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0192 - Vorm Sterben einen Drink

0192 - Vorm Sterben einen Drink

Titel: 0192 - Vorm Sterben einen Drink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vorm Sterben einen Drink
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tun?«
    »Schicken Sie ihn in das Haus, wo Surdridge seine Kanzlei hat! Beschreiben Sie ihm genau, aus welcher Tür Sie Meelson kommen sahen! Und dann soll sich der Mann sehr gründlich umsehen, was hinter dieser Tür ist und wohin man von dieser Tür aus kommen kann.«
    »Sie haben wirklich eigenartige Wünsche, Cotton. Versprechen Sie sich etwas davon?«
    »Vielleicht, Rogerty. Tun Sie mir den Gefallen und schicken Sie den Mann sofort los! Bis zu Surdridges Office ist es doch gar nicht weit!«
    »Ein Katzensprung. Na gut, ich jage sofort einen von meinen Jungens los. Sonst noch was?«
    »Ja, aber schicken Sie erst einmal Ihren Mann weg! Ich warte so lange.«
    Es dauerte ungefähr fünf Minuten, bis Rogerty wieder an der Strippe war. Ich fragte ihn, ob er Miß Raydreaks, die Sekretärin Surdridges, schon gründlich vernommen hätte.
    »Ein paar Stunden lang«, brummte Rogerty. »Aber sie blieb dabei, daß sie mit seiner Ermordung nichts zu tun hätte. Ich möchte es ihr fast glauben, aber wie soll der Täter denn dann hinausgekommen sein! Irgendwer muß doch hinter ihm die Tür wieder abgeschlossen haben.«
    »Äußert sich denn die Raydreaks nicht zu diesem Punkt?«
    »Doch, aber das ist ein Windei. Sie sagt, daß sie ungefähr zwei Minuten vor Ihrem Eintreffen vom Vorzimmer aus direkt in Surdridges Arbeitszimmer gegangen sei. Surdridge sei angeblich nicht dagewesen. Und die Metalltür zum Flur hin habe offengestanden. Nicht weit, nur so einen Spalt, aber immerhin…«
    »Hat sie sie Tür offengelassen?«
    »Nein. Angeblich sei sie quer durch das Arbeitszimmer gegangen, um die Metalltür zu schließen. Es sei eine strikte Anordnung des Anwalts gewesen, daß diese Tür niemals offenstehen dürfe. Manchmal habe er selbst durch diese Tür Besucher herein- und wieder hinausgelassen. Oft sei er auch selbst mit dem Besucher ein paar Schritte im Treppenhaus mitgegangen, dann hätte die Raydreaks angeblich immer hinter Surdridge abschließen müssen. Na ja, es kann ja sein. Surdridge konnte doch durch das größere Bürozimmer immer zurück in sein Office gelangen. Aber daß die Raydreaks die Metalltür in Surdridges Abwesenheit abgeschlossen haben will. Das muß eine Lüge sein.«
    »Wieso, Rogerty?«
    »Überlegen Sie doch selbst! Wenn Surdridge nicht im Zimmer war, nachdem sie die Tür abgeschlossen hatte, so mußte er doch durch das große Bürozimmer vom Treppenhaus her wieder in sein Office gehen, nicht wahr? Dann hätten ihn aber doch die Stenotypistinnen und dieser Corne sehen müssen! Außerdem kommt doch wieder die Kardinalfrage: Wenn die Metalltür abgeschlossen war, wie konnte der Mörder dann entkommen?«
    »Moment, Rogerty«, sagte ich. »Als die Sekretärin die Tür abschloß, war Surdridge bereits tot.«
    »Nun machen Sie mich nicht schwach!« stöhnte der Detective Lieutenant. »Die Raydreaks behauptet doch, er sei nicht im Zimmer gewesen, als sie die Tür abschloß. Sie habe geglaubt, er selbst bringe einen Besucher durchs Treppenhaus in die untere Etage zum Fahrstuhl. Weisungsgemäß habe sie die Tür abgeschlossen und den Schlüssel innen stecken lassen, da Surdridge sein Office ja jederzeit auf dem Umweg über das größere Bürozimmer wieder betreten konnte.«
    »Alles richtig, Rogerty«, sagte ich überzeugt, »bis auf eine Kleinigkeit. Die Raydreaks kann nicht behaupten, daß Surdridge nicht im Zimmer war. Sie kann höchsten behaupten, daß sie ihn nicht gesehen hat!«
    »Das ist doch Haarspalterei!«
    »Stopp, Rogerty! Nicht so voreilig! Phil und ich haben uns in Surdridges Office genau umgesehen. Ich gebe zu, daß wir durch einen Zufall auf den richtigen Verdacht kamen. Als wir Surdridge besuchen wollten, folgte die Raydreaks der Anweisung, niemals Surdridges Office direkt vom Vorzimmer zu betreten, wenn im Vorzimmer wartende Besucher sitzen. Diese Besucher könnten ja in dem Augenblick, wo die Raydreaks die Vorzimmertür zu Surdridges Office aufmacht, einen unerwünschten Blick auf die Leute werfen können, die gerade bei Surdridge sind. Sie ging also durch das große Bürozimmer.«
    »Das ist doch letztlich gleichgültig«, murrte Rogerty.
    »O nein, Lieutenant«, sagte ich. »Als Phil und ich die Lage gründlich betrachteten, betraten wir Surdridges Office rein routinemäßig einmal vom Vorzimmer her und das andere Mal von dem großen Bürozimmer her. Und wissen Sie, was uns dabei aufgefallen ist?«
    »Keine Ahnung. Aber ich bin gespannt.«
    »Wenn man Surdridges Office von dem großen

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