0184 - Gucky und die Blaue Garde
vorgeht. Es könnte dazu kommen, daß sie alle sich gegen Terra verbünden."
„Die fürchten wir nicht. Wir wollen keinen Krieg, auch nicht mit Plophos, welche Pläne Sie auch immer im Schilde führten. Rhodan können Sie abschreiben. Die Neutralisten haben ihn Ihnen genommen. Vier andere dazu, unter ihnen Atlan und Bull. Ihr Spiel ist aus, Hondro." Die Augen des Obmanns sahen Tifflor kalt an. Es waren die Augen einer Schlange, die erbarmungslos ihr Opfer zu hypnotisieren versucht. „Es beginnt erst, Terraner. Auch ohne Rhodan werde ich gewinnen. Davon abgesehen, haben ja auch Sie nicht mehr lange etwas von ihrem allmächtigen Administrator. Er hat noch knapp vierzehn Tage zu leben, dann wirkt das Gift. Es ist. ein verdammt unangenehmer Tod."
„Sie müßten ihn auch erleiden, wenn Rhodan stürbe, Hondro."
„Ich habe das Gegenmittel. Außer mir und dem Entdecker kennt es niemand. Die Verteilung liegt bei mir. Rhodan bekäme es nur, wenn er freiwillig zurück in meine Gefangenschaft ginge. Ich fürchte, er kann das auch nicht mehr."
„Dafür kommt ein anderer zu Ihnen zurück. Etehak Gouthy."
„Der Verräter? Ich verzichte, ihn wiederzusehen."
„Wollen Sie ihn bestrafen?"
„Wenn er mir nie mehr begegnet, ist er bestraft genug."
Tifflor lächelte. „Sie sind undiplomatisch. Gouthy hat keine Schuld. Die Antis haben versagt, darum konnten wir ihn gefangennehmen. Und versuchen Sie einmal, Hondro, vier Telepathen ein Geheimnis zu verschweigen. Gouthy hat Ihnen nicht, geschadet, eine Bestrafung wäre daher ungerecht. Wir verlangen von Ihnen, daß Sie ihn genauso fair behandeln, wie wir es versuchten."
„Meinetwegen. Aber glauben Sie nicht, mich überlisten zu können. Ich bemerke sofort, wenn er von Ihnen konditioniert wurde."
„Schicken Sie einen Wagen, um ihn abzuholen." Hondro blickte noch einmal fest in Tifflors Augen.
„Sie sind ein harter Gegner, ein würdiger Nachfolger Rhodans.
Aber das Imperium haben Sie auch nicht zusammenhalten können."
„Ich wollte es auch gar nicht", entgegnete Tifflor gleichmütig und bemerkte das verwunderte Hochziehen der Augenbrauen seines Gesprächspartners. „Sie werden sehr bald feststellen müssen, daß die Entführung Rhodans und sein angeblicher Tod alles andere als ein kluger Schachzug war. Sie haben der solaren Menschheit einen größeren Dienst erwiesen, als Sie jemals begreifen werden. Darum, Hondro, und nur darum leben Sie noch." Der Obmann starrte in die Zentrale der THORA, ohne den Sinn in Tifflors Worten verstehen zu können. Dann, ohne jede Ankündigung, schaltete er ab. Das Bild erlosch.
Inzwischen hatte Etehak Gouthy mit gemischten Gefühlen das Schiff verlassen. Langsam und mit schleppenden Schritten ging er quer über das Feld auf das Kontrollgebäude zu. In seiner Tasche trug er drei kleine Kapseln, die für ihn drei Monate Leben bedeuteten. Hinter sieh hörte er das Aufheulen der Triebwerke. Die THORA startete wieder. Er blieb stehen und sah ihr nach. Die Terraner waren seine Feinde gewesen, aber sie hatten ihn gut behandelt. Und er hatte ein wenig von der Luft gewittert, wie freie Männer sie atmeten. Es war eine andere Luft als die auf Plophos. Er spürte das besonders, als er eine halbe Stunde später Hondro in dessen Palastzimmer gegenübersaß. Mit keinem Wort erwähnte der Obmann den Verrat seines Geheimdienstchefs. Das hatte noch Zeit. Knapp drei Wochen. Dann würde man weitersehen. „Rhodan ist uns entwischt, aber wir haben nicht verloren, Gouthy. Der wichtigste Mann der Galaxis ist so gut wie tot. In zwei Wochen läuft seine Frist ab. Zellaktivator oder nicht. Wir werden von seinem Tod erfahren, wo immer er sich auch gerade aufhält. Glaube nur nicht, daß die Neutralisten ihn zu uns bringen, um das Gegengift für Rhodan zu erbetteln. Sie wissen, daß wir kurzen Prozeß mit ihnen machen. Und wenn Rhodan abermals die Flucht gelingen sollte, wird ihm das noch weniger nützen. Wohin sollte er sich wenden, um das Gegenmittel zu bekommen? Wohin, wenn nicht an mich?"
„Und wenn er flieht und die Aras zwingt, für ihn zu arbeiten?"
„Den Ara, auf den es ankommt, kann er nicht zwingen. Nur ich weiß, wer es ist. Nein, mein lieber Etehak, es gibt keinen Ausweg für den Terraner. Keinen. So, und nun berichte, was du erlebt hast. Was geschah auf Greendoor? Und wegen der Injektion in drei Wochen - ich würde mir an deiner Stelle deswegen noch keine Gedanken machen." Etehak Gouthy lächelte freundlich. „Das tue ich auch nicht, Hondro. Ganz
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