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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Bislang hatte er noch darauf gebaut, dass er sich vielleicht mit dem Gen'rel vernünftig verständigen konnte. Das einzig Gute an einer militärischen Hierarchie bestand schließlich darin, dass man nur den Mann an der Spitze von sich überzeugen müsste. Je mehr Matt aber von dem Auftreten der Rojaals sah, desto klarer wurde ihm, dass diese Armee keineswegs im Auftrag der Bevölkerung arbeitete. Vielmehr schien es sich bei dem Gen'rel um einen despotischen Clanchef zu handeln.
    Mit steinerner Miene verfolgte Matt, wie sich der Jeep dem breiten Badestrand näherte, der von einer doppelten Stachelrankenbarriere umgeben war. Zwischen den beiden natürlichen Zäunen rannten abgerichtete Hunde umher, wie Matt schon in Mailand welche gesehen hatte: schneeweiß, rotäugig und so groß wie ein Spitz, aber mit Zähnen, die an die Hauer eines Wildschweins erinnerten. [2]
    ***
    Der Jeep hielt direkt auf ein großes Tor zu, an dem zwei Rojaals auf Posten ständen. Als sie den May'jor erkannten, salutierten sie mit ihren Schutzgewehren und ließen den Jeep ohne weitere Fragen passieren.
    Das Wakuda lief nun immer schneller, offenbar witterte es den heimischen Stall. Der Fahrer zügelte das Tier mit der geflochtenen Führungsleine und lenkte es auf ein altes Strandhotel zu.
    Das Hauptquartier der Rojaals war von einem mannshohen Erdwall umgeben, auf dem Posten entlang marschierten. Vor der einzigen Durchfahrt lag eine Barriere aus beidseitig angespitzten Pfählen. Sie waren kreuzförmig an eine Mittelstange gebunden, sodass immer eine Pfahlreihe in die Höhe ragte, egal wie herum die Konstruktion lag.
    Diesmal wurde der Jeep angehalten. Erst nachdem der May'jor die Übergabe von zwei Gefangenen gemeldet hatte, durfte er passieren.
    »Euer Gen'rel scheint nicht sonderlich beliebt zu sein«, stellte Matt fest. »Sonst müsste er sich nicht so verstecken.«
    Coop'ral Seven ließ seine Faust vorschnellen und schlug dem Gefesselten brutal ins Gesicht.
    Matthew riss seinen Kopf im letzten Moment zur Seite, so dass ihn der Schwinger nur mit halber Wucht am Kinn streifte.
    Trotzdem behielt er weitere Bemerkungen lieber für sich. Es hatte keinen Zweck, sich mit diesen verbohrten Befehlsempfängern herum zu ärgern.
    Der Jeep hielt vor der Empfangshalle eines alten Strandhotels, dessen Namenslettern sich längst aufgelöst hatten. Statt eines uniformierten Portiers, der ihnen das Gepäck abnahm, stürzten einige Rojaals aus dem Eingang. Sie zerrten Matt und Aruula unsanft von der Ladefläche. Unter zahlreichen Stößen und Schlägen wurden sie in das Gebäude getrie- ben. Matt nahm die grobe Behandlung gleichmütig hin, während der Barbarin das Temperament durchging. Fluchend trat sie um sich, bis die Coop'rals sie mit vorgehaltenem Bajonett bändigten.
    »Aber, aber«, tönte eine ölige Stimme durch die große Halle. »Ihr wollt doch wohl nicht diese wilde Schönheit verletzen !«
    Erschrocken fuhren alle Rojaals herum und schlugen die Hacken ihrer zerfledderten Kampfstiefel aneinander.
    »Achtung! Der Gen'rel!«, brüllte der May'jor. Gleichzeitig salutierte er einem untersetztem Mann, der eine weiße Marmortreppe hinunter stolziert kam.
    In seinem sauberen Fleckentarnanzug wirkte der Gen'rel wie die zu kurz geratene Kopie eines bartlosen Fidel Castro. Trotzdem demonstrierte jede Faser seines Körpers, dass er Macht über andere Menschen besaß.
    Sein schwarzes Haar war auf Streich- holzlänge geschnitten und seine Kinnpartie glatt rasiert. Auf den ersten Blick ein unscheinbares Kindergesicht. Nur der grausame Zug um die zuckenden Mundwinkel deutete an, wie er zum Anführer der Rojaals geworden war.
    Zufrieden ließ der Gen'rel seine Augen über Aruulas fast nackten Körper wandern. Es waren sicher nicht ihre gezackten Bemalungen aus einer Hennaartigen Farbe, die ihm ein lüsternes Grinsen entlockten.
    »Ich melde die Arrestierung von zwei feindlichen Spionen, Sir!«, bellte der May'jor, obwohl ihn der Gen'rel völlig ignorierte. Sein Vorgesetzter war zu sehr damit beschäftigt, Aruulas pralle Brüste mit seinen Augäpfeln zu massieren, als dass er die Beutestücke beachten konnte, die zu seinen Füßen ausgebreitet wur- den. Trotzdem fuhr der May'jor mit Blick auf Matts Rangabzeichen fort: »Es ist ein fremder Com'der! Er besitzt Waffen, die nur den Rojaals zustehen!«
    »Ich bin kein Spion«, verteidigte sich Matthew Drax mit unterdrücktem Zorn. Es wurmte ihn, wie schamlos seine Gefährtin angestarrt wurde. Immerhin schaffte er es,

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