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0189 - Am Schreckensfluß

0189 - Am Schreckensfluß

Titel: 0189 - Am Schreckensfluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erkannt hatten - und überschätzten. Einige beabsichtigten, ihn zu einer Art zweiten Damon zu machen, um ihn gegen den OLYMPOS und die Götter antreten zu lassen.
    Doch Zamorra war nicht gewillt, sich auf dieses Spiel einzulassen, und entging seinen Häschern immer wieder.
    Inzwischen war auch Nicole als Sklavin eingefangen und verkauft worden, ironischerweise an den ORTHOS-Tempel der Hauptstadt. Dort sollte sie als Tempeldienerin tätig sein, was bedeutete, daß sie vier Wochen lang diente und anschließend routinemäßig den Dämonen geopfert würde. Der Verschleiß an Tempeldienerinnen war entsprechend hoch. Aber in einem Land, in dem Sklaverei nicht nur geduldet war, sondern auch noch gefördert wurde, spielte das kaum eine Rolle.
    Für Nicole selbst schon und auch für Zamorra, der einen Befreiungsversuch startete. Doch es ging schief. Ein Weißer Adept, der sich als Spion in den Tempel der Dämonendiener eingeschlichen hatte, half Zamorra zu entkommen und starb dafür, nahm ihm aber vorher noch das Versprechen ab, sein Land Rhonacon vor dem Angriff aus Grex zu warnen. Die Rhonaconer wußten wohl von dem Angriff, nicht aber von dem vorverlegten Zeitpunkt für den Überraschungsangriff. Zamorra versprach es dem Sterbenden und beschloß, später besser vorbereitet zurückzukommen, wähnte er Nicole als Tempeldienerin doch bis zum Ablauftag der vier Wochen in absoluter Sicherheit.
    Er hatte sich getäuscht!
    Wohl erhielt er Kontakt mit den Herrschern des OLYMPOS, und einer jener, die Götter genannt wurden, nahm sich Zamorras persönlich an. So gelangte die Botschaft nach Rhonacon, aber sie wurde von Dämonen auf magischer Basis belauscht, und die Dämonen kündigten Zamorra an, sich als »Bestrafung« an Nicole schadlos zu halten. Tempeldienerinnen waren leichter zu ersetzen, als Zamorra angenommen hatte!
    Er beschloß, alles zu riskieren, um sie doch noch vor dem grausamen Schicksal zu retten.
    Thor von Asgaard warnte ihn. »Setze nicht dein Leben einer Sterblichen wegen aufs Spiel!« hatte er Zamorra geraten und ihm jegliche Unterstützung verweigert, weil die Herren des OLYMPOS offenbar auch besondere Pläne mit Zamorra hatten, zumal Thor hatte durchblicken lassen, daß der geheimnisvolle Merlin auch hier seine Finger im Spiel hatte. Doch Zamorra handelte auf eigene Faust.
    Er besorgte sich einen fliegenden Teppich, »vergaß« ihn zu bezahlen und raste zurück gen Grex, um das Schlimmste zu verhindern. Er konnte und wollte nicht zulassen, daß Nicole von den Dämonenhelfern ermordet wurde. Lieber würde er selbst sterben.
    Und jetzt sah es so aus, als käme er zu spät! Die Vision, die ihm der Damon Nocturno gezeigt hatte, zeigte ihm Nicoles Schicksal.
    Zukunft oder Vergangenheit?
    Die Unsicherheit fraß an Zamorra, und Nocturno machte es mit Sicherheit ein Heidenvergnügen, Zamorra auf diese Weise zu quälen. Denn Nocturno, der Herrscher der Nacht, war ein Pendler zwischen den Welten und hatte Zamorra auch in unserer Welt schon einmal gegenübergestanden und dabei den kürzeren gezogen.
    Jetzt war der Damon am Drücker und hatte alle Trümpfe in der Hand.
    Und was hatte Zamorra?
    Seinen silbernen Overall, der ihm von den Göttern geschenkt worden war und seinen Körper hauteng umschloß, den fliegenden Teppich, den er geklaut hatte, und ein Langschwert aus Götterbeständen.
    Ob sich Zauberkräfte darin befanden, wagte er mit Recht zu bezweifeln. Die Struktur der auf dieser Welt herrschenden Magie ließ es nicht zu.
    Und damit wollte er den Furchtbaren entgegentreten?
    Wäre er Zuschauer gewesen, hätte er spöttisch gelacht.
    Aber er war Betroffener!
    ***
    Stunden zuvor ahnte Nicole noch nichts von dem, was sie erwartete. Sie hockte in ihrer Zelle und brütete vor sich hin.
    Zelle konnte man den Raum eigentlich nicht einmal nennen. Er war nicht zu klein, sparsam möbliert und besaß einen angrenzenden Baderaum. Neben Nicole bewohnten noch zwei weitere Personen diese Räumlichkeiten: Ayna, das Mädchen aus Khysal, und die Katze, die den sinnvollen Namen »Rundpfoter« trug.
    Wohl deshalb, weil sie wie jede Katze beim Genießen der täglichen Streicheleinheiten die Pfoten rund zog…
    Nicole hoffte immer noch, daß Zamorra kam und sie aus ihrem Gefängnis befreite. Er besaß doch das Zauberamulett! Woher sollte sie ahnen, daß es in ihrer Welt zurückgeblieben war?
    Ayna und den Rundpfoter hatte sie auf dem Weg nach Aronyx kennengelernt, im Sklaventransport, nachdem die Jäger sie irgendwo in einer

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