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0184 - Gucky und die Blaue Garde

Titel: 0184 - Gucky und die Blaue Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Gucky!"
    „Bin in der Nähe. Wo steckt ihr?"
    „Im Keller, fünfzig Meter tief. Warum auf einmal Verbindung?"
    „Keine Ahnung. Warte, ich peile dich an. Soll ich springen?"
    „Die Antis...!" Gucky überlegte. Sollten die Antis beschlossen haben, sich heimlich mit ihnen zu verbünden, oder war er wirklich dabei, in eine raffinierte Falle zu tappen? Gern dienten die Antis nicht dem Obmann, das war klar. Aber nur er besaß das Gegengift. Und jedes Geschöpf hing am Leben, auch die Antis. Auf der anderen Seite mußten sie den Obmann hassen.
    Und wenn Rhodan befreit wurde, erging es dem Obmann nicht gut.
    Gucky verstand die Hintergründe für das Doppelspiel der Antis wohl, und er nahm es ihnen nicht übel. Sie gingen eben kein Risiko ein. Auf der anderen Seite konnte er sich irren. Es war unwahrscheinlich, daß alle Antis geschlossen in den Verrat eines einzelnen eingeweiht wurden. Dann blieb Gucky keine Zeit mehr zum Überlegen. Der Lift setzte sich wieder in Bewegung. Nach oben. „Achtung, John! Ich teleportiere! Denken! Nicht aufhören zu denken!" Gucky benötigte Marshalls Denkimpulse, um die Lücke im Schirm der Antis - ob gewollt oder ungewollt - nicht zu verlieren.
    Er konzentrierte sich und peilte gleichzeitig Marshalls Standort an.
    Als er wieder materialisierte, stand er in der düsteren Steinzelle vor den drei Gefangenen. „Wahrscheinlich habe ich einen Fehler gemacht", sagte er und bereute seine Voreiligkeit. Als er aber dann Ras Tschubais erleichtertes Gesicht sah, waren ihm die Folgen seines Vorgehens ziemlich gleichgültig. Er hatte die Freunde gefunden, nur das zählte jetzt. „Los, berichte."
    Marshall faßte sich kurz und informierte Gucky über die bisherigen Ereignisse. Es stand somit einwandfrei fest, daß die Plophoser Rhodan entführt hatten. Wer von seinem jetzigen Aufenthaltsort wußte, war unklar, aber wahrscheinlich hatte der Obmann nur wenige seiner Vertrauten eingeweiht. Es galt, einen dieser Vertrauten zu fassen und auszufragen. „Zuerst müssen wir hier heraus", sagte Gucky nach kurzem Nachdenken. „Ich bin zu euch gelangt, also muß der Weg auch in umgekehrter Richtung möglich sein." Er berichtete von dem Anti, den er im obersten Stockwerk getroffen hatte. „Achtung! Jemand nähert sich.
    Es ist dieser Etehak Gouthy, der Chef des Geheimdienstes.
    Ausgezeichnet!"Marshall fand das zwar keineswegs ausgezeichnet, aber er schwieg. Die Tür wurde aufgerissen.
    Gouthy kam in die Zelle. Zwei Antis begleiteten ihn. Er befand sich innerhalb ihrer persönlichen Schutzschirme, und es war Gucky unmöglich, an ihn heranzukommen. Weder telepathisch noch telekinetisch. Aber Gouthys Stimme war deutlich, wenn auch ein wenig dumpf, zu vernehmen. „Ah! Besuch! Teleporter, nehme ich an. Ein Zwerg! Welche Überraschung!" Gucky war bei der Bezeichnung „Zwerg" zusammengezuckt. Er saß auf den Hinterpfoten und starrte Gouthy wütend an. „Das mit dem Zwerg wird dir noch leid tun, abgebrochener Riese", zischelte er. Vor Aufregung lispelte er dabei, als sei ihm der Nagezahn im Weg. „Sofort läßt du uns frei, sonst passiert etwas!"
    „Und was soll passieren?" fragte Gouthy selbstbewußt. „Gegen die Antis kommen auch Rhodans famose Mutanten nicht an. Ihr kennt das Ultimatum des Obmanns. Wenn ich ihn unterrichte, läßt er euer Schiff vernichten."
    „Auch wir haben Schutzschirme", warnte Gucky. „Wo ist Rhodan?" Die plötzliche Frage verwirrte den Chef des Sicherheitsdienstes. Er zögerte eine Sekunde, dann sagte er: „Woher soll ich das wissen? Fragt doch den Obmann."
    „Wird gemacht, bei Gelegenheit. Aber ich wette, du weißt es auch."
    „Und wenn? Von mir erfahrt ihr nichts. Du Zwerg schon gar nicht!" In seiner Wut vergaß Gucky alle Schutzschirme der Antis.
    Er setzte seine ganze Konzentration an und baute einen telekinetischen Wall auf, den er gegen Gouthy vorstieß. Er prallte gegen die Schirme der Antis - und bewegte sie. Etehak Gouthy taumelte zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Mauer neben der Tür. Er war blaß geworden. Völlig unnötig, denn Gucky kam nicht näher an ihn heran. Aber er hatte für Sekunden eine große Lücke in die Schirme der Antis gerissen. Im Sekundenbruchteil erfaßte er die Chance. „John - springen! Zum Schiff!" Ras Tschubai ergriff Marshalls Arm - und entmaterialisierte.
    Tako und Gucky kamen ein wenig zu spät. Als auch sie entmaterialisierten, hatte sich die Lücke bereits wieder geschlossen. Die beiden Teleporter wurden im fünfdimensionalen

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