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0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel

Titel: 0184 - Für jedes Grinsen eine Kugel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Für jedes Grinsen eine Kugel
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leise.
    Gespannt huschte Bander über die Schwelle. Bulle kam schlendernd und mit blödem Gesicht, wie immer, nach.
    Das Zimmer unterschied sich in nichts von den anderen Zimmern, die Lines gelegentlich an Reisende vermietet hatte, denen es in der Hauptsache darauf angekommen war, Dollar zu sparen und trotzdem ein Dach über dem Kopf zu haben.
    Ein altmodisches Bett stand hinten neben dem Fenster. Eine Waschkommode mit einem Krug und eine Schüssel, denn es gab kein fließendes Wasser in dem Raum. Neben dem Bett gab es noch einen Stuhl und einen schmutziggrauen Bettvorleger, dessen ursprüngliche Farbe ein Hellseher nicht mehr hätte ahnen können.
    Und genau gegenüber dem Bett, an der Trennwand zwischen diesem und Klingers Zimmer, stand der altmodische, große Kleiderschrank. Darauf marschierte Lines zu und winkte die anderen heran.
    »Weg von der Wand!« sagte er leise. »Aber macht keinen Krach! Er darf es nicht hören!«
    Zu dritt war es für die drei kräftigen Männer nicht allzu schwierig, das wuchtige Möbelstück etappenweise von der Wand abzurücken. Als sie sich nach getaner Arbeit aufrichteten, entfuhr Bander ein leiser Laut der maßlosen Überraschung. Gorilla riß die Augen auf, daß sie ihm schier aus den Höhlen quollen.
    »Was ist denn das?« hauchte Bander tonlos, als er sich von seiner Überraschung halbwegs erholt hatte.
    »Ein Einbahnspiegel«, sagte Lines leise.
    »Ein was?« fragte Bander verständnislos.
    »Ein Einbahnspiegel!« wiederholte Lines. »Auf der anderen Seite ist er ein richtiger Spiegel. Wenn du reinguckst, siehst du dich und nichts von diesem Zimmer hier. Aber von hier aus ist es wie eine Fensterscheibe. Wenn du von hier aus reinguckst, siehst du das ganze Zimmer nebenan, aber nichts von dir. Deswegen heißt das Ding ja auch Einbahnspiegel!«
    »Toll!« staunte Bander und trat auf Zehenspitzen weiter an den Spezialspiegel heran. »Und du bist ganz sicher, daß er uns nicht sehen kann, wenn er drüben reinguckt? Selbst wenn ich dicht davor stehe?«
    »Er kann von uns nichts sehen. Drüben ist es ein richtiger Spiegel, das sagte ich dir doch! Die Halunken vom FBI arbeiten schon seit Jahren mit solchen verdammten Dingern!«
    Die drei Männer hockten sich auf das Bett und warteten. Es dauerte nicht mehr lange, bis sich Klinger das erste Mal rührte. Freilich vergingen von da ab noch einmal fünf Minuten, bis er sich endlich auf seinem Bett aufsetzte. Sie konnten nur seinen Rücken sehen, aber gleich darauf versuchte er, ganz aufzustehen.
    Die Beine versagten ihm jedoch den Dienst. Er fiel aufs Bett zurück und lag ein paar Minuten heftig atmend mit geschlossenen Augen.
    Beim nächsten Versuch ging es schon besser. Er kam auf die Beine, erlitt aber offenbar einen Schwindelanfall, denn er krampfte beide Hände fest um den Bettpfosten und hielt sich fest, während er die Augen krampfhaft starr auf einen Punkt richtete.
    Als der Anfall vorüber war, fand Klinger die noch halbvolle Whiskyflasche. Er grinste schmerzlich und nahm den ersten Schluck. Das belebende Getränk verfehlte auch auf ihn seine Wirkung nicht. Wenn man auch nicht sagen konnte, daß seine Bewegungen wieder vollkommen sicher gewesen wären, so mußte man doch feststellen, daß es schon viel besser ging als zu Anfang.
    Die Geduld der drei wartenden Männer wurde auf eine harte Probe gestellt. Als Klinger sich nämlich notdürftig wieder angezogen hatte, legte er sich wieder aufs Bett. Er kramte die Zigaretten aus seinem blutbesudelten Rock und rauchte langsam, mit Genuß und ganz so, als ob es nichts Wichtigeres gäbe.
    »Na, wenn das das ganze Vergnügen ist, warum wir hier hocken«, raunte Bander, »dann ist es schade um die Zeit.«
    »Abwarten«, sagte Lines.
    Wieder verging viel Zeit. Klinger nahm ab und zu einen Schluck aus der Whiskyflasche. Endlich aber richtete er sich wieder auf. Er angelte eine Weile im Ausguß seines Waschbeckens herum. Als er die Finger hochzog, hatte er einen dünnen Faden in der Hand. An dem Faden hing ein ganz kleiner, anscheinend sehr komplizierter Schlüssel.
    »Guck dir den raffinierten Hund an!« sagte Lines leise. »Hängt den Kofferschlüssel ins Abflußrohr! Und ich habe Stunden über Stunden nach diesem verdammten Schlüssel gesucht!«
    Jetzt entfaltete Klinger eine emsige Tätigkeit. Er zog mit schmerzverzerrtem Gesicht einen schweren Koffer vom Schrank herunter, den er mit dem winzigen Schlüssel öffnete.
    Es zeigte sich, daß der ganze, außen mit Leder bezogene Koffer, in

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