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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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der im Dorf das Sagen haben mußte, auch wenn das jetzt mangels Zähnen auf Schwierigkeiten stieß und er vorwiegend nuscheln mußte.
    Aber nuschelnd kann man auch andere in die tiefste und heißeste Stelle des ORTHOS wünschen, und Zamorra machte sich keine Illusionen mehr über sein weiteres Schicksal. Auf dem Sklavenmarkt hatte nur der Hintergrundplan eines Adepten, der Zamorra unbedingt lebend erhalten wollte, schützend seine Hand über ihn gehalten, aber hier war auch die Macht des ORTHOS fern.
    Und wie dieser Zahnlose seinen Triumph genoß, den prügelnden Sklaven Zamorra gefesselt vor sich im Staub liegen zu sehen! Er setzte ihm sogar den Fuß auf die Brust wie der Jäger dem erlegten Raubtier!
    Dann trat er wieder zurück.
    »Ha, er trägt ja noch den Sklavenring! Entflohen, wie? Hast du deinen Herrn auch niedergeschlagen? Jetzt aber wirst du meine Fäuste zu spüren bekommen, ehe du stirbst und ich dein Herz verzehre!«
    Zwei andere rissen Zamorra hoch. Sie stanken abscheulich nach Schweiß und irgendwelchen Kräutern, aber dann fielen plötzlich die Fesseln.
    »Versuche nur, dich zu vérteidigen!« brüllte der Häuptling ohne Gebiß. »Und dann will ich dich winseln hören…«
    Ringsum standen die anderen deren Speerspitzen auf Zamorra gerichtet waren. Auch ungefesselt konnte er nicht mehr entkommen. Die Kannibalen waren zu viele.
    Egal, wie er es versuchte - er würde in einem Speer sein Ende finden. Aber war nicht ohnehin alles egal? Lebend verließ er doch dieses verfluchte Kannibalendorf mitten in der Prärie nicht mehr!
    Der Zahnlose ging auf Zamorra los, und der sah jetzt die Schlagringe mit spitzen Stacheln in jeder Faust des Kannibalen.
    Aber dann schlug dieser doch nicht zu.
    Er erstarrte mitten in der Bewegung, brüllte nicht mehr, sondern flüsterte nur noch.
    »Die Schatten… die Schatten…«
    Und dann begriff Zamorra die Welt nicht mehr!
    ***
    Asmodis hatte Pluton, der wie üblich von kaltem Feuer umlodert wurde, auf seinem Weg abgefangen und berichtete ihm von den jüngsten Veränderungen, die sich ergeben hatten. Vom Machtwechsel hatte Pluton, einer der Lords der Finsternis, noch nichts gehört, weil er ein paar Tage in der anderen Dimension gesteckt hatte, zeigte sich aber höchst bestürzt. »Asmodis, wer sitzt auf dem Thron? Damon?«
    »Du kennst ihn?« antwortete Asmodis mit einer Gegenfrage.
    Pluton lachte, aber es war das Lachen der Hölle. »Ob ich ihn kenne? Asmodis, hast du vergessen, daß ich auch in der anderen Welt einen hohen Rang bekleide? Hast du vergessen, daß es unser beider Freund Astaroth war, der Damon zeugte in der anderen Welt, um ihn zum Giganten zu machen, der mit der Kraft seiner überragenden Magie und der Kraft seines überstarken Dhyarra-Kristalls den OLYMPOS der Götter niedermachen sollte. Aber dann verschwand Damon aus der anderen Welt, und es hieß, daß er nach hier gekommen, aber untergetaucht sei! Er soll in den Jahrtausendschlaf gegangen sein!«
    »Wo? Und aus eigener Kraft, oder ermöglichte es ihm ein anderer?«
    »Merlin ermöglichte es ihm und seiner Gefährtin Byanca, die den Göttern entsproß und sich dennoch mit ihm zusammentat, weil sie gleichstark ist!«
    Da flog ein heller Schatten über Asmodis’ Teufelsfratze. »Byanca…« murmelte er. »Sie bei Merlin wie Damon, und gleichstark… Pluton, wenn ich wieder Fürst der Finsternis bin, hast du bei mir einen Wunsch frei, und das wird gar nicht mehr so lange dauern… Byanca… und Merlin…«
    Schwefelstinkend verschwand Asmodis im aufgrellenden Blitz, und kopfschüttelnd sah Pluton, der Flammenumkränzte, ihm nach. Er konnte nicht einmal sehen, was Asmodis plötzlich plante!
    ***
    Speerspitzen, die Zamorra gerade noch bedroht hatten, flielen! Kannibalen wichen schreiend vor ihm zurück, am schnellsten aber der Häuptling mit den Schlagringen.
    Er rannte!
    Die anderen auch. Einer schleuderte Zamorras Schwert in hohem Bogen von sich, das er sich vorher angeeignet hatte. Mit der Spitze blieb es in der Erde stecken, und dann hatte auch der Letzte aus dem Kannibalenstamm die Flucht ergriffen.
    Vor Zamorra, dem Gefangenen!
    Der begriff die Welt nicht mehr. Warum hatten sie alle plötzlich vor ihm, den einzelnen, Angst? Und was hatten die Rufe des Häuptlings zu bedeuten, der immer noch etwas von »Schatten« schrie?
    Unwillkürlich sah Zamorra an sich herunter zum Boden. Der fahle Mond zeichnete scharf die Umrisse seines Schattens über dem Boden, aber den zweiten Schatten, der in die

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