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0191 - Tschato, der Löwe

Titel: 0191 - Tschato, der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dichten Regenschwaden mit seinen Blicken durchdringen. „ES sieht so aus, als sei ein Schiff der Blues in der Nähe", stellte Tschato fest. Er klopfte mit dem Knöchel des Zeigefingers gegen den Masseanzeiger. Die Nadel zitterte schwach, veränderte ihre Stellung jedoch nicht. Ein Aufwind erfaßte die Space-Jet und drückte sie nach oben. Picot drückte beide Hände gegen den Magen. Tschatos Gelassenheit schien ihm in dieser Situation übertrieben zu sein. Irgendwo dort unten mußten die Flüchtlinge versteckt sein. Das schienen auch die Blues zu wissen, denn es bestand kein Zweifel, daß eines ihrer Schiffe im Anflug war oder bereits einen Landeplatz gefunden hatte.. Tschato jedoch kostete das Vergnügen aus, daß ihm anscheinend der Flug durch diese unruhige Atmosphäre bereitete. Jeden heftigen Seitenwind quittierte der Kommandant der LION mit einem zufriedenen Lächeln. ,,Wenn wir die Blues orten", stellte Picot säuerlich fest, „wissen sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch von unserem Hiersein, Sir."
    „Es spricht alles dafür", nickte Tschato. „Trotzdem glaube ich nicht, daß sie uns entdeckt haben.
    Sie denken nicht daran, daß sich hier ein Kleinraumschiff herumtreiben könnte. Ihre Aufmerksamkeit dürfte sich auf den Shift der Flüchtlinge konzentrieren." Picot knetete seine Finger und ließ sie in den Gelenken knacken. Er wußte, daß es wenig Sinn hatte, den Kommandanten von seinen Befürchtungen zu überzeugen.
    Entweder wollte Tschato die Gefahr nicht sehen, oder er fühlte sich vollkommen sicher. „Soll ich jetzt das Kommando übernehmen?" fragte Gecko aus dem Hintergrund. „Danke, Admiral", sagte Tschato höflich. „Wir werden selbst mit den Schwierigkeiten fertig."
    „Ich verstehe, daß Sie mich erst in der entscheidenden Phase der Rettung einsetzen wollen", sagte Gecko gönnerhaft. „Eine solche Auffassung schätze ich bei Untergebenen sehr." Picots Kiefer klappte nach unten. Die Großmäuligkeit des Mausbibers übertraf alles, was er bisher auf diesem Gebiet zu hören bekommen hatte. Tschato lächelte amüsiert. Die Space-Jet sank tiefer. Picot sah, daß sie über einen Wald dahinflogen. Es war möglich, daß der Shift irgendwo zwischen den Bäumen gelandet war. Er wünschte, Tschato hätte das Tempo etwas vermindert, so daß sie bessere Beobachtungsmöglichkeiten bekommen hätten. Plötzlich war die Space-Jet in flammende Helligkeit gehüllt. Picot schrie auf. Geblendet taumelte er neben Tschato. Er begriff, daß von irgendwoher ein Energieschuß gegen die Space-Jet abgefeuert worden war. Das Kleinstraumschiff war nicht voll getroffen worden, schlingerte jedoch schräg nach- unten. „Halten Sie sich fest", empfahl Tschato gelassen. Die Jet schoß voran, zwischen den Wipfeln der Bäume hindurch. Vor Picots Augen bildeten sich farbige Kreise. Dann konnte er die Umgebung erkennen.
    Vor ihnen lag eine ausgedehnte Ebene. Dahinter zeichneten sich die Konturen eines Gebirges ab. Dann sah er das Raumschiff, das sie angegriffen hatte. Es flog jetzt bereits mehrere Meilen vor ihnen, ein dunkler Schatten von gigantischer Größe. „Sie glauben, daß sie uns vernichtet haben", bemerkte Tschato befriedigt. „Wenn mich nicht alles täuscht, setzen sie in der Ebene zur Landung an." In rasender Geschwindigkeit schoß die Space-Jet am Rande des Waldes dahin. „Wir müssen irgendwie auf die andere Seite gelangen", gab Tschato bekannt. „Es sieht so aus, als stünde der Shift irgendwo zwischen dem Wald und den Bergen. Die Blues werden eine Suchmannschaft ausschleusen."
    Bei dem Gedanken an die übermacht des Gegners richteten sich Picots Nackenhaare auf. Soeben waren sie knapp dem Tod entronnen. Tschato aber tat, als sei nichts geschehen. Es hörte auf zu regnen. Die Sicht wurde besser. Das Diskusschiff der Blues schwebte über der Ebene. Scheinbar lautlos sank es der Oberfläche entgegen. Es bildete eine unüberwindliche Barrikade aus Metall. So sehr Dan Picot die, Augen anstrengte, den Shift konnte er nicht entdecken. Der Boden begann zu dampfen. Die Space-Jet wurde vom Seitenwind auf die Ebene zugetrieben, doch Tschato steuerte sie geschickt in den Schutz der Bäume zurück. Als sie fast auf gleicher Höhe mit dem Blues-Raumer angelangt waren, setzten dessen Landestützen auf. Picot erwartete, daß nun kleinere Suchboote aus den Hangars auftauchen würden.
    Doch Tschato behielt mit seiner Prophezeiung recht. Ein breiter Landesteg wurde ausgefahren. Kurz darauf sahen sie die ersten Blues aus dem

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