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0188 - Die Gigantenschlacht

0188 - Die Gigantenschlacht

Titel: 0188 - Die Gigantenschlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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entgegengesetzte Richtung zeigte, sah Zamorra nicht!
    Ein Schatten, der gegen das Licht fiel, aber dennoch jede Bewegung mitmachte, als gehöre er zu dem Körper!
    Kopfschüttelnd ging Zamorra ein paar Schritte, griff nach seinem Schwert und schob es in die Scheide zürck. Dann erst begann er seine Glieder zu massieren, in denen es teuflisch kribbelte. Die stundenlange Fesselung zeigte ihre Spuren.
    Allmählich begann das Blut wieder zu zirkulieren.
    Er sah sich um. In dem Dorf aus löcherigen, brüchigen Hütten zu bleiben hatte er keine Lust und konnte auch nicht sagen, ob die Gesinnung der Menschenfresser nicht in Kürze wieder Umschlägen würde. Aber vergeblich suchte er nach einem Reittier. Die Kannibalen waren ein Stamm von Läufern, der mit Tieren nichts anzufangen wußte, daher wohl auch der Irrsinn, Zamorras Pferd erst zu töten und dann die lange Strecke mit sich zu schleifen, anstatt es lebend ins Dorf zu bringen.
    Nichts wie weg hier! drängte es in ihm, und er setzte sich wieder in Bewegung. Er versuchte sich nach dem Mond zu richten, wußte aber nicht mit Bestimmtheit, welche Strecke der inzwischen zurückgelegt hatte und ob die Richtung, in die er sich zu bewegen hatte, um durch Kysal nach Rhonacon zu gelangen, noch stimmte. Sein Gefühl, das ihn auf der Erde nie im Stich ließ und ihm selbst in finsterster Nacht jeden Kompaß ersetzte, führte ihn hier in die Irre. Es gab eine Himmelsrichtung zu viel.
    An Schlaf war trotz seiner Müdigkeit nicht mehr zu denken. Er mußte so viel Distanz wie möglich zwischen sich und das Dorf bringen, weil er die Kannibalen bei Tageslicht fürchtete.
    Von seinem zweiten Schatten wußte er immer noch nichts!
    ***
    Inspektor Kerr hatte es sich in Mullons Büro bequem gemacht und studierte die Akten. Vorher hatte er sich nur einen mündlichen Kurzbericht geben lassen, weil es ihn gedrängt hatte, mit der Fremden zu sprechen. Aber die war spurlos verschwunden, hatte nur Fingerabdrücke hinterlassen, die nicht menschlich waren.
    Nicht menschlich wie ihr Verhalten!
    Mullon bewunderte die langen Beine von Kerrs Sekretärin. Kerrs Frage riß ihn aus seinen Betrachtungen. »Mullon, wieso sehen Sie Zusammenhänge zwischen der verschwundenen Frau und den beiden Morden?«
    Mullon lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück, holte tief Luft und schüttelte den Kopf.
    »Weil beide Fälle ungewöhnlich sind…«
    »Nur deshalb…?« Kerr vertiefte sich wieder in die Protokolle über die beiden Mordfälle. In beiden Fällen waren die Gehirne zu Asche zerfallen, ohne daß es eine Verletzung gegeben hatte. Der erste Mord in Cwm Duad, der zweite hier in Carmarthen, und zwischen beiden lagen nur ein paar Stunden, in denen man nicht nur bequem per Auto von Carmarthen nach Cwm Duad und umgekehrt gelangen konnte, sondern noch bequemer in der Wohnung des zweiten Opfers warten.
    Plötzlich stutzte Kerr über eine Formulierung. Im Bericht über den Mord in Cvm Duad, dem kleinen Dorf, hatte es geheißen, daß dies der zweite Besuch Mullons dort innerhalb weniger Stunden war.
    »Mullon, weshalb waren sie vor dem Mord an Sam Valk schon einmal im Dorf?«
    Wortlos reichte Binder aus einem Schnellhefter die Kopie eines Berichtes. Kerr überflog ihn. Zwei Franzosen, Mann und Frau, waren als vermißt gemeldet worden, und das Protokoll endete mit dem Vermerk, daß bei Tagesanbruch eine Suchaktion mit Hunden durchgeführt werden sollte.
    Kerr sah nicht einmal auf seine Uhr. In walisischen Bergen und Wäldern zwei verschwundene Personen zu finden, war eine Sache von Tagen, nicht von Stunden, auch wenn Hunde im Spiel waren. Beiläufig kam seine Frage: »Steht die Identität der beiden Verschwundenen fest, oder tappen Sie da auch noch im Dunkeln?«
    »Stehen fest… sie sind schon einmal hier gewesen, und der Wirt in der einzigen und besten Kneipe in Cwm Duad kannte sie… ein Professor Zamorra und…«
    Bei Kerr flammte eine Flutlichtanlage auf. »Und Nicole Duval?«
    Mullon konnte sich nur noch wundern. »Bekannt?«
    »Und wie, Mullon«, behauptete Kerr und sah plötzlich Zusammenhänge nicht nur zwischen der geheimnisvollen Fremden und den Mordfällen, sondern als dritter Fall spielte auch noch das Verschwinden der Franzosen hinein.
    Weil Merlin im Spiel war!
    Merlin hatte sich im Krankenhaus gezeigt und die Fremde vor dem Sterben bewahrt, und Merlin war der Schutzpatron Zamorras! So sah es zumindest Kerr.
    Er kannte doch Zamorra, den Meister des Übersinnlichen! Den Dämonenjäger, der

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