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0191 - Tschato, der Löwe

Titel: 0191 - Tschato, der Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wenn sein Verband tatsächlich drei weitere Schiffe verlor, würde man diesen Verlust durch die Gefangenen schnell ausgleichen können.
    Tan-Pertrec hatte noch einen anderen Einfall. Er konnte ohne weiteres behaupten, daß er diese drei Schiffe während der Schlacht mit den feindlichen Blues verloren hatte. Damit war er vollkommen abgesichert. Tan-Pertrec ließ die Funker Verbindung mit den Suchschiffen aufnehmen. Wie erwartet, hatte das terranische Schiff den Planeten etwas durchgeschüttelt. Hoffentlich waren die Flüchtlinge nicht verunglückt. Da erreichte Tan-Pertrec die Nachricht von rätselhaften Funksprüchen, die man empfangen hatte.
    Es dauerte nicht lange, bis die Blues den Sinn der Signale begriffen hatten. Das terranische Schiff funkte um Hilfe. Und es bekam Antwort. Tan-Pertrec wurde unsicher. Seine Funker erklärten ihm, daß der Flottenverband des Gegners zu weit entfernt war, um im Augenblick gefährlich zu werden. Gleichzeitig drückten sie ihre Sorge aus, daß die Aktion auf dem Planeten Roost nicht schnell genug abgeschlossen werden konnte. Die Terraner pflegten schnell aufzutauchen, wenn eines ihrer Schiffe in Gefahr war. Tan-Pertrec ließ sich nicht beirren.
    Die Rechenmaschinen ermittelten den ungefähren Zeitpunkt, wann die Feinde eintreffen würden. Tan-Pertrec stellte fest, daß ihm noch genügend Zeit blieb, Perry Rhodan und dessen Begleiter zu fassen, wenn jetzt alles nach Plan ging. Als das Flaggschiff der Blues über der Oberfläche von Roost dahinjagte, vernichtete die LION den ersten der drei angreifenden Raumer mit einer Gigatonnen-Ladung aus einer Transformkanone. Tan-Pertrec erhielt die Nachricht wenige Augenblicke später. Seine Katzenaugen bewegten sich nicht. Rachegefühle wurden in ihm wach. Er wußte, daß es schwer sein wurde, die Mannschaft vor Handgreiflichkeiten gegenüber den Gefangenen zurückzuhalten.
    Tan-Pertrecs Schiff flog über einem ausgedehnten Wald dahin.
    Dann erfolgte die Ortung. Der Kommandant sprang von seinem Platz auf. Offen zeigte er seine Gefühle. Irgendwo dort unten mußte sich der kleine, wendige Flugapparat der Terraner befinden.
    Das Flaggschiff der Blues raste in einen Regenschauer hinein. Tan- Pertrecs Kopf schwankte leicht auf dem dünnen Hals. Seine Katzenaugen richteten sich auf die Bildschirme der Außenübertragung. Hinter dem ausgedehnten Wald, über den sie hinwegflogen, erstreckte sich eine düstere Ebene bis zu den Bergen.
    Dort mußten die Flüchtlinge sein, Er spürte, daß ihn jemand an der Schulter berührte. Dann hörte er, daß jemand seinen Namen rief. „Captain! Sir, wachen Sie auf!"
    Captain Walt Heintman kämpfte gegen die bleierne Müdigkeit an und schlug die Augen auf. Die blendende Helle um ihn herum ließ ihn die Augen zu schmalen Schlitzen zusammenkneifen. „Was ist los?" murmelte er unsicher. Mit einem Schlag wurde er hellwach. Er wußte wieder, wo er sich befand. Und dieses Wissen besaß etwas Niederschmetterndes. Er hielt sich in einem sechzig Meter durchmessenden Schiff auf, in einer Kaulquappe, die an zwei Stellen mit der Aufschrift LION III gekennzeichnet war. Heintman gab sich keine Mühe, die Entfernung zu erfassen, die sie mit dieser Metallkugel zurückgelegt hatten. Er würde es nie begreifen. Dreimal war die LION III auf ihrer Reise durch den Ostteil der Galaxis angegriffen worden, einmal rettete sie nur das Glück vor dem Sturz in eine ,rote Riesensonne.
    Heintman fragte sich, welche Art von Wunder es war, das ihn und seine Begleiter diesen Flug hatte überstehen lassen. Von hundert Schiffen dieser Größe, die einen ähnlichen Versuch unternahmen, blieben vielleicht zehn, die es schafften. „Ich bedaure, daß ich Sie wecken mußte, Sir", klang die Stimme von Sergeant Omar Habul an sein Gehör. „Aber wir dringen in die Randzonen des galaktischen Zentrums ein."
    Heintman blickte auf die Uhr. Er hatte nur zwanzig Minuten geschlafen. Kein Wunder, daß er sich in einer derartigen Verfassung befand. „Es ist gut, Sergeant", gab er zurück. Er richtete sich auf und überblickte die Kontrollen. „Sofort das Geheimnotsignal abstrahlen", ordnete er an. „Vielleicht haben wir Glück und werden von einem anderen Schiff gehört." Seine Stimme hatte einen schleppenden Tonfall. Es fiel ihm schwer, die Worte sinngemäß aneinanderzureihen. Seine Gedanken beschäftigten sich mit der Situation der Männer, die jetzt wahrscheinlich in einem fremden Sonnensystem um ihr Leben kämpften. Doch sein Zorn auf Oberstleutnant

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