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0192 - Vorm Sterben einen Drink

0192 - Vorm Sterben einen Drink

Titel: 0192 - Vorm Sterben einen Drink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vorm Sterben einen Drink
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daß er ein paar Menschen mehr süchtig machen und ein paar Süchtige weiter ruinieren kann.«
    »Wenn wir Glück haben, holen sie mit dem Boot eine neue Lieferung Kokain heran«, überlegte ich. »Dann ist das Beweismaterial so erdrückend, daß ihnen der raffinierteste Anwalt nichts mehr nützt.«
    »Ich glaube bestimmt, daß sie eine Lieferung erwarten«, sagte Phil und griff msch zum Hörer, als sich unser Chef wieder meldete. Er hielt ihn wieder leicht vom Ohr ab, so daß ich mithören konnte.
    »Hallo, Phil? Sind Sie noch in der Leitung?«
    »Ja, Chef, ich höre!«
    »Es ist wenig Betrieb heute nacht hier unten in Manhattan. Bisher wurden von unseren Bereitschaften nur vier Mann gebraucht, um die Verfolgung eines Mannes aufzunehmen, der unter Spionageverdacht steht. Der Einsatzleiter glaubt auch nicht, daß noch viel zu erwarten ist. Er meint, daß er 40 G-men dafür zur Verfügung stellen kann.«
    »Das ist ja großartig«, sagte Phil. »Damit kommen wir bestimmt aus. Wo können wir die Kollegen treffen?«
    »Ich wollte es Ihnen überlassen, einen geeigneten Ort vorzuschlagen.«
    »Augenblick, Chef, Ich werde schnell mit Jerry darüber sprechen.«
    Phil legte sich den Hörer auf den Oberschenkel, während er sich an mich wandte.
    Wir beratschlagten in aller Eile und entschieden uns schließlich für eine dunkle Querstraße unweit der Stelle wo wir jetzt mit dem Jaguar standen. Phil gab den Namen der Straße durch, und der Chef versprach, daß die Kollegen sofort abfahren würden.
    Als Phil den Hörer auflegte, blickte ich auf die Uhr. Es war schon kurz vor vier. Eine Stunde ungefähr würden wir noch warten müssen, bis die Kollegen hier oben in Yonkers sein konnten. Hoffentlich war die Versammlung in Meelsons Haus bis dahin nicht schon wieder aufgelöst worden. Aber das konnten wir leicht kontrollieren, indem wir den Jaguar ohne Lichter so weit vor bis an die Hauptstraße zogen, daß wir die Lichter der geparkten Fahrzeuge von Meelsons Besuchern im Auge behalten konnten.
    Nachdem ich den Jaguar an einen geeigneten Ort gesteuert hatte, griff ich selbst nach dem Hörer des Sprechfunkgerätes und verlangte von unserer Leitstelle eine Verbindung mit der City Police.
    Es dauerte eine Weile, bis die städtischen Kollegen sich breitschlagen ließen und mich mit der Wohnung von Lieutenant Kogerty verbanden. Und dort dauerte es wieder eine halbe Ewigkeit, bis sich eine verschlafene Frauenstimme meldete.
    Ich bat, den Lieutenant sprechen zu dürfen, und erfuhr, daß Rogerty sich im Büro befinden müßte, weil er Nachtbereitschafsdienst hätte. »Um so besser«, sagte ich. »Entschuldigen Sie die Störung, Ma’am! Gute Nacht!«
    Ihre Antwort klang nicht sehr freundlich, aber das konnte ich ihr nicht verargen.
    Ich hätte ja gleich bei der Zentrale anfragen können, ob Rogerty zufällig Nachtdienst habe. Aber mit diesem glücklichen Umstand hatte ich nicht zu rechnen gewagt.
    Nach einer weiteren Minute hatte ich Rogerty an der Strippe. Nach der Begrüßung brummte er: »Macht ihr die Nacht zum Tage? Oder habt ihr auch Nachtdienst?«
    »Eigentlich nicht«, gähnte ich, denn seine Worte erinnerten mich an meine Müdigkeit. »Aber wir sind einem großen Fisch so dicht auf den Fersen, daß wir ihn nicht mehr davonkommen lassen möchten.«
    »Um was für einen Fisch handelt es sich denn?« fragte Rogerty mit kollegialem Interesse.
    »Sie werden ihn vielleicht nicht kennen. Es sei denn, Sie könnten sich daran erinnern, daß Sie ihn bei Surdridge im Vorzimmer gesehen haben müssen, als Sie mit der Mordkommission ankamen. Er heißt Meelson.«
    »Sie meinen diesen seltsamen Knaben, der beim Sprechen kaum die Lippen bewegt und auch sonst reichlich blasiert tat?«
    »Ja, das ist er.«
    »Oh, an den erinnere ich mich schon! Ich sah ihn ja schon unten in der Halle, als wir gerade hereinkamen. Da lief er von einer Seitentür der Halle zu den Fahrstühlen. Er schaffte es eine Minute vor uns, so daß er mir gewissermaßen den letzten freien Lift vor der Nase wegschnappte.«
    »Was sagen Sie da?« rief ich. »Sie sahen Meelson schon in der Halle, als Sie das Gebäude betraten, in dem Surdridge seine Büros hat?«
    »Ja. Was finden Sie so aufregend daran, daß Sie anfangen zu brüllen?«
    »Entschuldigung, Rogerty«, brummte ich. »Mir ist da gerade ein kühner Gedanke gekommen. Sagen Sie, haben Sie nicht zufällig einen Ihrer Männer für eine halbe Stunde frei?«
    »Wenn es unbedingt sein muß, warum nicht? Was soll er denn

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