich und blickte mich zugleich um.
    Tonio Bastiani stürmte hinter mir her. Um sicher zu gehen, daß ich nicht schneller sein würde als er, hielt er sich einfach an meinem Ärmel fest. Ich mußte grinsen, .ob ich wollte oder nicht.
    »Los, Baby!« keuchte Bastiani. »Verzeihung, Sir!«
    Ich sagte ihm etwas, was Amerikanisch, Italienisch und sonst noch etwas war. Wie ich hörte, soll dieses Wort ziemlich international sein. Nur kann man's so schlecht schreiben.
    Wir saßen in einem Revierstreifenwagen, bevor sich die Cops in der Wache auch nur von ihrer Überraschung erholt hatten. Ich jagte den Wagen über eine Bürgersteigecke, weil sich gerade mal kein Fußgänger darauf

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